Die Wildtierauffangstation in Stadtsteinach platzt aus allen Nähten. Jetzt sucht Leiterin Sabine Witt ehrenamtliche Helfer, die Lust haben, Notfälle anzunehmen und Jungvögel und Igel vormittags zu versorgen.
Die Hochsaison hat noch gar nicht angefangen, doch die Leiterin der Wildtierauffangstation Stadtsteinach, Sabine Witt, ist eigentlich schon jetzt am Ende ihrer Kräfte. Denn die Auffangstation ist übervoll. Aktuell hat Sabine Witt 19 Igel und 16 Schwälbchen über den Winter gebracht. Außerdem beherbergt die Einrichtung sieben Rotschwänzchen und zahlreiche andere Vögel. Auch Elstern und Rabenvögel, Mäusebussarde und viele weiteren Vogelarten hat Witt aufgenommen. Sogar einige Tauben gehören derzeit zu den Gästen.
"Die Rotschwänzchen, die ich über den Winter aufgenommen habe, waren zu spät geboren gewesen, hätten keine Chance gehabt", sagt Witt. Doch inzwischen hüpfen sie munter in ihrem Käfig herum und sind bald soweit, dass sie wieder nach draußen können.
"Die Schwälbchen, die ich aufgenommen habe, waren noch zu klein. Die Mehlschwalben waren schon weg, deshalb habe ich sie im Winter durchgefüttert", erklärt Sabine Witt und betont, dass Mehlschwalben immer in großen Verbänden leben. Pro Tag verzehrten die Schwalben allein für zehn Euro Insekten.
Die Igel, die den Winter gut behütet in der Auffangstation verbracht haben, dürfen Mitte bis Ende April wieder raus und werden an den Standorten, an denen sie gefunden worden sind, ausgewildert.
Sabine Witt kümmert sich um die meisten Tiere selbst, vor allem um die Rabenvögel und um Dauergäste. Sie opfert dafür ihre Freizeit und den Urlaub. Aktuell wird Sabine Witt von sechs ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Doch wenn im Frühling die ersten Jungvögel aufgepäppelt werden müssen, dann hätte Sabine Witt gerne noch ein paar helfende Hände mehr.
Tierlieb und über 18 "Ich suche ehrenamtliche Helfer, die vormittags, wenn ich auf der Arbeit bin, Jungvögel versorgen oder die auch mal Notfälle annehmen würden", sagt Witt und erzählt, dass sie schon Winzlinge aufgenommen hat, die sie alle zwanzig Minuten füttern musste. Das lässt sich mit einem Bürojob nur schwer vereinbaren. "Das Wissen kann ich schon erklären", sagt Sabine Witt und hofft auf Unterstützung - auch bei gärtnerischen und handwerkliche Arbeiten Jeder, der tierlieb und über 18 Jahre alt ist, ist willkommen.
Die Zahl der Findlinge, die bei Sabine Witt landen, steigt von Jahr zu Jahr. Und immer wieder sind es die Menschen, die Tiere in Notlagen bringen. Im Durchschnitt kostet das Aufpäppeln eines Jungvogels zwischen 30 und 40 Euro.
Neubaupläne Einige Neubaupläne gibt es in der Wildtierauffangstation: So soll eine neue Voliere gebaut werden, für Greifvögel soll eine Mauerkammer angeschafft werden. Zudem möchte Sabine Witt ein Gartenhaus für Marder anschaffen und zur kurzfristigen Unterbringung von größeren Wildtieren auch einen Windschutz-Hundezwinger. Außerdem sucht die Wildtierauffangstation dringend Rasengittersteine, Waschbetonplatten, Estrich-Matten oder Gehwegplatten für eine Fläche von rund dreißig Quadratmetern.
Helfer Interessierte, die sich ehrenamtlich in der Wildtierauffangstation betätigen möchten, können sich unter
wildvogelhilfe@gmx.de bei Sabine Witt melden.
Spenden Spenden für die Wildtierauffangstation sind möglich auf das Konto 11387 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach, BLZ 771 500 00; Verwendungszweck: Wildtierstation SAN.