Die Solaranlage des Stadtsteinacher Freibads muss ersetzt werden. Der Stadtrat hat sich für die Umsetzung eines neuen Photovoltaik-Konzepts entschieden.
Wie kann das Stadtsteinacher Freibad in Zukunft möglichst kostengünstig beheizt werden, nachdem die 1984 installierte Warmwassersolaranlage zunehmend Zeichen von Altersschwäche zeigt? Eine ideale Lösung scheint gefunden: per Photovoltaikanlage Strom produzieren, der zum Teil für die Wassererwärmung genutzt und zum Teil gegen Vergütung ins Stromnetz eingespeist wird.
Der Stadtrat hatte in seiner Februarsitzung beschlossen, die Firma Münch Energie aus Rugendorf mit der Weiterentwicklung eines Grundkonzepts zu beauftragen. Wichtig war den Räten dabei vor allem eine nachvollziehbare Berechnung, ob und wann sich die Kosten für die angedachte Photovoltaikanlage nebst Wärmepumpen selbst tragen. Am Montagabend stellte Michael Schlee von der Firma Münch ein in Zusammenarbeit mit der Thurnauer Firma Schwender erstelltes Feinkonzept vor, das sowohl die Beheizung der Becken als auch der Gebäude sicherstellen würde, so dass künftig auch auf die Ölheizung verzichtet werden könnte.
Trotz Konsolidierung machbar
Besonders reizvoll an der vorgelegten Berechnung: Das Heizsystem fürs warme Wasser wird über die gesamte Laufzeit gerechnet die Stadt gar nichts kosten und sogar Geld verdienen.
Die Photovoltaik-Freilandanlage mit einer Leistung von rund 558 Kilowatt peak soll mit vier Wärmepumpen mit je 200 KW Heizleistung kombiniert werden. Schallminimierung und Effizienzsteigerung sollen durch eine gläserne Einhausung der auf dem Dach der Technikgebäude installierten Pumpen erreicht werden.
"Als Kommune, die noch immer unter Haushaltskonsolidierung steht, können wir nicht mit Geld um uns werfen", hatte Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) betont. Aber das ist bei dem vorgelegten Konzept auch nicht nötig. Die Anlage kann über ein Leasingmodell über 15 Jahre finanziert werden. In dieser Zeit kommt auf die Stadt den Berechnungen zufolge eine monatliche Nettobelastung von 891 Euro zu, die danach sinkt. Während der gesamten Laufzeit von 25 Jahren sei sogar mit einem Kostenvorteil von mindestens 94 000 Euro zu rechnen.
Zustimmung ohne Alternative
Die intelligente Anlagensteuerung ermögliche große Flexibilität bei der Entscheidung, wann wieviel des erzeugten Stroms in Wärme umgewandelt werden soll, erläuterte Michael Schlee.
Die Planung überzeugte die Stadträte - mit Ausnahme von Wolfgang Martin (BL), der gerne noch eine Alternative mit Absorberrohren berechnen lassen würde. Martin hält die geplante Anlage für überdimensioniert. Das Gremium beschloss gegen Martins Stimme, das Konzept umsetzen zu wollen.
Wolfgang Heiß (CSU) sprach von einem stimmigen Konzept: "Das ist der richtige Weg in die Zukunft." Es sollen nun konkrete Pläne gemacht und Angebote berechnet werden. Ziel ist es, im Oktober dieses Jahres die neue Anlage in Betrieb zu nehmen. Auch Knud Espig (SPD) und Andy Sesselmann (FW) lobten das Konzept. Es dürfe sich nur nicht schädlich auf mögliche Stabilisierungshilfen auswirken, mahnte Sesselmann. Da sehen Bürgermeister und Verwaltung keine Gefahr.
Geld in die Hand nehmen muss die Stadt für eine Sanierung des städtischen Bauhofs. Nach einem Wasserschaden auf der Heizleitung sind zusätzlich zu den ohnehin schon seit längerem geplanten Umbaumaßnahmen umfangreiche Sanierungen erforderlich.
Bauhof: Schrittweise ans Ziel
Bauhofleiter Matthias Witzgall stellte den Stadträten einige Maßnahmen vor, die unbedingt in Angriff genommen werden müssten: Insbesondere liegt ihm eine Erweiterung der Sozialräume am Herzen. Der Stadtrat stimmte einer detaillierten Planung zu. Die Umsetzung soll schrittweise in den nächsten zwei bis drei Jahren erfolgen, um die finanziellen Belastungen überschaubar zu halten.
Beschlossen hat der Stadtrat eine Rechtsverordnung, der zufolge künftig zwei verkaufsoffene Sonntage in Stadtsteinach stattfinden können - zum Stadtfest und zur Kirchweih. Damit möchte man den Geschäftsleuten entgegenkommen.