Ein Projekt bringt Naturschützer, Jäger und Landwirte zusammen: Auf mehreren Blühflächen werden Lebensräume für Rebhühner geschaffen. Nach zwei Jahren zog man nun eine Zwischenbilanz mit Umweltminister Thorsten Glauber.
Es geht doch, die konstruktive Zusammenarbeit von Naturschützern, Jägern und Landwirten. Seit zwei Jahren läuft das Projekt "Die Agrarlandschaft von morgen - zeitgemäße Lösungen für die Lebensgemeinschaft Rebhuhn". Dabei geht es um eine Verzahnung der erwähnten Interessengruppen und ihrer Handlungsmöglichkeiten, um den Schwund der Artenvielfalt in den Projektgebieten zu stoppen.
Ein Teil davon sind die sogenannten "Rebhuhnflächen" zwischen Küps und Tiefenklein. Am Freitagvormittag fand dort eine Halbzeitbilanz mit dem Staatsminister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, Landrat Klaus Löffler und weiteren Vertretern aus Landwirtschaft, Forst, Naturschutz und Jägern statt.
Verbesserungen erkennbar
Steinklee, Pachelia, in der Umgangssprache auch Bienenweide und Büschelblume genannt, sind dort zu sehen. Zwischen der Blütenvielfalt fliegen Insekten. Die Leiterin des LBV-Referats Artenschutz, Miriam Hansbauer, sprach von einer Strahlkraft, die dieses Projekt entwickelt habe. Jäger, Landwirte und Naturschützer bringen hier ihr Wissen mit ein. Nach zwei Jahren seien eine Vielzahl von Pflanzen und eine hohe Biodiversität zu verzeichnen. Dies sei eine Voraussetzung für Insekten. Diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage von Feldvögeln und dem Rebhuhn.
Insgesamt fünf Jahre dauert das Projekt. Die Ziele seien, dieses Projekt in die bayerische Förderlandschaft mit einzubringen und dieses europaweit zu etablieren. Hansbauer betonte, dass es bei dem Projekt nicht nur um das Rebhuhn, sondern auch um die Lebensqualität gehe. "Wir wollen blühende Landschaften in die Seele der Menschen etablieren."
Der Initiator des Projekts, Andre Maslo, erklärte, dass die Rebhühner die Möglichkeit haben müssen, viele Insekten aufzunehmen. In der Marktgemeinde Küps seien elf Blühflächen für die Rebhühner geschaffen worden. Er erinnerte daran, dass vor rund 60 Jahren die Ackerflächen so bewirtschaftet worden seien, dass keine Brut mehr möglich war. Das habe sich nun teilweise geändert. Seit Beginn des Projektes wurden Begleituntersuchungen zur genetischen Vielfalt des Rebhuhns, den Störungsfaktoren während der Brutzeit und der Artenvielfalt an Ackerwildkräutern durchgeführt und es seien Erfolge erkennbar.
Maslo bezeichnete es als Glück, dass sich in diesem Fall Naturschützer, Landwirte und Jäger zusammen auf den Weg gemacht haben, um Brutstätten für Rebhühner und Vögel zu schaffen. Dass dieses Projekt bisher von Erfolg gekrönt sei, hänge von der persönlichen Kommunikation, von der zweiteiligen Bewirtschaftung der Flächen, von Abstand des Waldes (mindestens 200 Meter) und von der finanziellen Unterstützung ab.
Kritik an der Mulchverpflichtung
Landwirt Matthias Renner meinte, dass es dem Projekt dienlich wäre, wenn die Landwirte bereits im Herbst mulchen dürften. Laut EU-Recht sei das aber nicht möglich.