Wahrscheinlich wird es ein Plattformlift, aber der Außenaufzug ist noch nicht endgültig aus dem Rennen.
Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) unterrichtete den Gemeinderat über die Entscheidung der Verwaltungsgemeinschaft Untersteinach, dass die Gemeinde Untersteinach im Rathaus einen Plattformlift einbauen darf, damit der Sitzungssaal barrierefrei erreichbar ist. Da das Rathaus Untersteinach für Verwaltungstätigkeiten barrierefrei erreichbar ist, habe die Kommune 85 Prozent der erforderlichen Kosten einschließlich der Elektroanschlussarbeiten selbst zu tragen. Die Gemeinschaftsversammlung übernimmt neben den restlichen 15 Prozent auch die Kosten für eine automatische Türöffnung im Bereich der Nebeneingangstür.
Falls der Gemeinderat Untersteinach dieser Kostenregelung zustimme, dürfe der Einbau des Portaltreppenlifts aber erst nach der im kommenden Jahr vorgesehenen energetischen Sanierung des Rathauses vorgenommen werden.
Der Einbau eines Innenliftes ist nach Angabe von Geschäftsstellenleiter Martin Betz die wirtschaftlichste Lösung und der Treppenbereich ist geräumig genug dafür. Zu rechnen ist mit Gesamtkosten von 190 000 Euro.
Schmiechen sprach sich dafür aus, weitere Angebote einzuholen. Die Verwaltung werde sich weiter dazu sachkundig machen und bis zum Einbau werde weiter der Malteser Hilfsdienst für eine Beförderung mit einem Treppensteiger sorgen.
Reiner Seiffert (CSU) stieg mit der Bemerkung ein, dass die Malteser aber sicher nicht kostenlos bereitstehen. Seiffert sprach sich dafür aus, dass der Hilfsdienst nur bestellt wird, falls Bedarf angemeldet wurde. Dem pflichtete Schmiechen bei, der Bedarf solle jeweils am Freitag vor der Sitzung mit den Maltesern geklärt werden.
Markus Weigel (WGU) stellte die Kosten von 70 Euro für den Hilfsdienst den 300 Euro bei einer grundsätzlichen Verlegung der Ratssitzungen in den Gemeindesaal gegenüber. Wie vorher bereits Schmiechen plädierte auch Weigel dafür, Treppenliftangebote einzuholen. Zudem sollten zusätzlich Fördermöglichkeiten geklärt werden.
Er bat, nochmals über einen Außenlift wie in Trebgast nachzudenken. Der Freistaat werde zur Umsetzung seiner eigenen Vorgabe "Barrierefrei bis 2025" sicher noch ein zusätzliches Förderprogramm auflegen.
Der Bürgermeister hielt es genauso wie Martin Betz für baulich sehr schwierig, einen Außenlift umzusetzen.
Auch Zweiter Bürgermeister Hans-Peter Röhrlein (CSU) sah die bauliche Situation, sprach von enormen Kosten und fragte sich, ob so ein Lift wirklich notwendig sei.
"Wir sind einen Schritt weitergekommen", sagte Uwe Jackwerth (SPD) und bat, nochmals an die VG hinsichtlich einer Nutzung des Treppen- oder Außenlifts für Gehbehinderte und Hörgeschädigte heranzutreten.
Es sollen nicht nur witere Angebote für einen Plattformlift eingeholt werden. Der Gemeinderat soll sich auch bestehende Lösungen anschauen, um sich persönlich ein Bild zu machen. Ins Auge gefasst ist, zur fachlichen Beratung einen Sachverständigen einzuladen.
Das Statement unserer Bürgerinitiative "Untersteinach Transparent" kann hier nachgelesen werden:
http://www.untersteinach-transparent.de/redaktion/index.php/2016/10/19/inklusion-barrierefreiheit-untersteinach-unendliche-geschichte/
Zusammenfassung:
Echtes Engagement ? Fehlanzeige !
Warten wir ab und bleiben dran. Bis Untersteinacher Bürgern die problemlose Teilnahme an Gemeinderatssitzungen ermöglicht wird, fließt noch viel Wasser die Steinach hinunter.
