Auch die Rothwinder Spargelsaison ist eröffnet

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Dank des warmen Märzwetters und einer ausgeklügelten Folientechnik hat auch in Oberfranken die Spargelsaison bereits begonnen. Geerntet wird das königliche Gemüse bis Mitte Juni. Foto: Sonny Adam
Dank des warmen Märzwetters und einer ausgeklügelten Folientechnik hat auch in Oberfranken die Spargelsaison bereits begonnen. Geerntet wird das königliche Gemüse bis Mitte Juni. Foto: Sonny Adam
Auf dem Spargelhof von Matthias Stenglein in Rothwind hat die Ernte begonnen. Foto: Sonny Adam
Auf dem Spargelhof von Matthias Stenglein in Rothwind hat die Ernte begonnen. Foto: Sonny Adam
 
Die Spargelschälmaschine im Hofladen der Familie Stenglein in Rothwind erfüllt die Kundenwünsche. Foto: Sonny Adam
Die Spargelschälmaschine im Hofladen der Familie Stenglein in Rothwind erfüllt die Kundenwünsche. Foto: Sonny Adam
 
Martina Engel kontrolliert den geschälten Spargel und arbeitet per Hand noch einmal nach. Foto: Sonny Adam
Martina Engel kontrolliert den geschälten Spargel und arbeitet per Hand noch einmal nach. Foto: Sonny Adam
 

Matthias Stenglein setzt beim Anbau seines königlichen Gemüses in Rothwind auf Schwarz-Weiß-Doppelfolientechnik.

Als Landwirtschaftsminister Helmut Brunner kürzlich im unterfränkischen Kolitzheim die Spargelsaison offiziell eröffnete, war auf den Feldern von Spargelbauer Matthias Stenglein in Rothwind die Arbeit schon fast erledigt. "Wir fangen momentan um 6.30 Uhr an mit der Ernte. Und die in diesem Jahr ist richtig gut!", sagt Stenglein. Seit einer Woche hat er seinen Hofladen geöffnet und verkauft die delikaten weißen Stangen kiloweise.

Matthias Stenglein baut auf einer Fläche von insgesamt zehn Hektar Spargel an. In Bayern wird inzwischen auf einer Fläche von mehr als 3000 Hektar das königliche Gemüse angebaut.


Grüner Spargel immer beliebter


Das Gros der Spargelfans greift immer noch am liebsten zu den schmackhaften weißen Stangen. "Aber grüner Spargel wird auch immer beliebter. Wir bauen inzwischen auf 15 Prozent der Fläche grünen Spargel an", erzählt der Landwirt.

Stenglein ist mit seiner Spargelausbeute in diesem Frühling sehr zufrieden. "Wir hatten endlich mal wieder einen richtigen Winter und dann folgte ein sehr warmer März. Das bedeutet, dass der Spargel einen äußerst großen Austriebanreiz bekommen hat", so Stenglein.

Momentan werden von rund 40 landwirtschaftlichen Arbeitern vor allem Spargel der Sorten Gynlim und Cumulus geerntet. "Das sind unsere frühen Sorten. Aber wir wollen ja auch noch im Juni Spargel haben. Aus diesem Grund bauen wir auch die Sorten Backlim und Thalems an. Die werden momentan mit einer weißen Folie abgedeckt. Die Folie kühlt den Spargel. Denn wir wollen bloß keinen Anreiz schaffen, dass diese Sorten schon wachsen", gibt Stenglein Einblick in sein Business.


Teure Folientunnels


Ohne Folie wäre der Spargel in Oberfranken noch nicht erntereif. "Aber man muss mit dabei sein. Wenn der Landwirtschaftsminister die Spargelsaison für eröffnet erklärt, dann ist die Nachfrage da. Pfingsten kann ich niemanden mehr mit Spargel locken", kennt Stenglein den Run auf das Saisongemüse. Aus diesem Grund investiert er viel Geld in Folientunnels. Die Folie macht nicht nur den Erntezeitpunkt kalkulierbar, sondern schützt die Stangen auch vor Frost. Wenn jetzt die Temperaturen nachts absinken würden, wäre der Spargel verloren.

Die Kilogrammpreise in Rothwind sind - wegen immer weiter steigender Vorschriften - im Vergleich zur vergangenen Saison um einen Euro gestiegen. Die Einführung des Mindestlohns allerdings hat der Spargelhof Stenglein inzwischen verkraftet. Kopfzerbrechen macht dem Rothwinder nur der Trend, dass auch die Saisonarbeiter sozialversicherungspflichtig versichert werden sollten. Denn bislang sind sie bei der Knappschaft für sieben Prozent versichert. Bei einer vollumfänglichen Sozialversicherung würden dagegen 60 Prozent an weiteren Kosten anfallen. "Das könnte ich den Kunden nicht zumuten", so Stenglein.


Die meisten mögen's geschält


Matthias Stenglein kann bei seinen Kunden einen klaren Trend feststellen: "Die meisten nehmen geschälten Spargel. Aus diesem Grund haben wir auch eine zweite Schälmaschine angeschafft - im Wert eines schönen Autos", so der Spargelbauer. Und während Landwirtschaftsminister Brunner noch offiziell den Beginn der Spargelsaison ausruft, wird in Rothwind der Spargel schon geschält.

Martina Engel vom Hofladen kontrolliert jede einzelne Stange nach. "Auch die Gastronomie lässt sich den Spargel schon schälen", sagt der Spargelbauer und hofft darauf, dass auch in diesem Jahr wieder viele Genießer zu Spargel aus heimischen Landen greifen. Denn mit dem Billigspargel aus den Nachbarländern kann und will der Landwirt nicht konkurrieren.