Drei schafften die Traumnote 1,0

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Die Traumnote von 1,0 konnten sich (von links) Sarah Oberkofler, Jule Spindler und Georg Stumpf am Beginn ihrer Schulzeit am CVG nicht vorstellen. Foto: Werner Reißaus
Die Traumnote von 1,0 konnten sich (von links) Sarah Oberkofler, Jule Spindler und Georg Stumpf am Beginn ihrer Schulzeit am CVG nicht vorstellen.  Foto: Werner Reißaus

Georg Stumpf, Sarah Oberkofler und Jule Spindler verraten wie sie sich vorbereitet haben und wie ihre Zukunftspläne nach ihrer Zeit im Caspar-Vischer-Gymnasium aussehen.

Alle drei Abiturienten haben sehr gut abgeschnitten. Und der 18-jährige Georg Stumpf hat sogar einen Rekord aufgestellt, denn ihm fehlten nur 13 Punkte auf die maximal erreichbare Punktzahl von 900. Rechnet man seine unglaubliche Punktzahl auf einen Dezimalschnitt um, so würde das der Note 0,74 entsprechen. Die erst 17-jährige Sarah Oberkofler erhielt für ihre exzellente Seminararbeit auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet, "Tornados in Europa", von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den zweiten Preis, der mit 400 Euro dotiert war.

Georg Stumpf ist noch ein wenig unentschlossen, was sein Studium angeht: "Ich werde höchstwahrscheinlich in Bamberg Latein und Geschichte auf Lehramt studieren, weil es dafür kaum eine andere Möglichkeit gibt, um einen gesicherten Beruf zu ergreifen. Ansonsten bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob ich im Winter- oder Sommersemester anfange. Ich denke, es wäre ganz schön, jetzt nach dem Abi erst eine kleine Pause zu machen." Auch hier hat Georg Stumpf noch keine Entscheidung getroffen. Fest steht aber, dass er für zwei Wochen eine Reise nach Irland unternehmen wird, um dort unter anderem seine Tante zu besuchen.

Logopädie

Jule Spindler (18) hat ihren weiteren Weg klar vor Augen: "Nach dem Abi gehe ich ab September nach Erlangen und studiere dort Logopädie im Bachelor of Science. Wenn ich das Studium abgeschlossen habe, kann man dann auch noch den Master auf die Gebärdensprache machen, und das interessiert mich dann auch noch. Ich wollte immer was Medizinisches machen, aber nicht unbedingt Medizin studieren, denn Blut sehen, das kann ich nicht so gut. Ich habe mich dann mit dem Studium auseinandergesetzt und vor allem damit, welche medizinische Berufe es überhaupt gibt. Auch Stimme und Gesang haben mich schon immer interessiert."

Ein Logopädie-Studium vereint Fachwissen aus verschiedenen Disziplinen wie der Medizin, Sprachforschung und Heilpädagogik. Es bietet eine umfassende akademische Ausbildung im Berufsfeld der Sprachtherapie. Nach dem Studienabschluss ist man in der Lage, eigenständig Patienten mit Sprach- oder Stimmstörungen auf eine ärztliche Verordnung hin zu beraten und zu behandeln.

Designer-Akademie

Die Jüngste, der drei Einser-Abiturienten, Sarah Oberkofler, hat wie Jule Spindler klare Vorstellungen: "Ich gehe jetzt erst einmal auf die Designer-Akademie nach Weiden und da bereite ich mich dann auf ein Kunst- oder Mode-Design-Studium vor, weil man dafür eine Mappe zur Bewerbung braucht. Das habe ich während dem Abi nicht geschafft und deshalb gehe ich auf diese Akademie. Die bereiten einen auf das Studium auch vor und das ist eigentlich ganz gut und in dem einen Jahr da kann man sich selbst auch ein bisschen finden."

