Der Kindergarten Fölschnitz hat fast 40 Jahre auf dem Buckel. Für 1,8 Millionen Euro soll nun alles generalsaniert und auch erweitert werden.
Zehn Tagesordnungspunkte in der öffentlichen und acht in der anschließend nichtöffentlichen Sitzung des Ködnitzer Gemeinderates waren am Montagabend alles andere als eine normale Sitzung. Allein die "Öffentliche" nahm über drei Stunden in Anspruch.
Im Mittelpunkt stand unter anderem die geplante Generalsanierung mit Um- und Erweiterungsbau am Kindergarten in Fölschnitz, die auf 1,8 Millionen Euro geschätzt wird. Träger dieser Maßnahme ist die Evangelische Kirchengemeinde Untersteinach, der auch bislang die Betriebsträgerschaft oblag. Architekt Matthias Schmidt stellte dem Gremium den aktuellen Planungsstand vor, der eine Erweiterung der vorhandenen Kindertagesstätte und den Einbau eines Aufzugs vorsieht.
Bürgermeister Stephan Heckel-Michel (CSU), der dazu auch Pfarrer Wolfgang Oertel begrüßte, verwies darauf, dass nach fast 40 Jahren ein Sanierungsbedarf an der Kita in Fölschnitz vorliegt. Die Planungen dazu laufen schon länger. Es wurde sogar schon über einen Neubau nachgedacht, weil sich auch die Raumbedürfnisse geändert haben. Doch jetzt sind die kirchliche und politische Gemeinde an einem Punkt angelangt, zu handeln. Ausschlaggebend dafür war ein Gespräch an der Regierung von Oberfranken, die klar zu verstehen gab, dass nur eine Generalsanierung gefördert werden kann. Ein Neubau würde dagegen Kosten von rund 2,5 Millionen Euro verursachen.
Bürgermeister Heckel-Michel dankte der Evangelischen Kirchengemeinde Untersteinach, die die Maßnahme jetzt angehen und mit Hilfe der Gemeinde Ködnitz verwirklichen will: "Die Kooperation mit der Kirche hat sich bewährt. Es ist aber ein Kraftakt für Kirche und Gemeinde und es wird nicht leicht werden." Welcher Kostenanteil auf die Gemeinde Ködnitz zukommt, das wird erst das Ergebnis des Förderbescheides bringen. Bürgermeister Heckel-Michel kündigte wegen der engen Zeitschiene noch für August eine Sondersitzung an, in der der Gemeinderat dann auch "grünes Licht" für das 1,8 Millionen Projekt geben will.
Was die Förderung angeht, sind Kirche und Gemeinde etwas in Zeitnot, denn bis spätestens 31. August ist der Förderantrag der Regierung von Oberfranken vorzulegen. Pfarrer Wolfgang Oertel machte deutlich, dass die notwendige Maßnahme nur gemeinsam geschultert werden kann: "Es muss was passieren, und wir wollen das Ganze gemeinsam nach vorne bringen."
Architekt Matthias Schmidt stellte fest, dass unter anderem auch die gesamte Technik und Installation marode ist: "Das Gebäude ist einfach in die Jahre gekommen, es wurde zweimal erweitert. Wir wollen die vorhandene Raumstruktur übernehmen." Die bauliche Erweiterung ist für die Schaffung eines Personalraumes und die Vergrößerung der Kinderkrippe im Nord-Westen und den Anbau eines Treppenhauses im Süd-Osten erforderlich.
Das komplette Gebäude wird energetisch saniert und soll auch ein neues Dach mit entsprechender Dämmung erhalten. Hier bat Gemeinderat Michael Heisinger (Rangen) darum, dass im Hinblick auf die Anbringung einer Photovoltaikanlage die günstigste Dachform gewählt werden sollte. Der Haupteingang wird bleiben, nur soll künftig der Zugang ebenerdig vom angrenzenden Kinderspielplatz erfolgen, der im Besitz der Gemeinde Ködnitz ist. Architekt Schmidt bezifferte die Kosten für den Umbau und die energetische Sanierung sowie die Außenanlagen auf 1,3 Millionen Euro. Die bauliche Erweiterung wird auf 450 000 Euro geschätzt.