Obwohl die Masche nicht neu ist, haben Trickbetrüger einer Rentnerin aus Kulmbach einen hohen fünfstelligen Eurobetrag abgeluchst. Sie gaben sich am Telefon als Polizeibeamte aus. Dann fanden mehrere Treffen statt.
Es ist eine fiese Masche. Erneut haben sich am vergangenen Wochenende und am Montag unbekannte Trickbetrüger als Polizeibeamten ausgegeben. Diesmal schlugen sie in Kulmbach zu und erbeuteten einen hohen fünfstelligen Eurobetrag. Die oberfränkische Polizei warnt erneut eindringlich vor diesem Phänomen.
Am vergangenen Wochenende klingelte bei einer 81-jährige Anwohnerin des Stadtteils Ziegelhütten das Telefon. Am anderen Ende der Leitung meldete sich ein angeblicher Hauptkommissars der Kriminalpolizei Kulmbach.
Trickbetrüger geben sich am Telefon als Kulmbacher Polizisten aus und erbeuten fünfstelligen Betrag
Der Anrufer tischte der älteren Frau eine Geschichte auf, die der "echten" Polizei als altbewährte Masche dieser Betrüger bereits bestens bekannt ist. Angeblich sei bei festgenommenen Einbrechern eine Liste mit verschiedenen Namen und Adressen aufgefunden worden. Dabei sei auch die Anschrift der Ziegelhüttenerin aufgetaucht.
Der angebliche Hauptkommissar sorgte sich um ihren Besitz und fragte nach vorhandenen Wertgegenständen und Geldbeständen. Der falsche Polizeibeamten redete der Frau sogar ein, die örtlichen Bankangestellten würden mit den Einbrechern zusammenarbeiten.
Er überzeugte die 81-Jährige, ihr gesamtes Geld abzuheben und an einen "Polizisten" zu übergeben. Die eingeschüchterte Frau leistete den Anweisungen Folge und übergab in mehreren Treffen einen hohen, insgesamt fünfstelligen Eurobetrag an eine fremde Person.
Die Polizei warnt: Telefonbetrug ist leider kein Einzelfall
Die Betrüger haben die Frau in der Folge um ihr gesamtes Erspartes gebracht. Die Kriminalpolizei Bayreuth hat die Ermittlungen aufgenommen.
Anmerkung der Polizei: Leider handelt es sich hier um keinen Einzelfall. Immer wieder versuchen Betrüger, mit dieser oder ähnlichen Maschen an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Aus diesem Anlass wiederholen wir als Oberfränkische Polizei folgende Ratschläge: Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, die Ihre finanzielle und/ oder persönliche Situation betreffen. Lassen Sie sich nicht von einer vertrauenserweckenden Rufnummer auf dem Display in die Irre führen. Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
Ich kann nur an alle appellieren, die eine kurze Telefonnummer haben, oder die jemanden in der Familie haben, der eine solche hat. Sorgt dafür, dass die Telefonnummer und die Adresse nicht mehr im Telefonbuch steht. Kurze Nummern sind ein Hinweis dazu, dass es sich hier um eine sehr alte Rufnummer handelt. Hier werden nur alte Leute vermutet, was zu ca. 95 Prozent auch der Fall ist.
Das allerschlimmste hatte mein Vater noch gemacht - er hat dann in die Todesanzeige meiner Mutter die Adresse eintragen lassen - mit Zeitpunkt, wann meine Mutter beerdigt wird. War schon eine indirekte Einladung an alle Einbrecher.
Die Löschung aus dem Telefonbuch alleine bringt aber noch nichts. Ich hatte die Telefonnummer meiner Eltern dann übernommen, als mein Vater verstorben war. Da ich in einer ganz anderen Region gewohnt hatte, konnte ich jene Nummer auch nicht mitnehmen, also hab ich diese Nummer dann übernommen. Ich hatte mich gewundert, warum dann trotzdem ständig irgendwelche Werbeanrufe rein kamen. Also hab ich diese alte Telefonnummer mal gegoogelt. Ich war regelrecht erschrocken. Auf vier Seiten war der Name meines Vaters mit Telefonnummer und Hausanschrift zu sehen.
Ich hab dann alle angeschrieben, dass ich die schriftliche Einverständnis sehen will, dass diese Daten öffentlich zur Verfügung gestellt werden dürfen - daraufhin wurde das auch ganz schnell aus dem Internet entfernt.
Ich kann es nur nochmal ganz deutlich sagen: Entfernt diese Einträge. Die Inhaber dieser Nummern sind bei den Leuten, die sie kennen bekannt, und wenn gewisse Leute 30 Jahre lang nicht mehr angerufen haben, werden die es auch nicht mehr nach 40 Jahren tun.