Die Blaicher Gemeinde hat eine neue Heimat

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Mit einer großen Feier wurde das neue Gemeindehaus der Auferstehungskirche eingeweiht. Fotos: Sonja Adam
Mit einer großen Feier wurde das neue Gemeindehaus der Auferstehungskirche eingeweiht. Fotos: Sonja Adam
Das 1,2 Millionen teuere Gemeindehaus ist in den Hang gebaut und verbindet Straße und Kirche.
Das 1,2 Millionen teuere Gemeindehaus ist in den Hang gebaut und verbindet Straße und Kirche.
 
 
Die Küche hat eine Durchreiche - praktisch bei größeren Veranstaltungen.
Die Küche hat eine Durchreiche - praktisch bei größeren Veranstaltungen.
 
 
Der alte Gemeindesaal ist noch nicht renoviert, aber auch in diesem Räumlichkeiten hat sich viel getan.
Der alte Gemeindesaal ist noch nicht renoviert, aber auch in diesem Räumlichkeiten hat sich viel getan.
 
Bei Pfarrer Thamm lagen wenige Tage vor der Einweihung die Nerven blank: Denn der barrierefreie Zugang war noch nicht fertig - aber die Firma Angermann hat die Verlegung der Platten geschafft und zur Einweihung konnten alle vom Gemeindehaus direkt in die Kirche gehen.
Bei Pfarrer Thamm lagen wenige Tage vor der Einweihung die Nerven blank: Denn der barrierefreie Zugang war noch nicht fertig - aber die Firma Angermann hat die Verlegung der Platten geschafft und zur Einweihung konnten alle vom Gemeindehaus direkt in die Kirche gehen.
 
Alfred Hofknecht und Jens Hofmann von der Firma Vogel montierten noch wenige Tage vor der Einweihung Gullis.
Alfred Hofknecht und Jens Hofmann von der Firma Vogel montierten noch wenige Tage vor der Einweihung Gullis.
 
Auch Christina Flauder konnte nicht widerstehen.
Auch Christina Flauder konnte nicht widerstehen.
 
Mützen und Häkeltaschen in poppigen Farben - das gefiel dem Nachwuchs. Die Kirchengemeinde verteilte zehn Euro in Tütchen und ruft die Menschen auf, mit ihren Talenten zu wuchern und das Geld zu vermehren. Und ein Talent war es, coole Mützen zu häkeln.
Mützen und Häkeltaschen in poppigen Farben - das gefiel dem Nachwuchs. Die Kirchengemeinde verteilte zehn Euro in Tütchen und ruft die Menschen auf, mit ihren Talenten zu wuchern und das Geld zu vermehren. Und ein Talent war es, coole Mützen zu häkeln.
 
Selbstgemachte Kirsch- und Erdbeermarmelade sowie Hugo-Sirup (Holunderblütensirup) fanden reißenden Absatz
Selbstgemachte Kirsch- und Erdbeermarmelade sowie Hugo-Sirup (Holunderblütensirup) fanden reißenden Absatz
 
Für das große Eröffnungsbuffet hatten sich die Ehrenamtlichen viel Mühe gegeben.
Für das große Eröffnungsbuffet hatten sich die Ehrenamtlichen viel Mühe gegeben.
 
Gerlinde Pollach und Brunhilde Heindl sind froh, wie alles geworden ist und haben es sich im Gruppenraum gemütlich gemacht. " Ich war dreißig Jahre im Kirchenvorstand, bin jetzt nicht mehr angetreten. Aber ich finde, es ist schön geworden"; sagt Gerlinde Pollach und verspricht, oft ins Gemeindehaus zu kommen
Gerlinde Pollach und Brunhilde Heindl sind froh, wie alles geworden ist und haben es sich im Gruppenraum gemütlich gemacht. " Ich war dreißig Jahre im Kirchenvorstand, bin jetzt nicht mehr angetreten. Aber ich finde, es ist schön geworden"; sagt Gerlinde Pollach und verspricht, oft ins Gemeindehaus zu kommen
 
 
 
Die Mauer zum alten Gemeindesaal wurde durchgebrochen, der Neubau wurde mit dem alten Gemeindesaal verbunden .
Die Mauer zum alten Gemeindesaal wurde durchgebrochen, der Neubau wurde mit dem alten Gemeindesaal verbunden .
 
Klara Scheibe (4) hat etwas gefunden: eine Häkeltasche.
Klara Scheibe (4) hat etwas gefunden: eine Häkeltasche.
 
