Bei einer Zukunftskonferenz der Uni Bayreuth ging es auch darum, wie künftig die Außenstelle in Kulmbach am besten erreichbar ist.
Eine Vision für den Mobilitätsraum Kulmbach-Bayreuth will derzeit ein Studienprojekt an der Universität Bayreuth unter der Leitung des Stadt- und Regionalentwicklers Manfred Miosga im Zusammenspiel mit regionalen Akteuren erarbeiten.
Bei einer Zukunftskonferenz, die bereits im Mai und Juni an der Uni Bayreuth jeweils für eineinhalb Tage stattfand, waren zwei Thesen leitend: Eine zukunftsfähige und umweltverträgliche Mobilität in der Region kann nur gemeinsam organisiert und geschaffen werden. Und: Die siebte Fakultät der Universität Bayreuth in Kulmbach wird die Räume einander wieder näher bringen.
Wie Miosga erklärt, sei zunächst die Idee aufgekommen, Bayreuth und den neuen Campus in Kulmbach durch das Fahrrad zu verbinden. "Die Frage war dabei, wie kann diese Idee in eine Konzeption eingebettet werden, die insgesamt versucht, Mobilität zukunftsfähig zu denken." Die Zukunftskonferenz sei ein moderiertes Planungsinstrument, das geeignet sei, möglichst viele Beteiligte in die Erarbeitung gemeinsamer Ziele einzubeziehen und für deren Umsetzung zu gewinnen. Deshalb hätten die Studenten Entscheidungsträger, Experten und zivilgesellschaftliche Akteure, Nutzer des ÖPNV, Akteure des Transportgewerbes, Kommunalpolitiker, Unternehmer und andere Experten dazu eingeladen. Eingebunden waren auch das Stadtplanungsamt, das Landratsamt, der VCD/ADFC und die Universitätsverwaltung.
Den ÖPNV interessant machen
Am Ende der Konferenzen stehe eine Vision für eine zukunftsfähige Ausgestaltung der Mobilität sowie Vorschläge für die Umsetzung. Diese würden in den Entscheidungsgremien präsentiert und zur Diskussion gestellt. "Die aktive Gestaltung der bevorstehenden Veränderungen im Bereich der Mobilität kann als Leuchtturmprojekt Wirkung entfalten und einen wertvollen Beitrag für die regionale Entwicklung der Region Bayreuth-Kulmbach leisten", sagt Miosga.
In den Konferenzen wurden gemeinsam die bestehende Situation untersucht, Zukunftsbilder entworfen und gemeinsame Schwerpunktziele herausgearbeitet sowie schließlich erste leicht umsetzbare Sofort-Maßnahmen überlegt und deren Umsetzung vorbereitet. Die Teilnehmer arbeiteten an acht Thementischen zu jeweils acht Personen, zunächst an ihrem Fachgebiet und später in gemischten Gruppen.
Um diese Felder ging es: Logistik und Wirtschaftsverkehr, Fahrrad, ÖPNV, zukunftsfähige Pkw-Nutzung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, soziale Teilhabe, Barrierefreiheit, Fußgänger und öffentlicher Raum sowie Siedlungsstruktur und Planung. Miosga dazu: "Es war klar, dass drei Stellschrauben entscheidend sind. Die eine Stellschraube ist, wir müssen Wege finden, um den motorisierten Individualverkehr zurückzudrängen. Wir müssen schauen, dass weniger Menschen mit dem Auto fahren und dass mehr Menschen in den Autos sitzen, damit wir insgesamt auch weniger Platz und weniger Energie und Ressourcen für den individuellen Verkehr brauchen."
Das gehe natürlich nur, wenn die Alternative dazu auch interessant gemacht werde. Ohne einen massiven Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs könne das nicht funktionieren, ebenso wenig wie ohne den massiven Umbau der Stadt zu einer fahrradfreundlichen Stadt. Die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad müsse die Säule sein für eine alternative Mobilitätskonzeption.