Der 16-jährige Dominik Herbst durfte als erster Kulmbacher zu einem Bundesentscheid von "Jugend musiziert" fahren. Für einen Preis auf höchster Ebene reichte es in Nürnberg zwar nicht, "aber es war toll, dort spielen zu dürfen", sagt der Schüler des MGF-Gymnasiums.
Mit Talent, großer Musikalität und Übungsfleiß hat Dominik Herbst es schon weit gebracht: Der 16-jährige Kulmbacher ist trotz seiner Jugend bereits ein ausgezeichneter Pianist, der Menschen mit seinem Spiel berührt und fasziniert. Im März gewann er beim Landeswettbewerb von "Jugend musiziert" in Cham gemeinsam mit dem gleichaltrigen Posaunisten Paul Henzler einen ersten Preis in der Kategorie "Duo Klavier und ein Blechblasinstrument" und durfte deshalb am Wochenende zum Bundesentscheid nach Nürnberg fahren.
"Das war ein tolles Erlebnis", erzählt Dominik, der direkt nach dem Wettbewerb in die Ferien gestartet ist. "Das war eine absolut professionelle und beeindruckende Atmosphäre - der riesige Konzertsaal, die vielen Menschen, das ganze Drumherum." Es könne nicht jeder gewinnen und alleine die Tatsache, es soweit geschafft zu haben, sei großartig.
Aber ehrgeizig ist der junge Pianist schon: "Wenn ich hingehe, will ich zeigen, was ich kann."
Zwei Epochen in 20 Minuten Gefordert war von dem Duo, ein mehrteiliges Originalwerk und ein weiteres Originalwerk aus einer anderen Epoche zu spielen. 20 Minuten präsentierten sich die beiden jungen Musiker der Jury, die nicht nur auf saubere Töne achtete: "Viele verschiedene Aspekte fließen in die Wertung ein", erläutert Dominiks Klavierlehrerin Renate von Hörsten, die gemeinsam mit seiner Mutter im Publikum saß. "Es wird das Zusammenspiel bewertet, wie beide miteinander harmonieren, ob sie die Werke verstanden haben, selbstverständlich auch die Technik und wie sie ihre Instrumente behandeln." Die Stückauswahl hatte der Lehrer des Posaunisten ausgewählt.
Gespielt wurden "Cavertine" von Camille Sains-Saëns für Posaune und Klavier und "Introduktion und Allegro" von Eugene Bozza.
"Das Publikum war begeistert" Dem Duo gelang ein souveräner Auftritt, und die Lehrerin lobt: "Dominik und Paul haben das gut hinbekommen. Es waren sehr schöne Momente dabei. Die beiden Jungs haben tolle Musik gespielt, die Stimmung im Saal war großartig und das Publikum begeistert."
Renate von Hörsten unterrichtet Dominik schon seit 2004 an der städtischen Musikschule. Der Junge ging damals in die zweite Klasse: "Ich habe gleich gesehen, dass er eine sehr schnelle Auffassungsgabe und eine angeborene Liebe zur Musik besitzt.
Wenn ich mit ihm über die Stücke sprach, bekam ich immer sehr kluge und durchdachte Antworten."
Talent und Liebe allein reichen aber nicht, wenn man es als Musiker zu etwas bringen will: "Schüler müssen spielen, spielen, spielen", sagt Renate von Hörsten. "Pianisten sollten vielseitig sein und alles trainieren - Solo, Begleitung, Vierhändiges." Die Klavierlehrerin schickt ihre Schüler deshalb so oft wie möglich zu Wettbewerben und organisiert Auftrittsmöglichkeiten. Dominik meldete sie gleich im zweiten Unterrichtsjahr bei "Jugend musiziert" an - "und das war gleich ein Volltreffer", erinnert sie sich. Dominik hat immer wieder erste Preise bekommen, durfte bereits vier Mal am Landeswettbewerb teilnehmen.
Wenn er die Wahl hat, spielt Dominik lieber Solostücke als Begleitung, doch Klavier solo war heuer im Wettbewerb nicht ausgeschrieben. "Als Begleiter wird man oft nur als Beiwerk gesehen.
Das war bei den Stücken, die wir gespielt haben, nicht so. Die waren schön ausgewogen, beide Instrumente sind darin gleich wichtig."
Ein wenig Lampenfieber sei vor schon dabei gewesen, "aber ich habe mich nicht davor gefürchtet, sondern darauf gefreut", sagt Dominik. "Und ich konnte auch Auftritte anderen Teilnehmer genießen. Das war klasse." Die Musik ist ein wichtiger Teil seines Lebens: "Ich liebe Musik, und ich spiele einfach gern", sagt der Schüler der zehnten Klasse des musischen Zweigs am MGF-Gymnasium. Wettbewerbe sieht er als starke Motivation: "Das ist ein Ansporn, Stücke wirklich fertig zu studieren und alle Feinheiten herauszuholen."