Ein Prosit auf die neue Gaudizeit

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Hoch die Tassen auf die neue Saison im Kulmbacher Kleinkunst-Brettla in Untersteinach. Fotos: Klaus Klaschka
Hoch die Tassen auf die neue Saison im Kulmbacher Kleinkunst-Brettla in Untersteinach. Fotos: Klaus Klaschka
Der Start in die neue Saison ist für 29. Juli anberaumt. Untersteinacher - und nur die - haben freien Eintritt.
Der Start in die neue Saison ist für 29. Juli anberaumt. Untersteinacher - und nur die - haben freien Eintritt.
 

Das Kulmbacher Kleinkunst-Brettla startet in Untersteinach mit einem neuen Programm in die Saison 2016/2017.

Das neue Programm für das Kleinkunst-Brettla steht: Start ist am 29. Juli mit der ersten Runde zum Kabarettpreis 2016/2017. Das KKB ist inzwischen fast deutschlandweit bekannt - nur offenbar nicht in Untersteinach selbst. Darüber musste sich der Vorstand schon immer wundern. Und deshalb ist für alle Untersteinacher am 29. Juli der Eintritt frei.

"Vielleicht nutzt's ja was", hofft Vorsitzender Manfred Spindler, "dass die Untersteinacher mitkriegen, dass sie in ihrem Ort ein Theater mit ganz unterschiedlichem Programm haben." Großartige Ausweiskontrollen am Eingang wird es deswegen nicht geben. "Vielleicht stellen wir die Christa Müller zur Gesichtskontrolle hin, die kennt jeden im Dorf", sagt Spindler und grinst.
"Und die Christa will auch im Gemeinderat nochmal trommeln, denn selbst die Gemeinderäte trauen sich selten ins Brettla."

Ob es vielleicht am Namen "Kulmbacher" Brettla liegt und deshalb keiner weiß, dass es in Untersteinach steht? Die Vorstandsmitgliedern grübeln. Das kann nicht aber sein, denn die "Allianz"-Arena ist ja auch nicht in Allianz, sondern in München.


Dem Sponsor zu Ehren

"Wir wollen mit dem Namen halt, dass auch unser Hauptsponsor, die Kulmbacher Brauerei, zu Ehren kommt", erklärt Manfred Spindler, "denn von dort, wie auch von anderen, bekommen wir Unterstützung, die wir unbedingt brauchen."

Das Kleinkunst-Brettla ist ein gemeinnütziger Verein, niemand verdient daran. Im Gegenteil: Es muss genau kalkuliert werden, damit kein Defizit entsteht, für das dann die Mitglieder gerade stehen müssten, obwohl sie ja schon den riesigen Aufwand in ihrer Freizeit betreiben, damit das Theater läuft.

Und es läuft. Mittlerweile im sechsten Jahr. Bis 300 Kilometer sind Besucher schon zu einer Veranstaltung angereist. "Das kann man an der online-Buchung sehen", weiß Manfred Spindler. Von den Tickets werden aber nicht allzu viele nach Untersteinach geschickt. Deshalb kostet die Show am 29. Juli für alle Eingeborenen nichts.


Nur noch Selbstbedienung

Und noch etwas soll sich mit der neuen Saison ändern: Verpflegung gibt es nur noch in Selbstbedienung am Tresen. Einige Künstler stört es, wenn zwischendrin Bedienungen zu Gange sind. "Für wen is des Kordonblöh? Das bringt vielleicht manchen aus dem Konzept", vermutet zweiter Vorsitzender Ralf Morlok. "Wir haben das lange nicht gemerkt. Als wir hier mit dem Gaudi-Brettla angefangen haben", erinnert er sich, "haben wir um Sechs aufgemacht. Die Leut' haben gegessen, und um Acht ging es los. Das haben wir im Kleinkust-Brettla dann einfach so weiter gemacht. Jetzt probieren wir es mal anders."

Am 29. Juli startet also die erste Vorrunde für den Kabarettpreis: Roger Stein, Rose Neu alias Andrea Geis, Guy Landolt und "De Stianghausratschn" Roswitha Spielberger stellen sich dem Urteil des Publikums, das aus den vier Comedians einen oder eine für das Finale am 26. November bestimmt. In der zweiten Vorrunde am 7. Oktober stellen sich dann Christine Eixenberger, Alpar Fendo, Birgit Süss und Moses W. dem Urteil des Publikum. Alle acht Kandidaten sind bereits Profis in ihrem Genre, haben ihre Profession zum Teil sogar studiert. Sie verschwenden ihr Talent aber nicht in irgendwelchen Musentempeln, sondern zeigen es auf Kleinkunst-Bühnen.


Finale am 26. November

Die Gewinner aus den beiden Vorrunden treten dann am 26. November beim Finale gegeneinander an. Auch den Sieger kürt dann das Publikum ganz demokratisch. Der muss dann die Trophäe, einen Quader mit einem Zapfhahn obendrauf, in Empfang und das Preisgeld mit nach Hause nehmen - beides von der Kulmbacher Brauerei spendiert. Damit es keine Beschwerden wegen Diskriminierung gibt, dürfen die Untersteinacher bei der 2. Vorrunde und beim Finale auch Eintritt bezahlen.

Kostenlos für alle ist aber am 24. September die 6. Show- und Gaudikerwa und am 12. November die Prinzenpaar-Krönung. Bei diesen beiden Veranstaltungen wird dann auch groß aufgekocht - mit Bedienung und allem drum und dran. Auch beim Rosenmontagsball am 27. Februar und beim 7. Bock-Bier-Brettla am 11. März, der Traditionsveranstaltung im KKB aus den Zeiten des Gaudi-Brettla, bei der die KKBler wieder zeigen, dass sie es selber auch können.


Lizzy Aumeier kommt

Ein Highlight im aktuellen Programm wird der Auftritt von Lizzy Aumeier am 31. März 2017 sein. "Ja ich will" heißt ihr neuestes Programm, in dem es um die Freuden, aber auch um die Leiden in der Zweisamkeit geht, die die Oberpfälzerin in ihrer unnachahmlichlichen Art vor dem Publikum ausbreitet.

Zum dritten Mal kommt Daphne deLuxe am 18. November ins KKB. Ob die gebürtige Kronacherin, die in Dortmund im Exil lebt, wieder angeblich fünf Kilo abgenommen hat, wird man sehen (oder halt wieder nicht). Singen kann sie allemal, und ihre bissigen Geschichten aus dem prallen Leben spotten wieder jeder Beschreiben.
Ein "Best of Das Eich" gibt es am 3. Februar, während sich Volker Weininger bereits am 11. November zum zweiten Mal über "Bildung. Macht. Schule." auslässt. Am 29. April zeigt Manuel Wolff (Zweiter beim KKB-Preis 2015), dass er nicht nur exzellent Klavier spielen kann, und der Gewinner des KKB-Preises 2015, Thorsten Hitschfel, beschließt am 2. Juni 2017 die Saison - nach der A-Capella-Comedy-Show der Gruppe SixPack am 12. Mai.


Auch Theater im Programm

Theater gibt es ebenfalls: Neben den "Buschklopfern" spielt am 10. September das Theater Brücklein "Die Oma gibt Gas" - eine Komödie von Rüdiger Kramer, der sich vom Friseur zum erfolgreichen Theaterautor gemausert hat.

Weitere Informationen und Karten gibt es im Internet unter www.kleinkunstbrettla.net.