Abrissbagger schafft in Stadtsteinach Platz für Neues

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Die zur alten Kappermühle gehörende Scheune ist bereits abgerissen. jetzt ist das Mühlhaus (rechts) an der Reihe, danach das Anwesen Mühlbach 20 (ganz links). Fotos: Dagmar Besand
Die zur alten Kappermühle gehörende Scheune ist bereits abgerissen. jetzt ist das Mühlhaus (rechts) an der Reihe, danach das Anwesen Mühlbach 20 (ganz links). Fotos: Dagmar Besand
Ein Stück der Mühlenmauer bleibt stehen, um das Nachbarhaus nicht zu gefährden.Dagmar Besand
Ein Stück der Mühlenmauer bleibt stehen, um das Nachbarhaus nicht zu gefährden.Dagmar Besand
 
Die Dachziegel des alten Mühlhauses sind entfernt. Darunter kommt der verfallene Dachstuhl zum Vorschein.Dagmar Besand
Die Dachziegel des alten Mühlhauses sind entfernt. Darunter kommt der verfallene Dachstuhl zum Vorschein.Dagmar Besand
 

Eine Abbruchfirma macht heruntergekommene Häuser platt. An deren Stelle soll eine schöne Freifläche entstehen. Aber es könnte böse Überraschungen geben.

Mit schwerem Gerät geht es den Anwesen Mühlbach 18 und 20 an die Substanz. Das Abbruchunternehmen Fickenscher aus Sparneck macht seit einigen Tagen die heruntergekommenen Häuser, über Jahre Schandflecke im Stadtsteinacher Stadtbild, dem Erdboden gleich. Auf dem Gelände soll eine schön gestaltete Freifläche entstehen, die zum Verweilen einlädt.

Im Zuge der Förderoffensive Nordostbayern hat die Stadt die Chance bekommen, das Projekt mit großzügiger staatlicher Hilfe zu realisieren. Mit 90 Prozent Förderung kann Stadtsteinach rechnen. "Ohne diese Finanzspritze wäre das für uns unbezahlbar, so Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD).

Ein gestalterisches Konzept wurde bereits im vergangenen Jahr vom Kulmbacher Architekturbüro Kestel erdacht und dem Stadtrat präsentiert. An der Stelle der alten Kappermühle mit Scheune am Mühlbach 18 und des seit langem leerstehenden Wohnhauses Mühlbach 20 soll ein Rondellplatz mit einer bewachsenen Holzpergola entstehen. Ein kleiner Brunnen mit einem Mühlrad soll an die ehemalige Mühle erinnern, eine Fußgängerbrücke übers Wasser führen.

Sitzmauern aus Stein sieht Planerin Gitta Kestel als ideale Ergänzung für das Ensemble. Die Fläche entlang des Bachlaufs könnte renaturiert und eventuell sogar ein Mini-Strand an der Uferzone geschaffen werden.

Wann genau die Pläne realisiert werden können und für wieviel davon das Budget reicht, hängt noch von Faktoren ab, die die Stadt nicht beeinflussen kann. Es könnten nämlich unangenehme Überraschungen auf dem Grundstück lauern.

Konkret geht es um die Standsicherheit der an Haus Nummer 20 angrenzenden historischen Stadtmauer. "In welchem Zustand sich dieser Abschnitt befindet, sehen wir erst, wenn das Anwesen abgerissen ist." Man werde in jedem Fall die Mauer zunächst von einem Konservator beurteilen lassen, bevor weitere Maßnahmen folgen, so Wolfrum. "Dann werden wir wissen, welchen finanziellen Aufwand wir dafür betreiben müssen. Das können 10 000 oder auch 50 000 Euro sein." Der Bürgermeister hofft natürlich auf eine möglichst geringe Investition in die Instandhaltung.

"Insgesamt steht uns für die Gestaltung des Areals ein Budget von etwa 200 000 Euro zur Verfügung."

Vorsicht walten lassen die Mitarbeiter des Abbruchunternehmens auch bei der Rückwand der alten Mühle. Um die Standsicherheit des unmittelbar angrenzenden Wohnhauses nicht zu gefährden, bleibt ein Teilstück stehen. "Wir werden versuchen, das in die spätere Gestaltung einzubeziehen." So könne das Ruinenstück an die vergangenen Zeiten erinnern.

Die gesamten Abbrucharbeiten sollen Anfang April abgeschlossen sein. Wann es dann konkret an die Neuanlage des Platzes geht, hängt von der Einschätzung des Konservators ab. Wolfrum: "Unsere Wunschvorstellung im Stadtrat ist es, noch in diesem Jahr mit der Neugestaltung zu beginnen."