 
Lina Vogel ist überglücklich, dass sie mit ihrem Rollator jetzt von der Hagleite aus über den Aufzug bis in die Kirche fahren kann - ohne Barriere
Lina Vogel ist überglücklich, dass sie mit ihrem Rollator jetzt von der Hagleite aus über den Aufzug bis in die Kirche fahren kann - ohne Barriere
 

Nach fünf Jahren Planungen und einem Jahr Bauzeit ist das neue Gemeindehaus der Auferstehungskirche fertig. Am heutigen Sonntag wurde es feierlich von Pfarrer Hermann Thamm und Dekan Jürgen Zinck eingeweiht.

Als nach dem Festgottesdienst der Kirchenchor der Gemeinde, der Posaunenchor, die Gitarrengruppe, die Kinder und die vielen Gemeindemitglieder auf dem ebenerdigen Platz zwischen dem Obergeschoss des Gemeindehauses und dem Eingang zur Kirche standen, fiel Pfarrer Hermann Thamm sichtlich ein Stein vom Herzen. Denn noch zwei Tage vorher sah der Platz ganz anders aus.

Die Mitarbeiter der Firma Vogel werkelten noch, versetzten Gullis. Und von der Firma, die die Platten auf der Terrasse verlegen sollte und den Zugang zur Kirche auf ein Niveau bringen sollte, war noch nichts zu sehen. Im Inneren des Gemeindehauses waren noch Aufzug-Experten zugange und Fernmeldetechniker. In anderen Räumlichkeiten waren noch Blitzableitermonteure am Werke. In der Küche wurden letzte Anschlussarbeiten getätigt.
Und auch die Toiletten waren wenige Tage vor der Einweihung noch alles andere als vorzeigbar.


Durchbruch zum alten Saal

Außerdem werkelten Maler und Verputzer im alten Gemeindesaal. Denn vom Neubau ist ein Teil der Mauer durchbrochen worden, so dass es nun eine Verbindung zum alten Gemeindesaal gibt. "Den alten Saal bekommen wir bis zur Einweihung nicht fertig, aber das macht nichts", sagte Pfarrer Thamm voller Zuversicht.
Doch letztlich ist der komplette Neubautrakt pico-bello bis zur Einweihung gestern vormittag fertig geworden - auch dank vieler fleißiger Helfer hinter den Kulissen. Insgesamt 1,2 Millionen Euro hat das Gemeindehaus der Auferstehungskirche gekostet. Es wurde direkt in den Berg gebaut, ganz nah an die Kirche herangerückt. Der Vorteil: Ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen können in Zukunft von der Hagleite aus ins Gemeindehaus gehen und dort mit dem Aufzug nach oben direkt zum Kircheneingang fahren.

Bei der Einweihung machte Lina Vogel mit ihrem Rollator die Probe aufs Exempel. Die Teilnahme am Gemeindeleben fällt ihr und vielen älteren Menschen jetzt viel leichter. "Das mit dem Aufzug ist prima", sagte die Seniorin. Die Kinder haben das neue Gemeindehaus schon in Beschlag genommen: Sie feierten parallel zum Festgottesdienst, den Dekan Jürgen Zinck zelebrierte, im neuen Gruppenraum Kindergottesdienst.


Marmelade für die Finanzierung

Etwas Geld fehlt noch zur Finanzierung des Neubaus. Das soll mit einer ungewöhnlichen Idee erwirtschaftet werden. Pfarrer Hermann Thamm verteilte Kuverts mit zehn Euro Startkapital an alle, die irgend ein Talent besitzen, Geld zu vermehren. Und die Mitglieder der Auferstehungskirche zeigten sich kreativ: Sie kochten aus dem Startkapital Marmelade, häkelten coole Mützen und trendy Taschen oder Handyhüllen, ernteten Kirschen oder kreierten eigene Auferstehungs-Schokolade. Und die ersten Produkte verkauften sie schon bei der Einweihung - mit Riesen-Erfolg. Noch bis 1. Advent läuft die Talente-Aktion - und bringt hoffentlich viel Geld ein.

Dekan Jürgen Zinck wünschte sich, dass das Gemeindehaus eine Heimat für viele Gruppen und für alle Gemeindemitglieder wird, ein Ort der Begegnung und der Diskussionen. Bei der Einweihung beglückwünschten auch Landtagsvizepräsidentin Inge Aures, stellvertretende Landrätin Christina Flauder und Oberbürgermeister Henry Schramm die Gemeinde der Auferstehungskirche zu dem mutigen Mega-Bau. Architekt Matthias Schmidt blickte auf fünf Jahre Planung und ein Jahr Bauzeit zurück.