Eine kleine Löffelkunde

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Entscheidet der Löffel, wie gut uns der Joghurt schmeckt. Foto: Archiv
Entscheidet der Löffel, wie gut uns der Joghurt schmeckt.  Foto: Archiv

Wenn's ums Essen geht, gibt's nicht mehr viel zu erforschen. Dachte ich, bis mir eine neue Studie in die Finger gefallen ist: Da haben britische Wissenschaftler sich mit dem Geschmack von Joghurt beschäftigt. Nicht auf die Inhaltsstoffe kam es an, sondern auf Farbe, Größe und Material des Löffels.

Ist völlig wurscht, meinen Sie? Die Testpersonen sahen das anders: Joghurt von weißen Plastiklöffeln schmeckte für sie süßer und wurde als hochwertiger eingeschätzt als derselbe Joghurt von schwarzen Löffeln; mit Teelöffeln verzehrt war er angeblich leckerer als mit Esslöffeln.
Das schreit nach einem Selbstversuch! Sofort in die Küche und ran an den Kühlschrank. Ich habe nur einen weißen und einen dunkelblauen Teelöffel aus Plastik - das muss reichen. Außerdem teste ich noch Edelstahl und den Unterschied zwischen Tee- und Esslöffel. Erstaunlich: In Sachen Löffelfarbe geht es mir genauso wie den Testpersonen. Die hatten allerdings darüber hinaus mehrheitlich behauptet, mit dem kleinen Löffel schmecke der Joghurt besser als mit dem großen.
Die betreuenden Wissenschaftler konnten das natürlich auch sofort untermauern: Süßspeisen isst man meist mit einem kleinen Löffel. Unser Gehirn erwartet also eine Leckerei und beeinflusst die Wahrnehmung entsprechend. Hmm. Mein Hirn tanzt da aus der Reihe. Fazit des Versuchs: Kleiner Löffel bringt was Leckeres, großer Löffel bringt noch mehr davon! Was soll daran schlechter sein?