Brigitte Seyß: Von Herzen gern eine Helferin

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Brigitte Seyß hat einen guten Draht zu allen Bewohnern des Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheims. "Brigitte ist die Beste", sagt Erwin Scholz, der sich über jeden ihrer Besuche freut. Foto: Dagmar Besand
Brigitte Seyß hat einen guten Draht zu allen Bewohnern des Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheims. "Brigitte ist die Beste", sagt Erwin Scholz, der sich über jeden ihrer Besuche freut. Foto: Dagmar Besand
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
 
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
 
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
 
Zum siebeten Mal übergab die Bayerische Rundschau ihren Bürgerpreis. Unser Bild zeigt (von links) stellvertretende Redaktionsleiterin Katrin Geyer, Redaktionsleiter Alexander Müller, die Preisträger Matthias Hahn, Brigitte Seyß und Raimund Ortlieb sowie Regionalverlagsleiter Bernd Seidel. Foto: Ronald Rinklef
Zum siebeten Mal übergab die Bayerische Rundschau ihren Bürgerpreis. Unser Bild zeigt (von links) stellvertretende Redaktionsleiterin Katrin Geyer, Redaktionsleiter Alexander Müller, die Preisträger Matthias Hahn, Brigitte Seyß und Raimund Ortlieb sowie Regionalverlagsleiter Bernd Seidel. Foto: Ronald Rinklef
 
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
 
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
Impressionen von der Verleihung des Bürgerpreises.Foto: Ronald Rinklef
 

Brigitte Seyß engagiert sich in vielen Funktionen ehrenamtlich im Awo-Pflegeheim Am Rasen. Die Bewohner lieben die 70-Jährige, die sich Zeit für jedes kleine Anliegen nimmt.

"Brigitte ist die Beste!" Die Aussage kommt Heimbewohner Erwin Scholz ganz spontan über die Lippen. Der 91-Jährige strahlt, wenn er Brigitte Seyß beim Nachmittagskaffee trifft. Die Kulmbacherin ist als ehrenamtliche Helferin mehrmals pro Woche im Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt, hat für jeden ein paar nette Worte und Zeit für einen kleinen Plausch. Sie ist Vertraute und Kummerkasten, Trösterin und Unterhalterin - alles in einer Person.

Bis zu 20 Stunden pro Woche kümmert sich die 70-Jährige um die Heimbewohner - eine Aufgabe, die sie mit viel Freude erfüllt. Soviel Einsatz gehört belohnt: Deshalb hat Brigitte Seyß am Mittwochabend den Bürgerpreis der Bayerischen Rundschau in der Kategorie Soziales erhalten.

Die Verbindung zum Awo-Pflegeheim Am Rasen entstand, als Brigitte Seuß' Mutter 2012 in die Einrichtung zog. "Drei Jahre hat sie hier gelebt und sich sehr wohl gefühlt", erzählt die 70-Jährige. "Ich habe während dieser Zeit meine Mutter jeden Tag besucht und so das Haus, viele Bewohner und natürlich alle Mitarbeiter gut kennengelernt."

Nachdem die Mutter gestorben war, fragte Heimleiter Ralf Hammer Brigitte Seuß, ob sie sich eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen könnte. Die Kulmbacherin überlegte nicht lange und sagte Ja. Seither kommt sie mindestens an drei Nachmittagen pro Woche, serviert Kaffee und Kuchen, verteilt Getränke. "Dabei kommt man sehr leicht mit den Bewohnern ins Gespräch und gewinnt Vertrauen. Die Leute erzählen und scherzen gerne. Inzwischen kenne ich die Lebensgeschichten von allen", sagt Brigitte Seyß.

Heimbeiratsvorsitzende mit Ideen

Die Kulmbacherin ist im ganzen Haus beliebt. So ist es kein Wunder, dass sie seit fünf Jahren auch gewählte Heimbeiratsvorsitzende ist. "Brigitte Seyß ist ein Glücksfall für uns", sagt Ralf Hammer. "Sie kennt alle, weiß, was wichtig ist, die Chemie mit Heimleitung und Mitarbeitern stimmt." Außerdem trage sie immer wieder mit Spenden zur Bereicherung des Heimalltags bei. So manche Ausflugsfahrt und Anschaffung wäre ohne sie nicht zustande gekommen.

"Als Heimbeiratsvorsitzende bringt sie Themen auf den Tisch, die wirklich wichtig sind und mit denen wir echte Verbesserungen erreichen können". lobt Hammer. So war es eine Idee der Ehrenamtlichen, die Kandidaten für die Heimbeiratswahl zu fotografieren und die Bilder auf die Stimmzettel zu drucken. "Mit der Zuordnung der Namen tun sich viele schwer, aber die Gesichter kennen sie sofort."

Etwas Positives im Heim bewirken zu können, gibt Brigitte Seyß ein gutes Gefühl. "Das funktioniert natürlich nur deshalb so gut, weil es zwischenmenschlich bei uns prima passt. Egal wann und womit ich komme, der Heimleiter hat immer Zeit für mich. Ich bin keine Außenstehende, sondern weiß, dass ich dazu gehöre.

Mit dem Heimbeiratsposten kamen viele zusätzliche Aufgaben auf die Vorsitzende zu: "Ich gehe zu jedem Geburtstag - um zu gratulieren, aber auch, weil man da mit Angehörigen ins Gespräch kommt, die auswärts wohnen und nur selten zu Besuch sind." Bei 100 Bewohnern kommen da einige Extrastunden zusammen.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten anderen Menschen zu helfen, ist für Brigitte Seyß selbstverständlich. "Wir leben leider in einer Ellbogengesellschaft, in der viele nur an sich selbst denken." Die 70-Jährige tickt anders: "Mit geht es gut, und ich kann etwas dafür tun, dass es anderen auch gut geht. Das ist doch etwas Wunderschönes!"

Ein großes Lob spricht die ehrenamtliche Helferin den Pflegekräften aus. "Sie tun sehr viel für die Bewohner, und sie machen das auch gern. Man spürt das im täglichen Miteinander."

Doch die Pflegeprofis hätten leider zu wenig Zeit, um sich über das Notwendige hinaus mit den Bewohnern zu beschäftigen. "Da sind Ehrenamtliche ganz wichtig. Wir haben einige Helfer, sich sich da einbringen, aber es dürfen gerne noch mehr werden."