Erst denken, dann den Mund aufmachen!

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Feuerwehreinsatz am ersten Weihnachtsfeiertag in der Burghaiger Straße in Kulmbach Foto: Feuerwehr Kulmbach
Feuerwehreinsatz am ersten Weihnachtsfeiertag in der Burghaiger Straße in Kulmbach Foto: Feuerwehr Kulmbach

Es gibt Situationen, in denen fragt man sich, ob die Mitmenschen noch alle Tassen im Schrank haben.

Es gibt Situationen, in denen fragt man sich, ob die Mitmenschen noch alle Tassen im Schrank haben. Da müssen Kulmbacher Feuerwehrleute am Weihnachtstag eine Straße sperren, um einen Brand zu löschen, und werden dafür von Autofahrern angepöbelt, die es als Zumutung empfinden, deshalb einen Umweg fahren zu müssen. Fensterscheibe runter und drauflos schimpfen, als wären die Helfer schuld am Unglück - und daran, dass man zu spät zum Gans-Essen mit der Familie kommt.

Solches Verhalten ärgert die Retter mit Recht und mit ihnen viele, die im Netz ihrer Empörung Luft machen.
Doch ebenso wie die ungehaltenen Autofahrer schießen auch viele Kommentatoren in den sozialen Netzwerken gewaltig übers Ziel hinaus. Über Behinderung und Gefährdung der Wehrleute wird spekuliert, obwohl man nicht dabei war. Diese Meinungen werden auf Facebook geteilt, mit weiteren Details ausgeschmückt und zu einem faustdicken Skandal aufgeblasen. Mancher fordert gar zur Gewalt gegen die Pöbler auf.

Auf der Straße und im Netz wäre man mit folgendem Grundsatz gut beraten: Erst denken, dann den Mund aufmachen! Und insgesamt mal ein bisschen entspannter durchs Leben gehen. Eine Viertelstunde warten, einen Umweg machen, zehn Minuten später zum Mittagessen kommen. Wo ist das Problem?

Vielleicht ist den Pöblern ihr dämlicher Auftritt inzwischen peinlich. Sollte das so sein, gibt es eine einfache Möglichkeit, die Sache aus der Welt zu schaffen: sich bei der Feuerwehr entschuldigen (die Nummer sollte man ja kennen)! Und das nächste Mal dran denken, dass man auch selbst mal in die Lage kommen kann, Hilfe zu brauchen. Und dann wäre es doch schön, wenn die Retter kämen - auch am Feiertag oder in der Nacht...