Dabei könnte man es so einfach haben:
Nach der energetischen Sanierung des Rathauses werden wirklich alle Dienste der Gemeindeverwaltung barrierefrei erreichbar sein. Es bräuchte also weder einen Plattformlift noch einen Außenaufzug – der Untersteinacher Gemeinderat müsste nur über seien Schatten springen und alle Sitzungen in den ebenerdigen Bürgersaal verlegen. Das wäre wirklich die kostengünstigste Lösung.
Und mit einem neuen Taschenrechner ausgestattet käme man vielleicht sogar darauf, daß Sitzungen in eben jenem Saal mit weniger als den phantasievollen 300 € zu Buche schlagen. Denn bislang legte die Gemeindeverwaltung keine nachvollziehbare Aufschlüsselung der Kosten vor – und alle anderen Gegenargumente konnten wir vollends entkräften.
Tobias Eichner
Die genannten Kosten in Höhe von 190.000 € sind nicht korrekt. Sie beziehen sich vermutlich auf den ebenfalls diskutierten Außenaufzug.
Ein Plattformlift (NICHT Portallift) kostet je nach Ausstattung und Hersteller zwischen 30.000 € und 50.000 €.
Tobias Eichner
Bürgerinitiative untersteinach-transparent.de
Die Gesamtkosten für einen Plattformlift (NICHT Portallift) belaufen sich auf ca. 30.000 € bis 50.000 €, je nach Ausstattung. Die im Artikel genannten Kosten von 190.000 € sind falsch und beziehen sich wahrscheinlich auf den ebenfalls diskutierten Außenaufzug.
Man hätte darauf wetten können:
Der bürgermeisterliche Eiertanz um den barriere-freien Zugang zum Untersteinacher Rathaus-Sitzungssaal geht weiter!
Anfang des Jahres hat man dort in der Verwaltung den Antrag auf Zuschüsse aus dem ’Kommunal-Investitions-Programm’ KIP schlichtweg verschlampert bzw. verpennt;
jetzt hofft man auf irgendwelche vermeintliche hypothetische „Fördertöpfe in der Zukunft bis 2025“, für die es derzeit keinerlei Anhaltspunkte gibt!
Noch vor einem dreiviertel Jahr wollte Zweiter Bürgermeister und Bau-Ingenieur (FH) Hans-Peter Röhrlein (CSU) der Öffentlichkeit weismachen, dass „im Rathaus aus baulichen und sicherheitstechnischen Gründen" der Einbau eines Treppenlifts nicht möglich sei.
Jetzt auf einmal lesen wir:
„Der Einbau eines Innenliftes ist nach Angabe von Geschäftsstellenleiter Martin Betz die wirtschaftlichste Lösung und der Treppenbereich ist geräumig genug dafür.“
Nach wie vor wird von einem „Portaltreppenlift“ gefaselt:
So ein Teil existiert in keinem einzigen Katalog und auch nicht bei Google, (außer als Hirngespinst in den Köpfen von Betz und Schmiechen!)
Insgesamt wird eine lächerliche Augenwischerei getrieben:
„Bis zum Einbau werde WEITER der Malteser Hilfsdienst für eine Beförderung mit einem Treppensteiger sorgen.“
In Wirklichkeit absolviert der ’Malteser Hilfsdienst’ seit einem halben Jahr monatlich einen so genannten ’Metzgersgang’ (Satz mit x: „… war nix!“), weil sich bislang niemand auch nur ein einziges Mal mit einem ’Treppensteiger’ wie ein Kartoffelsack über zwei Stockwerke in den Sitzungssaal transportieren lassen wollte!
Dabei liegt doch eine zeitnahe und preiswerte Lösung auf der Hand:
MACHT EUERE GEMEINDERATS-SITZUNGEN IM ABSOLUT BARRIERE-FREIEN GEMEINDESAAL AN DER SCHULE …
… und gut isses!
Aber wie gesagt:
Der Eiertanz geht weiter, weil man in Untersteinach halt nun mal gern auf Eiern tanzt …