In Mainleus wird gemunkelt, dass auf dem Gelände in der Heinrich-Schneider-Straße Container aufgestellt werden sollen, um weitere Flüchtlinge unterzubringen. Das Gerücht beschäftigte auch die Gemeinderäte.
Die Gemeinderatssitzung ging schon ihrem Ende entgegen, die meisten Punkte hatten die Mainleuser Gemeinderäte am Montagabend schnell abgehandelt, als es interessant wurde: Beim Punkt "Sonstiges" sprach Siegfried Escher (CSU) ein Gerücht an, das in jüngster Zeit wohl im Markt die Runde macht: "Ich habe drei, vier Anrufe bekommen. Es heißt, dass beim Asylheim Container für weitere Flüchtlinge aufgestellt werden sollen."
Bei der Regierung nachgefragt Bürgermeister Dieter Adam (FW) bestätigte, dass er auch davon gehört und deshalb schon mit der Regierung von Oberfranken gesprochen habe, die für die Verteilung der Flüchtlinge verantwortlich ist.
Und die Behörde mit Sitz in Bayreuth habe die Gerüchte von sich gewiesen.
Fakt sei, dass das Gebäude in der Heinrich-Schneider-Straße und ein Teil des Grundstücks für zehn Jahre von der Regierung gepachtet worden ist. Es sei jedoch niemals der Gedanke aufgekommen, dort Container für weitere Flüchtlinge aufzustellen, habe man ihm seitens der Regierung versichert, betonte der Bürgermeister.
Wachsamkeit geboten Dennoch sei Wachsamkeit geboten: Sollte es Pläne geben, auf dem nicht verpachteten Grundstücksteil die Container aufzustellen, seien die nämlich nicht genehmigungspflichtig. Allerdings gehe die Erschließung nicht ohne die Regierung. Denn von ihr müssten Wasser und Strom bezogen werden, über deren angepachtete Teilfläche verliefe der Zugang und müsse die Abwasserbeseitigung erfolgen.
Der Bürgermeister geht davon aus, dass in dem Gebäude in der Heinrich-Schneider-Straße 70 bis 80 Personen untergebracht werden. Derzeit sei noch nicht einmal die Hälfte belegt. Insgesamt werden wohl 90 bis 100 Flüchtlinge und Asyl suchende im Markt untergebracht werden, ist Adams Schätzung. Deren soziale Betreuung und die Unterstützung durch den Hausmeister funktioniere, gab er noch bekannt.
Nicht übertreiben Auch Bürger würden sich zur Verfügung stellen und die Menschen unterstützen. Adam warnte allerdings vor Übertreibungen: "Die Leute hatten vorher auch ein Leben und kommen ganz gut zurecht."
Erich Schiffelholz (ABL) beklagte sich über die Informationswege hinsichtlich der Belegung der Unterkunft.
"Ich will nicht aus der Zeitung erfahren, wann jemand kommt." Die Regierung müsse so viel Anstand haben, zu sagen: "Ihr kriegt nächste Woche Leute." Er werde als Gemeinderat von Bürgern auf das Thema angesprochen und wisse dann von nichts.
Dazu erklärte der Bürgermeister, dass er auch nur ein, zwei Tage vorher gesagt bekomme, dass Flüchtlinge kommen. "Ich habe mich deswegen intensiv mit der Regierung auseinandergesetzt. Es geht leider nicht, früher informiert zu werden", sagte er.