Das Amt für Ländliche Entwicklung hat die Lindauer Familie Ott ausgezeichnet. Sie hatte ein altes landwirtschaftliches Gesindehaus umfassend saniert.
Unter dem Motto "Bewahren - Gestalten - Lebendig erhalten" hat das Amt für Ländliche Entwicklung neun Eigentümer privater Anwesen aus ganz Oberfranken für besonders gelungene Sanierungen in Dorferneuerungsverfahren ausgezeichnet.
"Die Objekte zeigen exemplarisch, wie Leerstände revitalisiert werden oder Sanierungen Anlass für junge Familien sein können, im Dorf zu bleiben oder ins Dorf zu ziehen", sagte Amtsleiter Anton Hepple bei der Übergabe der Auszeichnung in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim.
"Absolut beeindruckend"
Das große Engagement der Bauherren für die fachgerechte Erhaltung ihrer Gebäude und Hofanlagen sei absolut beeindruckend, so Hepple. Die Beispiele sollten als Anregung dienen, ebenfalls einen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung der Ortskerne zu leisten.
Sämtliche prämierten Maßnahmen seien im Rahmen der Dorferneuerung gefördert worden.
Unter den Prämierten ist auch eine Maßnahme aus dem Kulmbacher Land: Kathrin und Mario Ott wurden für die Sanierung und Gestaltung eines ehemaligen Wohnstallhauses mit Nebengebäuden und Hofraum in Lindau bei Trebgast ausgezeichnet. Die junge Familie hatte das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Wohnstallhaus mit den dazugehörigen Nebengebäuden 2008 erworben und in den Folgejahren mit großer Eigenleistung wieder instandgesetzt.
Kompletten Dachstuhl abgetragen
Unter anderem musste der komplette Dachstuhl wegen Schädlingsbefall abgetragen und neu aufgebaut werden. Auch der Innenausbau gestaltete sich schwierig. So mussten die Böden im Erdgeschoss und im Obergeschoss komplett erneuert werden. Das Haus bekam eine neue Heizungsanlage.
Auch Wasser- und Elektroanlagen sind neu installiert worden. Daneben nahmen die Otts auch die Gestaltung des Hofraumes in Angriff. Sie ordneten die Flächen funktional neu, gestalteten sie mit entsprechenden Materialien und bepflanzten sie dorftypisch.
Eine junge Familie habe mitten im Dorf ihr neues Zuhause gefunden und mit sehr viel Eigenleistung gezeigt, dass ein bescheidenes altes Bauernhaus auch für die Bedürfnisse und Nutzungsanforderungen der heutigen Generation angepasst werden kann, sagte Christiane Schilling. Die Baumaßnahme sei ein herausragendes Beispiel für die Wiederbelebung bereits leer stehender Bausubstanz und für die erfolgreiche Innenentwicklung von Lindau.
Tradition und Moderne
Im Zuge der Dorferneuerung in über 400 Ortschaften in Oberfranken erhielten Grundstückseigentümer neben der fachlichen Hilfestellung bei der Planung und
Ausführung ihrer Vorhaben staatliche Zuschüsse. Diese Angebote sollten bei der Entscheidung helfen, vorhandene historische Bausubstanz zu erhalten, leer stehende Gebäude neu zu nutzen, Tradition und Moderne zu verbinden sowie regionaltypische und energieeffiziente Materialien zu verwenden.