Das Abitur mit der Traumnote 1,0 abzuschließen, war für Jule Spindler lange Zeit kein Thema: "Ich habe mir während der Klausurphasen Zusammenfassungen geschrieben und mir dann immer Zeit genommen, das zu lernen, meistens nicht in einem Stück, sondern verteilt, weil man sich das einfach besser merken kann. Ich muss sagen, dass die Oberstufe mit den Klausurphasen und auch das Abitur für mich dann gar nicht so anstrengend waren. Ich habe aber nicht so mit dem Finger geschnipst, sondern ich habe schon was dafür gemacht. Ich hatte auch noch meine Freizeit und spielte auch noch Volleyball."

"Viel gelernt"

Georg Stumpf gestand offen: "Ich habe schon immer für die Schule viel gelernt. In der Oberstufe hat die Freizeit freilich ein bisschen abgenommen und ich habe mich schon manchmal gefragt, warum ich überhaupt so viel gemacht habe. Ich wollte irgendwie immer die Themen durchdringen und auch verstehen, und das hat dann auch durchaus Zeit gekostet. Ich wollte es erstens verstehen und zweitens auch die dementsprechenden Noten haben."

Die Freude, dass nur 13 Punkte auf die maximale Punktzahl von 900 gefehlt haben, war natürlich bei Georg Stumpf groß: "Ich habe nie gerechnet und nie überlegt, was ich haben könnte, weil es für mein Studienfach überhaupt keine Rolle spielt. Ich habe nur versucht, bei den einzelnen Leistungserhebungen das entsprechend Beste rauszuholen."

Für Sarah Oberkofler waren zwei Dinge für die Traumnote ausschlaggebend: "Ich hatte wie Jule immer noch viel Freizeit, ich zeichne und male viel, tanze viel, treffe mich mit meinen Freunden und mach' Sport im Allgemeinen - aber ich habe mir alles gut eingeteilt und auch geplant. Ich habe das im Abitur gemerkt, dass ich mir den Stoff gut eingeplant und einen guten Überblick hatte, dann kommt einem das auch nicht so viel vor. Ich hatte immer noch jeden Tag Zeit, etwas anderes zu tun. Ich fand, dass die Oberstufe vom Stoff und vom Lernen her machbar war. Die Klausurtage waren dagegen schon anstrengend, auch mental vom Druck her, denn man wollte ja auch gut sein. Was die Note betrifft, habe ich mir aber nie Druck gemacht. Ich wollte einfach das Beste rausholen und meine Schulzeit so gut wie möglich meistern. Ich wollte 1,6 und 1,4 war mein größter Traum."

Gute Gemeinschaft

Die Klassengemeinschaft betonten Georg Stumpf, Sarah Oberkofler und Jule Spindler noch besonders. Sie galten auch nie als die "Streber" in der Klasse, sondern ihre Leistungen wurden einfach anerkannt. Das wurde auch deutlich, als alle Abiturienten in der Dr.-Erich-Stammberger-Halle Georg Stumpf stehende Ovationen entgegenbrachten, als Oberstufenkoordinator Erhard Körber seinen Dezimalschnitt von 0,74 verkündete.

Den nachfolgenden Abiturienten gibt Sarah Oberkofler einen Rat mit auf den Weg: "Sie sollen sich nicht verbiegen, sondern so bleiben, wie sie sind und versuchen, die Schule so gut wie möglich zu meistern, mit den Fähigkeiten, die sie haben. Dazu gehört auch ein bisschen Ehrgeiz und Planung dazu."

Georg Stumpf bringt es mit wenigen Worten auf den Punkt: "Wenn man mit einem ordentlichen Interesse rangeht, dann kann man auch ordentliche Ergebnisse erzielen. Wenn man das Ganze nur als Last sieht, ist es unerträglich."

Und Jule Spindler ist es wichtig, immer nah am Stoff zu bleiben "vor allem in der Oberstufe" und dass man sich nicht so unter Druck setzen soll, wenn man eine schlechte Note hat, "da geht die Welt auch nicht unter."