Das Kulmbacher Juz richtet sich im Bahnhof neu ein
Autor: Rebecca Vogt
Kulmbach, Dienstag, 28. Mai 2019
Der Umzug des Kulmbacher Juz war eine wahre Mammutaufgabe. Jetzt ist es fast geschafft. Aktuell werden die neuen Räumlichkeiten im Bahnhofsgebäude bezogen.
Wer die neuen Räumlichkeiten des Kulmbacher Kinder- und Jugendkulturzentrums im Bahnhof betritt, wird linker Hand von einem hellen, lichtdurchfluteten Raum mit weißen Wänden und großen Rundbogenfenstern begrüßt. Zwei Säulen teilen den Raum in seiner Mitte. Von der hohen Decke hängen mehrere Lampen - noch schützend in Folie eingepackt. Eine Gruppe von Menschen ist gerade damit beschäftigt, die oberen Bestandteile eines Billardtisches zusammenzusetzen. Der Kicker nebenan steht schon. Einen Raum weiter stapeln sich Lautsprecherboxen und unzählige Kisten mit technischem Equipment, Ordnern und Töpfen übereinander.
Es ist unschwer zu erkennen, dass sich das Kulmbacher Juz mitten im Umzug befindet. "Im letzten Drittel", wie Einrichtungsleiter Stefan Lehner präzisiert. Begonnen hat alles damit, den Umzug vorzubereiten. Inventar, Hausrat und sonstiger Fundus mussten eingepackt und beschriftet werden. Dann erfolgte der eigentliche Umzug. "Von A nach B", wie Lehner anmerkt - aus der Alten Spinnerei in den Bahnhof. "Seit Januar waren wir wie ein kleines Logistikunternehmen", sagt der Einrichtungsleiter. "Wir haben über 60 Paletten Ware transportiert." Viele Möbel noch nicht mitgerechnet.
"Das waren wirklich Unmengen von Sachen", sagt Ursula Kunzmann, die im Juz als hauswirtschaftliche Kraft unter anderem das Café betreut. "Wir haben drei Monate lang nur eingepackt und sortiert", erzählt sie. "Das war eine unendlich aufwendige Arbeit. Das kann man sich kaum vorstellen. Ein normaler Wohnungsumzug ist ein Klacks dagegen." Irgendwie habe man es aber auf die Reihe bekommen. Beim eigentlichen Umzug auch mit tatkräftiger Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW).
Kleinere Nutzfläche stört nicht
Jetzt gilt es, alles wieder auszuräumen und einen neuen Platz für die Sachen zu finden. In den Räumlichkeiten am Bahnhof steht dem Juz hierfür eine Nutzfläche von rund 350 Quadratmetern zur Verfügung. In der Alten Spinnerei waren es ganze 1500 Quadratmeter. Dort habe man damals großen Respekt vor der Fläche gehabt, erinnert sich Jürgen Ziegler, Kreisjugendpfleger und Geschäftsführer des Kreisjugendrings, der zusammen mit den Kooperationspartnern Landkreis und Stadt Kulmbach als Träger des Juz fungiert. Großveranstaltungen halfen dem Juz, die Alte Spinnerei zu beleben.
Die riesigen Flächen stehen im neuen Gebäude nun nicht mehr zur Verfügung. "Es ist natürlich anders, aber nicht unbedingt ein Nachteil", sagt Lehner. Man habe auf keinen Raum verzichten müssen. So gibt es auch im neuen Juz ein TV- und ein Mädchenzimmer, ein Tonstudio und unter anderem einen Multifunktionssaal, der für Discos und Konzerte genutzt werden kann. Vorteilhaft sei am neuen Gebäude der ebenerdige Eingang. Und: "Der offene Betrieb wird schöner laufen als drüben", schätzt Lehner. Diese Erwartung teilt auch Ziegler.
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Das Café, das gerade im eingangs beschriebenen Raum entsteht, dient als zentrale Anlaufstelle. Am Freitag werden die Verantwortlichen des Juz bei einem Treffen zusammen mit den Jugendlichen noch die Planung und den Bau der Theke besprechen, wie Lehner berichtet. Für die im Bahnhofsgebäude nicht mehr möglichen Großveranstaltungen ist indes angedacht, zukünftig den Veranstaltungssaal in der Alten Spinnerei zu nutzen, welche nach dem Auszug des Juz saniert wird.