Der Marktgemeinderat Küps geht auf ein Anliegen von Bürgern ein. Neue Bestattungsformen sollen auf den Friedhöfen Einzug halten. Die zunehmende Zahl der Feuerbestattungen sorgt für Handlungsbedarf. Aber auch die Wege zu den Grabstätten sorgen zum Teil für Unmut bei den Bürgern.
Der Friedhof von heute stellt neue Ansprüche an die Gemeinden. Davon waren die Ratsmitglieder in der Sitzung am Dienstag überzeugt. Und mit ihrem Beschluss, neue Wege im Friedhofswesen zu prüfen, folgten sie den Aufforderungen der Bürger.
In der Sprechstunde vor der öffentlichen Sitzung hatte Elke Baumann gefordert, dass bei der Neugestaltung von Friedhofswegen generell mehr Rücksicht auf ältere Menschen genommen werden müsse. Sie war mit Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) einer Meinung, dass zum Beispiel in Oberlangenstadt Menschen mit Rollator Probleme haben, alle Gräber zu erreichen. Frank Hahn ging auf Überlegungen hinsichtlich einer Urnenwand ein. "Es gibt Alternativen", betonte er, dass die Gemeinde weitere Möglichkeiten ausloten solle. Der Trend sei klar, dass künftig weniger Erd- dafür mehr Feuerbestattungen vorgenommen würden. Dadurch werde es kleinere Grabstätten geben und in der Folge mehr freie Flächen. "Diese Grasflächen könnte man zur Bestattung nutzen oder dort Stelen setzen."
Ansprüche der Menschen ändern sich Bürgermeister Schneider pflichtete dem bei. Der gesellschaftliche Wandel verändere die Ansprüche der Menschen an den Friedhof. Auf den Friedhöfen des Marktes gebe es, abgesehen von einer anonymen Bestattungsmöglichkeit in Küps, lediglich die herkömmlichen Beisetzungsmöglichkeiten. "Urnenwände, Urnenstelen oder andere Friedhofssysteme sucht man in den sechs Friedhöfen des Marktes Küps vergeblich", stellte er fest. Deshalb müsse man das Thema "Friedhöfe" in vollem Umfang für die Diskussion öffnen. "Wünsche für Küps und Oberlangenstadt liegen schon vor - andernorts wird es nicht anders sein", vermutete Schneider.
Bernd Rebhan und Ursula Eberle-Berlips (beide CSU) forderten, die Gartenbauvereine und die Kirchen zu den Gesprächen hinzuzuziehen. Dieter Lau (SPD) regte an, sich generell mit der Bestattungskultur und ihrem Wandel zu befassen. Es gehe nicht nur um die technische Umsetzung. "Dann sollten wir mit einem Friedhof beginnen."
Handlungsbedarf erkannt Helga Mück (FW) pflichtete bei, dass Bedarf für neue Bestattungsmöglichkeiten bestehe und man daher reagieren müsse.
Einstimmig wurde daher die Bereitschaft signalisiert, im Friedhofswesen für neue Ideen offen zu sein. Die Verwaltung hat nach einer Markterkundung bereits Kontakt mit zwei renommierten Firmen aufgenommen. Weil diese Unternehmen jedoch aus Mönchengladbach und Freiburg stammen, regte Eugen Geu ther (SPD) an, auch auf die heimischen Anbieter zuzugehen.
Die Fachfirmen sollen im Zuge einer Bauausschuss-Sitzung demnächst ihre Friedhofssysteme vorstellen und außerdem Vorschläge zur Friedhofsgestaltung machen.