Viel Geld ausgeben und damit ein Vorzeigeprojekt hinstellen - das kann jeder. Mit geringen Mitteln Großes zu leisten, erfordert weit mehr Können, Ideen und Tatkraft. Der Kulmbacher Schlachthof-Chef Dirk Grühn besitzt von alldem reichlich und hat damit den städtischen Betrieb aus der Krise geführt.
Freilich ist das Gebäude immer noch alt und kein Schmuckstück, aber die wirklich entscheidenden Faktoren - Schlachttechnik, Tierschutz und Kundenservice - sind vorbildlich und haben den Abwärtstrend nicht nur gestoppt, sondern sogar umgekehrt.
Für die Kunden ist es ein großes Glück, dass es den Schlachthof noch gibt: Flexible Öffnungszeiten, die Erfüllung von Sonderwünschen und der neue Lieferservice machen ihnen das Leben leichter.
Nicht minder wichtig ist das Thema Tierschutz: Kurze Transportwege und ein kleiner Betrieb bedeuten weniger Stress für die Tiere, und das wirkt sich wiederum positiv auf die Fleischqualität aus.
Dirk Grühn wird weiter dafür kämpfen, dass sein kleiner Schlachthof eine Zukunft hat. Wenn sich die Investition rechnet, wird vielleicht schon bald Bio-Geflügel in Kulmbach geschlachtet. Ausreichend Kunden für diese regionale Alternative zu den riesigen Schlachtfabriken gibt es schon.
Dank solcher Ideen rückt die wirtschaftliche Rentabilität des Kulmbacher Schlachthofs in greifbare Nähe. Wer hätte das vor drei Jahren gedacht?