Auch Privatleute können von der Dorferneuerung profitieren

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Landrat Klaus Peter Söllner (Zweiter von rechts) nahm den Tätigkeitsbericht des Amts für ländliche Entwicklung von Leiter Antons Hepple (links) und Abteilungsleiter Lothar Winkler (rechts) entgegen. Das Lob über die positiven Initiativen der Gemeinde Rugendorf nahm Bürgermeister Ralf Holzmann gerne entgegen. Foto: Klaus Klaschka
Landrat Klaus Peter Söllner (Zweiter von rechts) nahm den Tätigkeitsbericht des Amts für ländliche Entwicklung von Leiter Antons Hepple (links) und Abteilungsleiter Lothar Winkler (rechts) entgegen. Das Lob über die positiven Initiativen der Gemeinde Rugendorf nahm Bürgermeister Ralf Holzmann gerne entgegen. Foto: Klaus Klaschka

Das Amt für ländliche Entwicklung hat mehr als 230 000 Euro in private Dorferneuerungsprojekte gesteckt und Investitionen von 1,3 Millionen angestoßen.

Die reine Dorfernerung und Flurbereinigung war gestern, heute fördert das Amt für ländliche Entwicklung (Ale) auch private Initiativen, die weit über den früheren Wegebau hinausgehen. Das möchte Behördenleiter Anton Hepple allgemein bekannter machen. In Rugendorf stellte er den Tätigkeitsbericht 2015 für den Landkreis Kulmbach vor.


7600 Einwohner sind berührt


Investitionen durch Privatmaßnahmen über gut 1,3 Millionen Euro hat die Bamberger Behörde in den vergangenen drei Jahren mit 232 000 Euro subventioniert, informierte Hepple. Die gleiche Investitionssumme für nichtprivate Projekte sei im Landkreis Kulmbach generiert worden, für die das Ale Zuschüsse von über 400 000 Euro bereitgestellt habe.


"2015 wurden Verfahren der Ländlichen Entwicklung zur Dorferneuerung in insgesamt 24 Ortschaften in sieben politischen Gemeinden betreut, von denen gut 7600 Einwohner berührt waren", so Anto Hepple. Im Zuge einer integrierten ländlichen Entwicklung (Ile) würden Grafengehaig, Harsdorf, Himmelkron, Ködnitz, Marktleugast, Marktschorgast, Neuenmarkt, Trebgast und Wirsberg aus dem Landkreis Kulmbach mit Bad Berneck, Gefrees, Goldkronach und Bindlach im Kreis Bayreuth und Stammbach in Hof in einer interkommunalen Allianz mit Namen "Markgräfliches Bischofsland" zusammenarbeiten.


Die Zukunft ist das Kernthema


Es gehe um das Kernthema Zukunft, ergänzte Klaus Peter Söllner aus seiner Warte als Landrat. Es nutze aber recht wenig, wenn man die Zustände nur bejammere. Es brauche öffentliche und auch bürgerschaftliche Initiativen. Im Augenblick hätten viele Kommunen ernsthafte Probleme damit, die bestehenden Grundstrukturen aufrechtzuerhalten. Als positives Beispiel für Initiativen nannte Söllner die Gemeinde Rugendorf, die im vergangenen Jahr mit ihrer Arztpraxis und dem Dorfladen um die vorhandene Bankfiliale wieder ein Versorgungszentrum geschaffen habe.

Eben die erfolgreichen Initiativen von Rugendorf seien der Grund gewesen, den Tätigkeitsbericht in dieser Kommune vorzustellen, betone Anton Hepple. Rugendorf sei mit der umfangreichen Ansiedlung von Gewerbe und der gleichzeitigen Sorge um die Nahversorgung ein besonders positives Beispiel im Landkreis Kulmbach.


Das sind die Maßnahmen im Kreis Kulmbach


Hepple und sein Mitarbeiter Lothar Winkler stellten sodann einzelne Maßnahmen näher vor:

 In der Dorferneuerung Lindau II wurde das durch die Gemeinde erworbene Anwesen am Dorfplatz abgebrochen und die Freifläche in die Neugestaltung eingebunden. Festscheune und Parkplätze werden auf die neue Fläche verlegt, so dass die bisherige Freifläche am Dorfplatz erhalten werden kann.

 Mit der Aktion "Mehr Grün in der ländlichen Entwicklung" haben die Teilnehmer im Verfahren Waldau 1700 Heckensträucher, 100 Obstbäume und sieben Laubbäume gepflanzt.

 Ein Brunnen als Dorferneuerungsdenkmal im Verfahren Großenhül stellt den Abschluss des Verfahrens in diesem Ortsteil des Marktes Wonsees dar.

 In den Flurneuordnungsverfahren ist nach der Neuverteilung des Grundbesitzes noch ein umfangreiches Bauprogramm notwendig. Im Verfahren Zultenberg hat die Teilnehmergemeinschaft diese Maßnahmen geplant und umgesetzt.

 Endgültig abgeschlossen werden konnte der dritte Teil der geplanten Erneuerung beziehungsweise Sanierung der Wirtschaftswege in Himmelkron. Eine größere Maßnahme sind die Sanierungen der Verbindungsstraße nach Streit sowie eines Teilstücks der Verbindungsstraße in Richtung Wirsberg. Hierfür sind die Planungen erstellt worden. Intensiviert wurden die Überlegungen, auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie einen neuen Wirtschafts- oder Geh- und Radweg anzulegen.

 Wichtige Verfahrensschritte sind die Abmarkungs- und Vermessungsarbeiten, die Wertermittlung sowie die Verhandlungen mit den Eigentümern über ihre Vorstellungen zur Neuordnung und die Besitzeinweisung in die neuen Flurstücke. Abschnitte dieser Tätigkeiten wurden in den Dorferneuerungen Ludwigschorgast und Lanzendorf durchgeführt.

 Weitere Verfahren laufen in Welschenkahl, Großenhül, Sanspareil und Eichberg-Rothwind.
Mit Erlass der Schlussfeststellung konnte das Verfahren Kasendorf beendet werden.