Wenn es um kulinarische Entdeckungen geht, bin ich experimentierfreudig.
Gewürzmischungen mit unaussprechlichen Namen, exotische Früchte, Knollen, Gemüse, Kräuter - alles wird probiert. Ob ich es noch ein zweites Mal brauche, kann ich danach entscheiden. Manchmal genügt die einmalige Erfahrung, manchmal entsteht eine neue Liebe.
Beim Einkaufen entdeckte ich kürzlich eine beeindruckend hässliche Frucht. Sie sah ein wenig aus wie eine mutierte Grapefruit, die ihre besten Zeiten schon hinter sich hat. Ein Blick aufs Etikett und ein Grinsen im Gesicht: "Ugli" heißt das Obst, "die Hässliche". Ob sie wohl so schmeckt wie sie aussieht? Keine Ahnung. Also rein damit in den Einkaufswagen.
Zu Hause dann der Augenblick der Wahrheit. Was Ähnlichkeit mit Grapefruit hat, kann man sicher auch genauso auslöffeln. Funktioniert. Man kann das Früchtchen, das aus Jamaica stammt und aus einer Kreuzung von Mandarine und Grapefruit entstanden ist, aber auch wie eine Mandarine schälen.
Das Geschmackserlebnis belohnt den mutigen Einkauf: fruchtig, saftig, Süße und Säure in einer harmonischen Balance - lecker!
Das Beispiel zeigt einmal mehr: Es kommt nicht aufs Aussehen an, sondern auf die inneren Werte! Trotzdem habe ich mir keinen Nachschub geholt.
Was mich davon abhält? Der Preis. Drei Euro pro Stück sind selbst für ein zugegeben sehr originelles Stück Obst schon happig.
Soooo lecker ist die Hässliche dann auch wieder nicht...