Das erzählt auch Baier ihren Kunden in Hirschfeld. Denn für die Schwarzwurzel spricht zwar weniger die Optik, als vielmehr der Geschmack - und die inneren Werte. In ihr tauchen immerhin Vitamine auf, die das gesamte Alphabet zu füllen scheinen. "Provitamin A, Vitamin B1, B2 und C und E", zählt Baier auf. "Es ist ein sehr ballaststoffreiches Gemüse." Hinzu kämen auch noch Mineralstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium. "Gerade Magnesium ist spannend, weil es in der herkömmlichen Ernährung nicht so leicht zugänglich ist."
Neues Geschmackserlebnis
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Sie hofft, dass die Schwarzwurzel wieder vermehrt in den Küchen des Landkreises landet. "Vermutlich trauen sich noch nicht so viele Leute da ran, weil die Wurzel ziemlich schnell braun wird", sagt die Hirschfelder Landwirtin.
Doch zieht man Handschuhe an und schneidet die Wurzel gleich in Zitronen oder Essigwasser, müsse man sich keine Gedanken machen. Stattdessen werde man mit einem neuen Geschmackserlebnis belohnt.
Schwarzwurzel-Kolumne von Jupp Schröder: Gemüse, das man den ganzen Winter über ernten kann
Leider werden die Schwarzwurzeln nur noch selten angebaut. Sie sind ein sehr dankbares Gemüse und brauchen keine große Pflege. Voraussetzung für den Anbau ist ein guter, lockerer und vor allem tiefgründiger Boden. Am besten eignen sich Sandböden. Steiniges und schweres Erdreich sind dagegen ungeeignet. Am besten werden Sorten verwendet, die möglichst nicht beinig werden, wie "Duplex" oder "Hoffmanns schwarzer Pfahl". Das Saatgut ist nur ein Jahr haltbar. Nach dem Auflaufen des Saatgutes sind die Pflänzchen zu verziehen, damit genügend Platz zur Entwicklung der einzelnen Wurzeln gegeben ist.
Die Ernte von Schwarzwurzeln ist ab Oktober möglich. Da sie tief im Boden stecken, können sie auch im Winter dort bleiben und direkt vor dem Verbrauch frisch geerntet werden. Bei der Lagerung in warmen Kellern verlieren sie rasch an Qualität.
Schwarzwurzeln lassen sich leichter ernten, wenn längs zur Reihe ein Graben ausgehoben wird. Dann werden sie mit der Grabgabel einfach weggedrückt. Auf keinen Fall dürfen die Pfahlwurzeln brechen. So lange der Boden nicht richtig gefroren ist, ist eine Ernte bis zum Frühjahr möglich. Im Gemüsebeet können Schwarzwurzeln besser verbleiben, wenn man sie durch Anhäufeln mit Erde vor Kahlfrösten schützt. Dabei bleiben aber die Blätter unbedeckt.
Gut für Diabetiker
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Auch Falllaub hat eine isolierende Wirkung gegen Kälte. Oder man benutzt ein Gemüsevlies. Schwarzwurzelgemüse ist sehr schmackhaft und wird ähnlich wie Spargel zubereitet.
Es ist besonders für Diabetiker gut geeignet. Bei der Verarbeitung sind wegen des stark klebenden Milchsaftes Handschuhe anzuziehen. Nach dem Schälen werden die Pfahlwurzeln in Zitronen- oder Essigwasser eingelegt, damit sie nicht braun werden.
Im Gemüsegarten ist unbedingt auf den Fruchtwechsel zu achten: Schwarzwurzeln sind Korbblütler und so mit Löwenzahn und Chicoree verwandt.
Rezepttipp: Quiche mit Speck und Schwarzwurzeln
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Zutaten für 1 Quiche: Mürbteig: 200 g Mehl, 1 Prise Salz, 100 g kalte Butter in Würfeln, ca. 60 ml Wasser Belag: 300 g Schwarzwurzeln, 2 EL Olivenöl, Salz und Peffer, Thymian, 150 g Bauchspeckwürfel, 3 Eier, 175 ml Milch, 175 ml Sahne, Muskatnuss Zubereitung: 1. Für den Teig alle Zutaten gute verkneten, mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Ofen auf 210 Grad vorheizen. Schwarzwurzeln schälen, auf ein Backblech geben, mit 1 EL Olivenöl bestreichen, salzen, pfeffern mit Thymian bestreuen und 30 Minuten im Ofen schmoren, bis sie schön zart und gebräunt sind. Herausnehmen und Ofentemperatur auf 180 Grad reduzieren.
3. Teig ausrollen und eine gefettete Form damit auslegen. Kurz ins Tiefkühlfach stellen.
4. Inzwischen Speck in einer Pfanne mit Öl andünsten, zusammen mit dem Wurzelgemüse auf dem Teigboden verteilen.
5. Eier mit Milch und Sahne verrühren, salzen, pfeffern und über die Gemüse Speck-Mischung gießen. Etwas Muskatnuss darüberreiben.
5. Ca. 30 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen.
ich nenne die Schwarzwurz immer "Furzwurz", weil ich davon meist voll zum Luftkissen werde.. ;o)
mag aber auch an der fränkischen Zubereitung mit Mehlschwitze liegen..