Die grüne Kulmbacher OB-Kandidatin Dagmar Keis-Lechner kämpft für mehr Klimaschutz und gegen Hass und Hetze.
Jetzt ist es offiziell: Die 55-jährige Dagmar Keis-Lechner fordert bei der OB-Wahl im März Amtsinhaber Henry Schramm heraus. Die Kreisrätin und stellvertretende Bezirkstagspräsidentin von Bündnis 90/Die Grünen wurde am Mittwochabend im "Baumann" von den acht Wahlberechtigten bei einer Stimmenthaltung nominiert.
Keis-Lechner führt auch die beiden Listen der Grünen für die Stadtrats- und Kreistagswahl an. In einer kämpferischen Rede ging die selbstständige Umwelt- und Abfallberaterin vor allem auf den Klimawandel ein, der sich längst zu einer Klimakrise entwickelt habe. "Wir müssen handeln, weil wir hier leben, weil es unsere Stadt ist, weil es unsere Kinder sind, für die wir kämpfen. Deswegen fangen wir hier und heute an. Wir sind in unserer repräsentativen Demokratie das Fundament und die Keimzelle für all die Politik, die im Land, im Bund und auf EU- Ebene gemacht werden muss."
Energiewende lokal vorantreiben
Die Grünen seien mutig genug, Dinge differenziert zu sehen. "Wir entscheiden nach sachlichen Erwägungen und orientieren uns dabei an der Wissenschaft. Wir brauchen keine Rhetorik, die ausgrenzt und diffamiert, nein, wir haben den Mut zu Veränderungen", sagte Dagmar Keis-Lechner.
Es sei dringend an der Zeit, die Energiewende lokal voranzutreiben: "Uns bleiben nur noch wenige Jahre, das Ruder herumzureißen. Wir müssen hier vor Ort sofort anfangen, entgegenzusteuern, um unseren Kindern ein lebenswertes Kulmbach und einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen." Außerdem werde sie gegen Hass und Hetze kämpfen.
Der Ausbau regenerativer Energien müsse zügig und strukturiert erfolgen. Hierbei sollen die Kulmbacher nicht nur bei den Entscheidungen aktiv einbezogen werden, sondern auch finanziell davon profitieren. Dagmar Keis-Lechner: "Wozu Negativzinsen auf unser Erspartes akzeptieren, wenn mit unserem Geld in unserer Heimat Erträge erwirtschaftet werden können, von denen die Region profitiert." Die Stadt müsse sich konkrete und messbare Ziele bei der CO2-Einsparung setzen, die Effektivität jährlich überwacht werden.
ÖPNV nicht wettbewerbsfähig
Laut Keis-Lechner ist der Stadt- und Regionalbusverkehr auch nach der nächsten Fahrplanänderung "definitiv nicht wettbewerbsfähig" und für die meisten keine Alternative zum Auto. Zur Bewältigung der Klimakrise sei der ÖPNV unverzichtbar, aber die finanzielle Ausstattung durch den Freistaat sei viel zu niedrig. Wenn jeder Bürger zehn Euro im Monat zahlen würde, kämen im Landkreis Kulmbach rund 8,5 Millionen pro Jahr zusammen, mit denen viele Busse, Kleinbusse und andere Fahrzeuge ins Nahverkehrsnetz eingebunden werden könnten.
"Wir brauchen mehr Platz für das Rad", stellte die OB-Kandidatin ein weiteres Ziel vor.