Der "Pauli" wird ein Schmuckstück

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Architektin Gitta Kestel hat die Kita geplant und dabei auf die Alltagsbedürfnisse der künftigen Nutzer geachtet. Foto: Barbara Herbst
Architektin Gitta Kestel hat die Kita geplant und dabei auf die Alltagsbedürfnisse der künftigen Nutzer geachtet. Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
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Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
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Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
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Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
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Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
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Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten: Impressionen von der Baustelle Foto: Barbara Herbst
 

Der Wiederaufbau des Paul-Gerhardt-Kindergartens macht große Fortschritte. Die Eröffnung ist am 31. Juli geplant, dem Jahrestag des verheerenden Brandes.

Schöner als zuvor, modern und einladend, ein Ort zum Spielen, Lernen und Wohlfühlen - das wird der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten. Der Rohbau in der Friedrich-Schönauer-Straße steht schon seit Oktober. Während der kalten Wintermonate konnte draußen nur wenig gearbeitet werden, doch dafür waren die Handwerker innen um so fleißiger. Der Ausbau geht mit Riesenschritten voran: Die Vorbereitungen für die Haustechnik sind abgeschlossen, die Wände verputzt.


40 000 Euro Spenden


Das freut die Mangersreuther Pfarrer Bettina Weber und Jürgen Rix und die Mitglieder des Kirchenvorstands. Nach langwierigen Verhandlungen und zähem Ringen um die Finanzierung des Neubaus sind sie glücklich, dass die Kinder ihrer Gemeinde nun bald wieder ein eigenes Zuhause haben werden.

Rund 2,62 Millionen Euro kostet der neue "Pauli". Davon muss die Kirchengemeinde einen Eigenanteil von 100 000 Euro aufbringen. Eine stattliche Summe, doch dank der großen Solidarität der Kulmbacher ist das machbar. "Wir haben 35 000 Euro Rücklagen und schon 40 000 Euro an Spenden bekommen", so Pfarrerin Weber.

Architektin Gitta Kestel und die Verantwortlichen von Kirchengemeinde und Kindergarten gaben der Bayerischen Rundschau bei einem Rundgang einen ersten Einblick, wie der Kindergarten künftig aussehen wird und wie die Kleinen dort ihre Tage gestalten können.

Die Architektin hat sich eine zweigeschossige Lösung für den viergruppigen Kindergarten einfallen lassen, die dem offenen pädagogischen Konzept in Bayerns einzigem Unesco-Kindergarten gerecht wird. Internationale Verständigung, Nachhaltigkeit und interkulturelles Lernen gehören dort schon für die Jüngsten zum Alltag.


Platz für 87 Kinder


Künftig werden im "Pauli" 87 Kinder betreut - in drei Kindergarten- und einer Krippengruppe. Im Erdgeschoss befinden sich die Gruppenräume der Kindergartenkinder, im Obergeschoss die Räume für die Krippe, für die Mitarbeiter und ein Turnraum für alle.

Zum Konzept der offenen Arbeit gehört, dass die Kinder zwar einer Stammgruppe zugeordnet sind, mit der sie den Tag beginnen, sich ansonsten aber überall frei bewegen und selbst entscheiden dürfen, was sie gerne tun möchten: Kreativ sein im Atelier, aktiv sein und sich bewegen oder sich in eine kuschlige Höhle zurückziehen und mal ein bisschen Ruhe haben.


Was im Alltag wichtig ist


Kindergartenleiterin Monika Hoffmann erinnert sich noch gut an den Schock der Brandkatastrophe, die Tage danach und die erste Begegnung mit Architektin Gitta Kestel. "Ich stand in den Trümmern, als sie mich ansprach: Was war schön im alten Kindergarten, was sollte man ändern, was brauchen Kinder und Mitarbeiter, was ist ihnen wichtig? So entstanden die ersten Pläne, von innen nach außen. Das finde ich großartig!"

