Dokumentarfilme waren der Einstieg von Axel Klawuhn in die Medienwelt. So hat er 2004 die Entstehung der legendären Winnetou-Filme in den sechziger Jahren nachgezeichnet und dafür die Darsteller Pierre Brice, Ralf Wolter, Götz George oder Chris Howland interviewt, einige sogar an den Original-Drehorten in Kroatien.
Als Kroatien-Experte verpflichtete ihn 2012 der bekannte TV-Produzent Wolfgang Rademann, als er dort für die Reihe "Kreuzfahrt ins Glück" drehte. "Das war schon ein Highlight", erinnert sich Axel Klawuhn, der Rademann die schönsten Drehorte zeigte, Boote, Statisten und Übernachtungsmöglichkeiten organisierte und Dunja Reiter als Star-Gast vermittelt.
Seit Jahren betreibt der 62-Jährige zudem den lokalen Internet-Sender "Kulmbach TV" (www.facebook.com/kulmbachtv), den er mit Beiträgen rund um das gesellschaftliche Leben in der Bierstadt bestückt. Hauptstandbein seiner Zwei-Mann-Firma sind aber kommerzielle Aufträge. So hat er für den Wirsberger Starkoch Alexander Hermann ebenso einen Werbespot gedreht wie für einen Jäger aus dem Oberland, der Wildbret vermarktet.
Zweite Heimat Kroatien
Die zweite Heimat des Axel Klawuhn ist Kroatien, nicht nur wegen der Tauchreviere. In Dalmatien drehte er mit Supertalent-Gewinner Leo Rojas ein Musikvideo und ließ kürzlich eine Brücke sperren. "Wir haben dort einen Werbefilm für eine Kulmbacher Firma gedreht, bei der nach einer Verfolgungsjagd a la James Bond mit Auto, Flugzeug, Boot und Motorrad der Gejagte schließlich mit dem Bungeeseil von der Brücke springt", erzählt Axel Klawuhn. Schauspieler, Fahrzeuge, Drehgenehmigungen, Catering - alles organisiert von seiner Firma.
Axel Klawuhn ist Geschäftsführer, Produzent, Regisseur, Redakteur und Kamermann in Personalunion, sein einziger fest angestellter Mitarbeiter Florian Reuner hat bei ihm die Ausbildung zum Mediengestalter durchlaufen. "Ich habe aber einen großen Pool an freien Mitarbeitern wie Cuttern, Synchronsprechern oder Tontechnikern", sagt Klawuhn.
Film über Fritz Hornschuch?
Ideen für Dokumentationen hat Axel Klawuhn noch viele - ein Projekt liegt ihm aber besonders am Herzen. So möchte er das Leben von Spinnerei-Besitzer Fritz Hornschuch filmisch nachzeichnen, möglichst an Originalschauplätzen wie der Hornschuch-Villa bei Mainleus, die ab 2021 generalsaniert werden soll.
Klawuhn plant einen 90-minütigen Film. Er will sich zwar an historische Fakten halten, aber auch fiktive Geschichten erzählen. "Der Film könnte auch im Geschichtsunterricht an Kulmbacher Schulen gezeigt werden", sagt Klawuhn, der sich schon tief in die Materie eingelesen hat und mit etlichen Spinnerei-Experten gesprochen hat.
Bezirksheimatpfleger Günter Dippold begrüßt die Film-Idee: "Hornschuch ist einer der profiliertesten Unternehmerpersönlichkeiten des ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war zudem ein außergewöhnlicher Charakter mit eigenem Kopf und hat sich auch von den Nazis nicht einfangen lassen."cs