Das Kalorienzählen ist tabu

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Benedikt Tremel aus Altenkunstadt hat sich für eine "Männerschale" mit Pulled Pork und Kraut entschieden.
Benedikt Tremel aus Altenkunstadt hat sich für eine "Männerschale" mit Pulled Pork und Kraut entschieden.
Sonny Adam

Ob Tornadokartoffeln und Büffelburger: Beim Streetfood-Festival auf dem EKU-Platz konnten die Besucher viele Spezialitäten probieren.

Endlich darf wieder gemeinsam gefeiert werden - ohne Corona-Auflagen. Am Wochenende lockten auf dem EKU-Platz zwanzig Food-Trucks mit Genüssen aus aller Welt die Besucher in die Stadt. "Das Wetter passt. Wir haben viele neue Stände dabei - und der verkaufsoffene Sonntag hilft uns natürlich auch", freute sich Event-Organisatorin Angelina Gläsmann. Auch die Standbetreiber waren begeistert.

Holger Griesenbrock hatte ein Heimspiel. Er hatte seinen Foodtruck direkt neben dem heimischen Bratwurststand aufgestellt und bot seine Burger und Bramburi-Kartoffeln an. "Mir war es wichtig, dass die Leute keinen Eintritt zahlen müssen. Nur deshalb bin ich dabei", sagte der Kulmbacher. Die Festbesucher zollten diesem Ansinnen Respekt. Bislang gab es immer wieder Diskussionen bezüglich des Eintritts. Auch im vergangenen Jahr verlangten die Initiatoren Eintritt, auch um eine Kontrolle über die Besucherzahlen zu haben.

Drei Gänge sind nicht genug

Viele Kulmbacher nutzten die Gelegenheit, bummelten über das Festgelände - und ließen sich gerne verführen. Dirk Neukirchner begann mit einem herrlich leichten Schnee-Eis. Dabei handelte es sich um Eis, das noch einmal durchgepresst wurde, so dass es so flockig wie Pulverschnee wurde. "Es schmeckt sehr lecker und ist einmal etwas ganz Anderes", sagte er.

Die Foodtruckbetreiber waren kreativ. Für jeden Geschmack gab es das Richtige - äußerst beliebt waren etwa die sogenannten Kartoffel-Tornados. Auch Sophie Dück (5) ließ sich eine Kartoffel am Spieß schmecken. Zum Auftakt probierten viele Besucher die spanischen Tapas, danach griffen die meisten zu fleischlichen Genüssen. Noah Scholz etwa hat sich eine Schale Pulled-Pork gegönnt, danach einen herzhaften Büffelbürger mit Bramburi und noch einen riesigen Schaschlik-Spieß. "Das Büffelfleisch ist sehr kräftig - einfach lecker", schwärmt er. Doch Noah Scholz gibt zu, dass er nach so viel Fleisch ein Mittagsschläfchen braucht. "Es gibt hier auch gesundes Essen, aber ehrlich gesagt, interessiert mich das heute nicht so. Die Fleischspezialitäten lockten mich einfach", sagt er.

Pilz-Gyros schmeckt besser als gedacht

Carina Weigt ist aus Goldkronach nach Kulmbach gekommen. Sie probierte ein Pilz-Gyros: "Ich muss sagen, dass es wirklich sehr gut schmeckt. Besser als ich gedacht hatte." Sie bummelte gemeinsam mit Mirko Lepiarczyk aus Stadtsteinach über das Festival. Ihr Begleiter hatte sich für eine Waffel gefüllt mit Hähnchen entschieden. "Die schmeckt wirklich sehr gut. Den Preis von zehn Euro finde ich angemessen, denn alles ist frisch gemacht. Im Restaurant zahlt man das auch", erklärt er. Tatsächlich fertigten die Standbetreiber jede einzelne Waffel live vor den Augen der Probierlustigen, dann wurde sie gerollt und gefüllt. Verschiedene Saucen standen zur Wahl - alle ohne Geschmacksverstärker.

Als Nachspeise gab es allerlei Süßes zur Wahl auf dem bunten Festival: Churros mit handgemachter Schokosoße von Fernando, leckere Eisspezialitäten mit Lavendel, Sanddorn oder anderen frischen Früchten. Salmen Braham aus Tunesien bereitete Kokosbällchen zu. Im Gegensatz zu den heimischen Makronen genossen die Besucher die Bällchen noch warm. "Das ist eine niederländische Spezialität", erklärte Braham. Und allein der Duft ließ alle kalorientechnischen Bedenken verpuffen. Das Streetfood-Festival 2022 war ein voller Erfolg. Die Kulmbacher hatten richtig Lust, gemeinsam mit Freunden zu feiern und zu schlemmen - kalorienzählen ade!