Das 57. Heimatfest in Wilhelmsthal lockte auch heuer die Massen an. Höhepunkt war erneut der große Heimatabend am Samstag mit einem fulminanten Brillant-Feuerwerk.
Abertausende explodierende, silberne Funken, glitzernde Strahlen, sich auf die Erde ergießende Wasserfälle - das Brillant-Feuerwerk hoch über dem Eichsberg und seinen vielen farbig beleuchteten Häusern zauberte am Samstag herrliche Bilder in den Wilhelmsthaler Nachthimmel. Aber nicht dort gab es ein Sternenmeer zu sehen, sondern bereits kurz zuvor im abgedunkelten Festzelt, wo die Trachtengruppe für ihr begeistertes Publikum schon einmal die Sterne vom Himmel holte - beim legendären "Sternmarsch", den es - so Moderator Thomas Auer - exklusiv nur beim Heimatfest gibt.
Der "Sternmarsch" war einer von vielen immer wieder gern gesehen Figurentänzen, die beim Heimatabend zu Begeisterungsstürmen hinrissen. Auch die allseits bekannten und beliebten Schuhplattler wurden mit viel Beifall begleitet und belohnt. Der heuer noch stärker vertretene Trachtennachwuchs zeigte, dass man im schönen Bergdorf für die Zukunft wahrlich bestens aufgestellt ist. Neben den jüngsten Akteuren - den Trachtenzwergen und den Kindern - wurde nämlich noch eine weitere Gruppe ins Leben gerufen: die Junioren für schon etwas ältere Kinder und Jugendliche, die laut Thomas Auer zu "alt für die Kinder-Trachtengruppe und noch zu jung für die Erwachsenen-Trachtengruppe" sind.
Langer Zug ins Festzelt
Herrliche Bilder ergaben sich, als alle Akteure des Abends in einem langen Zug durch das proppenvolle Festzelt hinauf zur Bühne schritten und von dort in viele erwartungsvolle Augen ihres jahrgangsmäßig bunt gemischten Publikums schauten. Auf der Bühne wurde es dabei tatsächlich ganz schön eng. "Ihr werdet ja immer mehr", staunte der bekennende Heimatfest-Fan Thomas Auer bei seinem "geilsten Termin im Jahr" - voller Dankbarkeit, dass nunmehr in Wilhelmsthal bereits zum 57. Mal ein dreieinhalbstündiges Programm aus Brauchtum und Heimatpflege auf die Beine gestellt wird.
Beim Höhepunkt des viertägigen Festprogramms waren wieder viele Ehrengäste dabei. Hierzu zählten natürlich Bürgermeisterin Susanne Grebner mit ihrem Gemeinderat, Pfarrer Sven Raube, Landratsstellvertreter und Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein sowie Gampertbräu-Chef Christian Höfner. Herzlich willkommen hieß Steininger auch die Wolfhagener Wohnmobilfreunde (Nähe Kassel) rund um Heinz Zapf sowie das Ehepaar Schedel aus Stockheim, die bereits zum 20. beziehungsweise 30. Mal dem Heimatabend ihren Besuch abstatteten.
Besonders freute sich Auer über die Anwesenheit seines "Kroniche Bürchemasters" auf dessen "Abschiedstour". Dem Rathaus-Chef, der ja als Bieranstich-Spezialist des Kronacher Freischießenes bekannt ist, gab er dem Tipp, am Donnerstag den Hahn schräg in das Fass zu hauen und das Musikpavillon unter Wasser zu setzen: "Dann landest Du mit Sicherheit auf allen Titelseiten."
"Schlag auf Schlag" ging es auch im Anschluss weiter, als sich Trachten- und Figuren-Tänze sowie Musik in bunter Reihenfolge abwechselten. Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt der "neuen" Junioren, die beispielsweise den "Watschen"-Plattler oder den "Schnackerl"-Walzer zeigten.
Die Kinder-Trachtengruppe meisterte bei ihren Darbietungen wie beim Laubentanz sämtliche "Einwicklungen und Verknotungen" mit Bravour, während die Trachtenzwerge - einige waren zum ersten Mal dabei - beim obligatorischen Zillertaler Hochzeitsmarsch nur so über die Bühne wirbelten.
Wilhelmsthal ist also eine Seppl-bayerische Exklave in Oberfranken.
Ja sind wir denn in Oberbayern oder in Oberfranken?
Sehr richtig. 👍
Franken hat eine eigene Tradition, auch trachtenmässig.
Aber den Unterschied merkt heutzutage eh fast keiner.
Hauptsache abfeiern.