Jeder kennt sie und hat ist schon mal gebraucht, die Beschwörungsformel: Das ist amtlich! Will heißen: Das ist die Wahrheit, daran gibt's nichts zu rütteln.
Und da "amtlich" von "Amt" kommt, stattet Otto-Normal-Bürger für gewöhnlich die Obrigkeit, die es schon richtig machen wird, mit einem Vertrauensvorschuss aus. Was ja weitgehend nicht falsch ist, aber eben auch nicht immer richtig.
Dass Vertrauen gut, aber Kontrolle manchmal besser ist, zeigt eine Streitsache, mit der sich am Dienstag das Verwaltungsgericht Bayreuth (Bericht: Große Flut und dicke Rechnung ) beschäftigt. Ein Kulmbacher, der Anfang 2011 mit seinem Auto im Hochwasser vor Burghaig abgesoffen ist, hat von der Stadt Kulmbach und vom Markt Mainleus Rechnungen für den Rettungseinsatz der Feuerwehr bekommen. Zusammen 2800 Euro. Dass die beiden Gemeinden bei den Einsatzzeiten der Hilfskräfte etwas großzügig gewesen sind, hat erst der Richter glaubhaft vor- und dann die Kosten runtergerechnet. Für den Mann eine Ersparnis von immerhin knapp 900 Euro.
Es lohnt sich also, bei amtlichen Bescheiden genauer hinzuschauen. Denn: Auch Ämter können irren - weil dort Menschen arbeiten.
Drum verwenden Sie, liebe Leserinnen und Leser, wenn es bei einem Diskurs so weit kommt, lieber eine andere Bekräftigungsformel: Das hab' ich in der Zeitung gelesen ...