Detlef Weißmann (SPD) sorgte mit seinem Antrag dafür, dass "Punkt 16" aus dem nicht öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung öffentlich behandelt wurde. Thema: Das weitere Vorgehen in Sachen Löschwasserbehälter Wernstein.
Bau und Abriss des Betonklotzes vor dem Wernsteiner Schloss hatten nicht nur die Gemüter der Denkmalschützer und der Einwohner des Ortsteils erhitzt, sondern auch Kosten von rund 60.000 Euro verursacht und dafür gesorgt, dass Mainleus sogar im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler landete.
In der Sitzung am Montagabend ging es nun um das weitere Vorgehen des Gemeinderats in der Angelegenheit. Nach einem Gespräch im Landratsamt hatte der Vorsitzende des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses, Bernd Bittruf, den Antrag gestellt, die Kassenversicherung (siehe Kasten rechts) einzuschalten und ihr die Kosten zu melden.
An dem rund zweistündigen Gespräch im Landratsamt hatten Bittruf zufolge die Landratsamtsjuristen Jürgen Meins und Philipp Hetzel sowie Achim Geyer von der Kommunalaufsicht teilgenommen, Kommandant Bastian Waldmann von der Feuerwehr Wernstein, vom örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss Bernd
Bittruf, Hannelore Lindner, Klaus Marx und Erich Schiffelholz, Bürgermeister Dieter Adam, Hans-Georg Busch sowie Frank Wiesel vom gemeindlichen Bauamt und Ingenieur Dieter Wagner.
Wie Bittruf berichtete, sei man bei dem Treffen gleich auf den Punkt gekommen: "Welche Möglichkeiten gibt es, Schadensersatz zu bekommen."
Eine Zivilklage hat nach den Worten von Jurist Jürgen Meins keine Chance auf Erfolg, erklärte Bernd Bittruf den Gemeinderäten. "Das können wir vergessen."
Dann sei man auf die Kassenversicherung gekommen. "Das ist gar nicht so unüblich. Deshalb wollen wir diesen Schritt gehen, um in der Sache weiterzukommen." Meins habe zugesagt, die Gemeinde bei der Erstellung des Schreibens zu unterstützen.
Schreiben dem Rat vorlegen Detlef Weißmann bat darum, das Schreiben dem Gemeinderat vorzulegen, ehe es verschickt wird.
Das sagte Bürgermeister Dieter Adam für die nächste Gemeinderatssitzung zu.
Erich Luthardt fragte, ob es ein Protokoll von der Zusammenkunft im Landratsamt gibt. Das wollte er haben. "Vielleicht brauchen wir das später noch einmal." Und er ergänzte: "Es geht darum, das Geld wiederzukriegen und nicht jemanden in die Pfanne zu hauen."
Der Gemeinderat genehmigte das Vorgehen einstimmig.
Wie Landratsamtsjurist Jürgen Meins am Dienstag gegenüber der Bayerischen Rundschau erklärte, wäre der Behälter an seinem Standort vor dem Schloss nachträglich genehmigungsfähig gewesen - hätte er nicht die Sicht auf das Schloss verunstaltet. "Unterirdisch wäre der Behälter an der Stelle in Ordnung gewesen. Überirdisch hätten wir ihn nicht genehmigt."