Es war eine Fehlschaltung, die sich ARD und ZDF bei der Leichtathletik-WM geleistet haben.
Wenn Fußball-Fans lieber Leichtathletik schauen, als ein Spiel zweier europäischer Top-Teams zu verfolgen, dann muss da schon was Besonderes sein. Die WM in London war so ein Ereignis, das auch viele Freunde des runden Leders in den Bann gezogen hat. Und so saßen in der vergangenen Woche viele vor dem Bildschirm, um die Jagd nach Gold, Silber und Bronze live zu verfolgen.
Von London nach Skopje
Vom Öffentlich-Rechtlichen wurden die Sportfreunde aber leider wieder mal ausgebremst. Statt das Stabhochsprung-Finale der Männer oder den 800-Meter-Endlauf zu zeigen, hat das ZDF nach Skopje umgeschaltet. Dort standen sich Real Madrid und Manchester United im Kampf um den Bananen-Cup gegenüber. Oder war es der Supercup? Egal: Es ist ein Titel, den die Welt nicht braucht.
Tatort statt Titelkämpfe
Kanalwechsel: Tatort statt Titelkämpfe hieß es am Sonntag bei der ARD, die, wenn sie es darf, jede Vorbereitungspartie der Bayern zeigt, bei wichtigen Fußballspielen aber inzwischen in der dritten Reihe sitzt. Bei den Programmdirektoren hat sich das inzwischen wohl so eingeprägt, dass sie den ganz großen Sport schon abgeschrieben haben. Dass den Öffentlich-Rechtlichen nicht nur bei der Leichtathletik-WM die Zuschauer davonlaufen - kein Wunder. An beiden WM-Tagen waren auch Fußballfans gezwungen, die Fernbedienung in die Hand zu nehmen. Bei Eurosport saßen sie in der ersten Reihe.