Die Sexperten lassen die Spitzen blitzen

1 Min
Immer an Fasching werden die Sexperten, das Männerballett des FC Kirchleus, zu Frauen. In ihren schicken Kleidchen üben sie mit Trainerin Anja Klingohr (35) einen Tanz im Gangnam-Style.Fotos: Sonja Adam
Immer an Fasching werden die Sexperten, das Männerballett des FC Kirchleus, zu Frauen. In ihren schicken Kleidchen üben sie mit Trainerin Anja Klingohr (35) einen Tanz im Gangnam-Style.Fotos: Sonja Adam
 
 
 
 
 
Peter Schmidt
Peter Schmidt
 
Markus Pistor
Markus Pistor
 
Thomas Klingohr
Thomas Klingohr
 
Robert Lück
Robert Lück
 
Michael Dietrich
Michael Dietrich
 
Trainerin Anja Klingohr
Trainerin Anja Klingohr
 
Robert Lück in der Maske
Robert Lück in der Maske
 

Manchmal haben Schnapsideen ungeahnte Folgen. Genau so ging es den Fußballern aus Kirchleus. Sie beschlossen vor fünf Jahren aus Spaß, ein Männerballett zu gründen. Inzwischen touren die sechs Männer durch Kulmbach und Kronach.

Die Kirchleuser Fußballer stehen nicht nur auf dem Rasen ihren Mann, sie haben noch ganz andere Qualitäten. Und dazu tragen sie freiwillig Frauenkleider. "Sexperten" nennt sich das Männerballett des FC Kirchleus, das vor fünf Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Die Tänzer - Vorsitzender Andi Herold, sein Stellvertreter Thomas Klingohr, Robert Lück, Michael Dietrich, Peter Schmidt und Sebastian Lerner - treffen sich seit September ein Mal pro Woche in der Dorfhalle und proben unter der Regie von Anja Klingohr (35) für ihr neues Programm, das am Samstag beim Fasching in Kirchleus Premiere haben wird. Aushilfsweise ist auch noch Jens Geier mit von der Partie.

Nicht unter der Gürtellinie

"Das war eigentlich mal eine Schnapsidee, dass wir ein Männerballett gegründet haben. Aber es ist ganz schön was draus geworden", lacht die Trainerin.
Anja Klingohr ist streng mit ihren "Mädels". Denn Männerballett darf lustig sein, aber nicht doof. So viel Anspruch haben die Kirchleuser Männer. "Wir machen auch nichts unter der Gürtellinie", betont Anja Klingohr.

Eine Tradition haben die "Sexperten" auch schon: Die Fußballer werden an Fasching immer zu Frauen. Sie haben sich in den letzten Jahren schon in Haremsdamen verwandelt, haben Westerngirls gemimt, afrikanische Damen oder Dirty-Dancing-Girls. In diesem Jahr ist Rosa angesagt. In pinkfarbenen Nicki-Trainingsanzügen à la Cindy aus Marzahn kommen die Sexperten auf die Bühne. Mit Wuschelfrisur und Blume im Haar. Echt schrill. Die Kostüme sind alle von Hand gefertigt. Dafür ist Edith Müller zuständig.

Maskenbildnerin Franziska Gräbner hat alle Hände voll zu tun, denn die Jungs müssen schöne rote Bäckchen bekommen, geschminkte Lippen und als Highlight rosa-schwarz-getigerte Wimpern.

Robert Lück ist mit 28 Jahren der Jüngste in der Truppe. "Schwierig ist das Tanzen nicht, aber es ist halt nicht so einfach, dass alles immer synchron ist", findet er. "Ich finde Tanzen ist anstrengend", findet dagegen ein echtes Urgestein der Truppe, Peter Schmidt (45), und verrät, dass ständig irgend etwas Unvorhergesehenes passiert. "Also ich spiele sonst im Mittelfeld, aber Fußball ist nicht so anstrengend wie tanzen", lacht Michael Dietrich (38).

Das kleine, aber feine Männerballett, das sogar einen Ersatzmann rekrutiert hat und mit "Atze" alias Sebastian Lerner sogar einen eigenen Manager hat, ist nicht nur in der Faschingszeit on Tour. "Eigentlich haben wir fast mehr Auftritt außerhalb des Faschings. Wir werden auch für Hochzeiten und Feiern gebucht", freut sich Andi Herold über den Erfolg.