Aus Marktschorgaster Wasserhaus wird Wohnsitz

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Das ehemalige Wasserhaus der Bahn soll wegen seines ortsbildprägenden Charakters nicht nur erhalten, sondern auch revitalisiert werden. Entstehen sollen Wohnungen, die in Marktschogast dringend benötigt werden. Foto: Werner Reißaus
Das ehemalige Wasserhaus der Bahn soll wegen seines ortsbildprägenden Charakters nicht nur erhalten, sondern auch revitalisiert werden. Entstehen sollen Wohnungen, die in Marktschogast dringend benötigt werden. Foto: Werner Reißaus

In dem früheren Wasserhaus der Bahn in Marktschorgast sollen zwei zum Teil behindertengerechte Wohnungen entstehen.

Der Sanierung und Modernisierung des früheren Wasserhauses der DB AG, das jetzt im Besitz der Marktgemeinde Marktschorgast ist, steht nichts mehr im Weg. Der Gemeinderat stimmte am Donnerstagabend dem erforderlichen Erlaubnisantrag nach dem Denkmalschutzgesetz zu.


Projekt kostet knapp 400 000 Euro


Die Baukosten werden einschließlich des denkmalpflegerischen Mehraufwands auf 382 281 Euro geschätzt. Dem Gremium war es wichtig, das ehemalige Wasserhaus der Bahn wegen seines ortsbildprägenden Charakters nicht nur zu erhalten, sondern auch zu revitalisieren. Entstehen sollen zwei Wohnungen mit modernem Grundriss im Erd- und Obergeschoss.

Wie Bürgermeister Hans Tischhöfer (FW) aufzeigte, müssen das Gebäude komplett entkernt werden und sowie neue Wände und unter Umständen auch Decken eingezogen werden. Beabsichtigt sei ferner, die komplette Sandsteinfassade zu überarbeiten. Fehlstellen sollen ausgebessert und gereinigt werden. "Die Fenster und Haustüren werden nach historischem Vorbild angefertigt", sagte der Bürgermeister.


Zugang über Rampe


Auch der vermutlich in denn 80er Jahren umgestaltete Traufbereich des Daches soll wieder in seinen ursprünglichen Zustand rückgebaut werden. Die Wohnung im Erdgeschoss wird laut Tischhöfer rollstuhlgerecht gestaltet, der Zugang erfolge über eine Rampe an der Nordseite des Hauses. Die Wohnung im Obergeschoss sei für zwei Personen ausgelegt und werde über die bestehende Haustür an der Südseite erschlossen. Die historische Holztreppe bleibe erhalten. Der Bürgermeister rechnet aus dem Topf der Förderoffensive Nordostbayern mit einer Zuwendung von 261 000 Euro. Der denkmalpflegerische Mehraufwand soll aus Mitteln der Denkmalpflege mit 4800 Euro bezuschusst werden.

Abgelehnt hat der Gemeinderat einen Antrag der Stadt Bad Berneck, den Umleitungsverkehr von der A 9 über die durch Marktschorgast verlaufenden Kreisstraßen KU 1 und KU 2 zu führen. Auslöser des Antrages ist die beabsichtigte Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße von Wasserknoden nach Lützenreuth. Zur Begründung für die ablehnende Haltung wurde angeführt, dass es in der Bernecker Straße, in der Gefreeser Straße und am Kapellenberg keine Gehwege gibt. Hans Tischhöfer: "Ein zusätzlicher Fahrzeugverkehr auf diesen Straßen würde unweigerlich die Fußgängersicherheit noch weiter gefährden." Problematisch insbesondere für den Schwerlastverkehr seien ferner der Bereich des Fallser Berges sowie die Engstelle zwischen Rathaus und dem Gasthof "Die Drei Kronen" samt rechtwinkliger Einmündung der Gefreeser Straße in den Marktplatz.


Kooperation


Zur Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung und des neuen bayerischen Datenschutzgesetzes strebt der Markt Marktschorgast eine interkommunale Kooperation im Landkreis Kulmbach an, weil dafür im Rathaus nicht genügend qualifiziertes Fachpersonal zur Verfügung steht.

Andree Barth (CSU) monierte die schleppende Einrichtung eines WLAN-Hotspots am Goldbergsee und am Rathaus. "Das dauert einfach zu lange und scheitert an Kleinigkeiten." Bürgermeister Hans Tischhöfer verwies auf ein EU-Förderprogramm, für das sich der Markt angemeldet hat. Ob Marktschorgast zum Zuge komme, werde sich in Kürze entscheiden. Wenn nicht, müsse man sich im Gremium weitere Gedanken machen.


Beim Jubiläum übergangen?


Zweiter Bürgermeister Nikolaus Ott (SPD) hielt eine Bestandsaufnahme aller Verkehrs- und Hinweisschilder für notwendig, zumal einige davon in einem desolaten Zustand aseien . Heinrich Günther (FW) störte sich daran, dass der Markt Marktschorgast bei dem Jubiläum "170 Jahre Schiefe Ebene" offensichtlich nicht berücksichtigt wurde.

Bürgermeister Hans Tischhöfer gab noch bekannt, dass die Firma Tennet am 6. Juni einen Info-Stand am Festplatz zum geplanten Süd-Ost-Ring der Stromversorgung betreiben wird. Dabei werden beide Planungsvarianten vorgestellt.


Rührwerk wird angeschafft


Aus der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde noch bekanntgegeben, dass der Gemeinderat die Anschaffung eines Rührwerkes für die Kläranlage beschlossen hat. Den Auftrag erhielt die Firma Pumpen-Service aus Nürnberg zum Angebot von 13 055 Euro.
Der Unterhaltung des Straßengrabens zwischen Mittel- und Unterpöllitz wurden an die Firma Schimmel Bau aus Marktschorgast zum Preis von 1370 Euro vergeben.

Den Auftrag der Ingenieurleistungen für die Tragwerksplanung des früheren Wasserhauses erhielt das Büro Hacker aus Thurnau für 12 495 Euro.

Die Ingenieurleistungen für Elektro und Technische Ausrüstung wird das Ingenieurbüro für Innovative Gebäudetechnik aus Weiden für 14 458 Euro ausführen. Und der Auftrag für die Durchführung der Baumpflegearbeiten am Goldbergsee ging an die Firma Stefan Nicklas aus Gefrees zum Preis von 10 721 Euro.