Seit zwölf Jahren trägt Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) Verantwortung für die Gemeinde Himmelkron im Landkreis Kulmbach. Mit Teamarbeit und Kampfgeist will er die Gemeinde weiter voranbringen.
Wenn Gerhard Schneider (CSU) durch Himmelkron fährt, freut er sich, wie gut sich seine Heimatgemeinde entwickelt hat, seit er vor zwölf Jahren auf den Chefsessel im Rathaus gewählt wurde. Der Bürgermeister sieht sich als pragmatischer Problemlöser, vorausschauender Stratege und nicht zuletzt auch als hartnäckiger Kämpfer für die Interessen der Menschen in seiner Gemeinde. Dass er seinen Job gut macht, davon sind nicht nur die CSU-Anhänger überzeugt, sondern auch die freien Wählergemeinschaften und die SPD: Bei den Kommunalwahlen am 16. März gibt es keinen Gegenkandidaten.
Mit 20 in den Gemeinderat
Schneider nimmt seinen Auftrag ernst. Obwohl das höchste Ehrenamt der Gemeinde mit viel Arbeit verbunden ist, macht er gerne weiter. "Ich war schon immer politikverrückt und bin es noch heute", sagt der 50-Jährige, der sich bereits als Jugendlicher in der Jungen Union engagierte und schon mit 20 Jahren in den Gemeinderat gewählt wurde. Mit 26 kandidierte er erstmals - noch erfolglos - gegen den damaligen Bürgermeister Andi Krainhöfner von der SPD. Zwölf Jahre später schenkten ihm die Himmelkroner mehrheitlich ihr Vertrauen. Außerdem ist Schneider CSU-Ortsvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Kreistag.
Was reizt den gelernten Landwirtschaftsmeister, der neben seiner Bürgermeistertätigkeit noch seine kleine Landwirtschaft weiterführt, kommunalpolitisch Verantwortung zu tragen? "Das Schöne an dieser Aufgabe ist, dass man etwas schafft und Ergebnisse sieht", sagt Gerhard Schneider. "Es macht einfach Freude, etwas für die Heimat zu bewegen, vorneweg zu marschieren auf einem erfolgreichen Weg."
Mit acht CSU-Vertretern von insgesamt 16 Räten und seiner eigenen Stimme verfügt Gerhard Schneider über eine knappe Mehrheit im Gemeinderat. Doch Entscheidungen gewaltsam durchzuboxen - das liegt ihm nicht. "Ich gehe gerne auf andere zu und bin bemüht, alle einzubinden, damit wir Maßnahmen gemeinsam beschließen und dann auch gemeinsam tragen", sagt Schneider. Bei strittigen Fragen bespricht er sich deshalb immer mit seinen Stellvertretern Harald Petz (CSU) und Helmut Fischer (FW) sowie mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Rudi Gumtow.
Viel zu tun gibt es in einer aufstrebenden Gemeinde immer, doch die Prioritäten haben sich in den letzten Jahren verschoben: Früher standen finanzielle Sorgen im Fokus, heute sind es Ideen für mehr Lebensqualität.
Schwerer Start mit leerer Kasse
"Ich hatte bei meinem Amtsantritt keinen leichten Start", erinnert sich Gerhard Schneider, verheiratet und Vater zweier Söhne (18 und 24 Jahre). "2002 haben wir jeden Euro zwei Mal umdrehen und drastisch sparen müssen." 1,6 Millionen Euro Schulden musste die Gemeinde damals aufnehmen, um überhaupt zahlungsfähig zu sein. Die Kommune warb um Wirtschaftsunternehmen - für ein Plus an Arbeitsplätzen und an Gewerbesteuern für den Gemeindesäckel.
Das damals neu ausgewiesene Gewerbegebiet, dessen Kosten den Haushalt zunächst stark belastet hatten, hat sich nach und nach gefüllt. Die unmittelbare Nähe zur Autobahn macht Himmelkron für viele Unternehmen zu einem attraktiven Standort. 40 neue Firmen haben sich auf den neuen Gewerbeflächen angesiedelt, 800 der 1800 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind dort entstanden. Während die Gemeinde vor zehn Jahren noch 230 000 Euro an Gewerbesteuern einnahm, war es im vergangenen Jahr das Zehnfache. "Es geht uns wirtschaftlich recht gut. Wir sind nicht schlecht aufgestellt", freut sich Schneider.
So kann er seit einigen Jahren sein Augenmerk verstärkt auf andere Themen richten, obwohl ihm die weitere Stärkung des Wirtschaftsstandorts nach wie vor am Herzen liegt. "Wir sind nicht nur ein attraktiver Gewerbestandort, sondern auch eine schöne Wohngemeinde. Da spielt die Infrastruktur eine entscheidende Rolle: Wir haben es geschafft, dass es bei uns alles gibt, was die Menschen täglich brauchen - Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung und Kinderbetreuung."
Viele große Projekte sind unter Gerhard Schneiders Regie begonnen und zum Teil auch schon abgeschlossen worden. Das größte Paket war die Dorferneuerung Lanzendorf mit der Sanierung der denkmalgeschützten alten Mainbrücke - ein Nadelöhr, das für die Infrastruktur des Dorfes extrem wichtig ist. Nicht weniger bedeutend waren die Tiefbrunnensanierung und der Ausbau der Wasserversorgung.
Für die nächste Legislaturperiode warten bereits viele neue Aufgaben: Ausbau von Gemeindestraßen, eine ökologisch ausgerichtete Verlegung des Geiersbaches in einem neuen Flussbett und die Verbesserung des Lärmschutzes an der A9 gehören ebenso dazu wie die Modernisierung der Kläranlage.