Der erste Entwurf wurde mehrfach überarbeitet und verändert, bis der aktuelle Plan stand. Um Kosten zu sparen, wurde auf manches Extra verzichtet. "Insgesamt sind wir aber sehr nahe am Idealzustand", sagt Gitta Kestel. Sie hat in der Planung darauf geachtet, dass jeder Raum optimal genutzt wird und dass durch Nischen und Podeste in den Spiel- und Ruhelandschaften auch genügend Stauraum für Material und Geräte geschaffen wird, da das Haus keinen Keller hat.


Intelligente Fenster


Etwas Besonderes sind die Fenster: Das Glas verfärbt sich ab etwa 22 Grad Außentemperatur blau: "Das hält die Wärme an heißen Tagen draußen und erspart den Einbau von Rollos."

Und wie geht es nun weiter? Als nächstes wird die Fußbodenheizung verlegt, bis Ende März dann der Estrich gegossen. Ab Mitte April geht der Innenausbau weiter: Dann bekommen die schönen neuen Räume ihren individuellen Charakter.




Rückblick: Der Kindergarten-Brand und seine Folgen


31. Juli 2015:
Bei einem verheerenden Feuer brennt der Paul-Gerhardt-Kindergarten in Weiher bis auf die Grundmauern nieder. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Die 104 dort betreuten Kinder werden bis zum 7. August provisorisch im Gemeindehaus Kreuzkirche untergebracht. Mit dem Kindergarten hat die Kirchengemeinde Mangersreuth auch ihre Gemeinderäume verloren.

7. August 2015: Der Kirchenvorstand Mangersreuth beschließt, den Kindergarten an alter Stelle wieder aufzubauen und ein neues Gemeindehaus in Mangersreuth zu errichten. Die Versicherungssumme soll entsprechend aufgeteilt werden: zwei Drittel für den Kindergarten, ein Drittel fürs Gemeindehaus. Die Hilfsbereitschaft der Kulmbacher ist groß: Es werden zahlreiche Spendeninitiativen für den Wiederaufbau gestartet.

1. September 2015: Die Kindergärten Kreuzkirche, Friedenskirche und Waaggasse haben selbst nicht viel Platz, erklären sich aber bereit, zusammenzurücken und die Kinder bis zum Jahresende aufzunehmen.

12. November 2015: Kinderdemo im Rathaus: Eltern und Kinder kommen zur Stadtratssitzung und fordern eine Lösung für die beengte Raumsituation in den Übergangsunterkünften.

8. Dezember 2015: Aufatmen bei Eltern, Erziehern und der Kirchengemeinde Mangersreuth: OB Henry Schramm stellt eine Lösung vor. Die Kinder bleiben bis zum Ende des Kindergartenjahres in ihren provisorischen Quartieren und dürfen ab September 2016 gemeinsam in einen Neubau der Stadt in der Blaich umziehen, bis der neue Kindergarten der Kirchengemeinde fertig ist. In den städtischen Neubau werden anschließend die Blaicher Kindergartenkinder einziehen.

16. Dezember 2015: Auf dem "Pauli"-Gelände werden die letzten Altlasten entsorgt: Betonplatte und Tank sind weg.

8. Februar 2016: Die Finanzierung des neuen Kindergartens steht. Die Kirchengemeinde kann ihre Wunschplanung für 2,6 Millionen Euro verwirklichen. Die Evangelische Landeskirche hat dem Bauvorhaben zugestimmt.

22. Juni 2016: Die Staatsanwaltschaft teilt mit, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt wird: Der nötige Tatnachweis der Brandstiftung kann nicht geführt werden, obwohl einiges darauf hindeutet. Fakt ist, dass ein Papiercontainer direkt am Kindergarteneingang in Brand gesteckt worden war.

22. Juli 2016: Erster Spatenstich für den neuen "Pauli"

5. Oktober 2016: Endlich wieder vereint: Die Stadt hat ihr Versprechen gehalten , und die "Paulis" werden im Neubau in der Blaich wieder gemeinsam betreut.

19.Oktober 2016: Richtfest für das neue Gebäude in Weiher

31. Juli 2017: Wunschtermin für die Eröffnung der neuen Kita db