Brigitte Seyß engagiert sich in vielen Funktionen ehrenamtlich im Awo-Pflegeheim Am Rasen. Die Bewohner lieben die 70-Jährige, die sich Zeit für jedes kleine Anliegen nimmt.
"Brigitte ist die Beste!" Die Aussage kommt Heimbewohner Erwin Scholz ganz spontan über die Lippen. Der 91-Jährige strahlt, wenn er Brigitte Seyß beim Nachmittagskaffee trifft. Die Kulmbacherin ist als ehrenamtliche Helferin mehrmals pro Woche im Heiner-Stenglein-Senioren- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt, hat für jeden ein paar nette Worte und Zeit für einen kleinen Plausch. Sie ist Vertraute und Kummerkasten, Trösterin und Unterhalterin - alles in einer Person.
Bis zu 20 Stunden pro Woche kümmert sich die 70-Jährige um die Heimbewohner - eine Aufgabe, die sie mit viel Freude erfüllt. Soviel Einsatz gehört belohnt: Deshalb hat Brigitte Seyß am Mittwochabend den Bürgerpreis der Bayerischen Rundschau in der Kategorie Soziales erhalten.
Die Verbindung zum Awo-Pflegeheim Am Rasen entstand, als Brigitte Seuß' Mutter 2012 in die Einrichtung zog. "Drei Jahre hat sie hier gelebt und sich sehr wohl gefühlt", erzählt die 70-Jährige. "Ich habe während dieser Zeit meine Mutter jeden Tag besucht und so das Haus, viele Bewohner und natürlich alle Mitarbeiter gut kennengelernt."
Nachdem die Mutter gestorben war, fragte Heimleiter Ralf Hammer Brigitte Seuß, ob sie sich eine ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen könnte. Die Kulmbacherin überlegte nicht lange und sagte Ja. Seither kommt sie mindestens an drei Nachmittagen pro Woche, serviert Kaffee und Kuchen, verteilt Getränke. "Dabei kommt man sehr leicht mit den Bewohnern ins Gespräch und gewinnt Vertrauen. Die Leute erzählen und scherzen gerne. Inzwischen kenne ich die Lebensgeschichten von allen", sagt Brigitte Seyß.
Heimbeiratsvorsitzende mit Ideen
Die Kulmbacherin ist im ganzen Haus beliebt. So ist es kein Wunder, dass sie seit fünf Jahren auch gewählte Heimbeiratsvorsitzende ist. "Brigitte Seyß ist ein Glücksfall für uns", sagt Ralf Hammer. "Sie kennt alle, weiß, was wichtig ist, die Chemie mit Heimleitung und Mitarbeitern stimmt." Außerdem trage sie immer wieder mit Spenden zur Bereicherung des Heimalltags bei. So manche Ausflugsfahrt und Anschaffung wäre ohne sie nicht zustande gekommen.
"Als Heimbeiratsvorsitzende bringt sie Themen auf den Tisch, die wirklich wichtig sind und mit denen wir echte Verbesserungen erreichen können". lobt Hammer. So war es eine Idee der Ehrenamtlichen, die Kandidaten für die Heimbeiratswahl zu fotografieren und die Bilder auf die Stimmzettel zu drucken. "Mit der Zuordnung der Namen tun sich viele schwer, aber die Gesichter kennen sie sofort."
Etwas Positives im Heim bewirken zu können, gibt Brigitte Seyß ein gutes Gefühl. "Das funktioniert natürlich nur deshalb so gut, weil es zwischenmenschlich bei uns prima passt. Egal wann und womit ich komme, der Heimleiter hat immer Zeit für mich. Ich bin keine Außenstehende, sondern weiß, dass ich dazu gehöre.