"Der macht nichts", höre ich oft von Hundebesitzern, die ihr Tier sorglos ohne Leine Gassi führen. Stimmt wohl meistens auch, aber manchmal leider nicht.
Mein Verhältnis zu Hunden war eigentlich immer sehr entspannt. Ich schreie nicht "oh, süüüüß" und knuddele alles, was vier Beine hat, sondern warte erst einmal ab, ob der Vierbeiner überhaupt eine Streicheleinheit haben will. Hund wiederum weiß das in der Regel zu schätzen, mag mich meistens, ignoriert mich manchmal. Beides okay. Es muss mich ja nicht jeder leiden können.
Vor einem Jahr hat einer, der mich nicht gut fand, bei der ersten Begegnung zugebissen. Das hat er vorher noch nie gemacht. Leider kein Trost für mich. Die Folgen der Bisswunde spüre ich noch heute. Seither sind Begegnungen mit fremden Hunden für mich nicht mehr so entspannt.
Zum Beispiel, wenn ich an der Kulmbacher Flutmulde unterwegs bin. Eine schöne Joggingstrecke, an der eigentlich Leinenpflicht herrscht.
Vielen Gassi-Gehern ist das aber wurscht. Sie lassen ihren Tieren freien Lauf. Das ist kein Problem, solange der Besitzer sie im Griff hat. Mehr als einer hat das allerdings nicht. Und dann steht er plötzlich vor mir: ein großer Hund, Schnauze in Hüfthöhe, knurrend, eine vierbeinige Drohgebärde. Mir bleibt fast das Herz stehen. Ich wage nicht, mich zu rühren. Wo, verdammt noch mal, ist der Besitzer?
Der muss erst seine weiteren Hunde einfangen und kommt - für mich nach einer gefühlten Ewigkeit - angeschlendert und ruft gut gelaunt: "Der macht nichts!" Auf sein Kommando hin, muss der Hund jedoch offensichtlich erstmal überlegen, ob er gehorcht oder lieber bei seiner "Beute" bleibt...
Ein anderes Mal bin ich auf derselben Strecke mit dem Fahrrad unterwegs. Diesmal will ein Hund "nur spielen", als er nach meinem Hosenbein schnappt und mich dadurch samt Rad zu Fall bringt... Einsicht des Besitzers: gleich null!
Ich habe Verständnis dafür, dass Hunde Auslauf brauchen. Aber der stark frequentierte Geh- und Radweg zwischen Burghaig und der Blaich ist sicher nicht der richtige Platz dafür!
Hallo Frau Besand,
ich bin mehrmals täglich mit meinem Hund (an der Leine!) auf dem von Ihnen beschriebenen Geh- und Radweg zwischen Burghaig und der Blaich unterwegs und bin sehr froh, dass ich dort den richtigen Platz dafür gefunden habe. Das einzige Problem habe ich mit Radfahrern, die mit unangemessener Geschwindigkeit ohne auf sich aufmerksam zu machen an Fußgängern, Joggern und Hundebesitzern vorbeirasen als sei dieser gemeinsame Geh- und Radweg eine Rennstrecke.
Liebe Frau Besand, Sie berufen sich auf eine Leinenpflicht, die ich im übrigen anzweifle weil diese gem. Art. 18 Abs. 1 LStVG auf große Hunde und Kampfhunde im Interesse einer tierschutzgerechten Haltung auf das notwendige Maß beschränkt werden muss. Kennen Sie aber auch die Rücksichtnahmepflicht? Diese besteht darin, dass sich jede Partei so verhalten muss, dass anderen Parteien keine Nachteile entstehen. Soll es jetzt am Damm auch noch ein Tempolimit für Radfahrer geben? Ich bin statt Leinenpflicht und Tempolimit einfach für den gesunden Menschenverstand und ein faireres Miteinander! Dann bleibt der Geh- und Radweg zwischen Burghaig und der Blaich auch wieder der richtige Platz für alle!
Dann haben Sie wieder viel Spaß beim Joggen und Radfahren und ich viel Spaß beim meiner Gassirunde!
Nur betroffene Hunde bellen!