Zum 150. Weihetag der Pfarrkirche St. Thomas war der Weihbischof zu Gast. Wegen Niedrigwassers war erstmals keine Fackelfloßfahrt möglich.
In einem anderen Rahmen als sonst feierte man in Wallenfels das Kirchweihfest. Grund hierfür war das Jubiläum, schließlich konnte man heuer die 150. Wiederkehr der Weihe der Stadtpfarrkirche St. Thomas begehen. Im Mittelpunkt stand der Festgottesdienst am Sonntag mit Weihbischof Herwig Gössl.
Nach der Kirchenparade mit der Ehrenkompanie der Soldatenkameradschaft, Trommler, Musikverein, Schwedenfähnrich und Schwedenleutnant, Pfarrer Richard Reis, Pater Jan Poja und Weihbischof Herwig Gössl, Stadt-, Kirchen- und Pfarrgemeinderat, den Vereinen und den liturgischen Dienst feierte man den beeindruckenden Festgottesdienst. Dabei trugen der Weihbischof Herwig Gössl, Pfarradministrator Pater Jan Poja und Seelsorgebereichsleiter Pfarrer Richard F. Reis das "Wallenfelser Messgewand" mit Stadtwappen auf der Rückseite und dem heiligen Thomas auf der Vorderseite. Der Weihbischof sagte, dass die Kirche auch offen sei, wenn keine Gottesdienste gefeiert werden. Gläubige können jederzeit zum Gebet in die Kirche kommen.
Die Pfarrkirche St. Thomas ist auf Fels gebaut, dies wurde nach dem Einsturz eines Teils der Kirchenmauer 1980 festgestellt. Eingangs trugen die Kindergartenkinder große Bausteine mit Aufschriften aus Papier in die Kirche und fügten diese zur Pfarrkirche zusammen.
Danach sangen sie ein Lied. Am Ende wurden gemeinsam drei Strophen des Wallenfelser Heimatliedes gesungen. Bürgermeister Jens Korn gratulierte und betonte das gute Verhältnis und Miteinander von Pfarrei und Gemeinde. Der Weihbischof trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.
Die Kirche dominiert nämlich nicht nur optisch das Stadtbild, das religiöse Leben prägt auch heute noch den Frankenwaldort. Bereits im Mittelalter waren die Fürstbischöfe von Bamberg Herren über "Waldenfels". Im Jahre 1549 wurde die Siedlung selbständige Pfarrei, bis dahin war sie eine Filiale der Mutterkirche in Steinwiesen. Die Grundsteinlegung der jetzigen Pfarrkirche erfolgte am 28. Mai 1861. Der neugotische Sandsteinquaderbau wurde schließlich am 15. August 1869 durch den Erzbischof von Bamberg, Michael von Deinlein, geweiht.
Fackelwanderung als Ersatz
Traditionell feiern die Wallenfelser eine Zelt-Kerwa. Den Auftakt machte man bereits am Freitag mit dem Auszug der Vereine von der Pfarrkirche zum Festgelände am Flößerhaus. Dort nahmen Pater Jan Poja und Bürgermeister Jens Korn auch gemeinsam den Bieranstich vor.
Auch wenn man am Samstag wegen der anhaltenden Trockenheit mit Wassermangel auf die Fackelfloßfahrt verzichten musste, herrschte ein reger Festbetrieb am Flößerhaus. Als Alternative bot die Stadt eine Fackelwanderung ab Schnappenhammer an. Dort gingen Ortsheimatpfleger Franz Behrschmidt und der Obmann des Frankenwaldvereins, Jürgen Schlee, zunächst auf die Geschichte der Flößerei ein. Wallenfels sei schon immer vom Wald und Wasser geprägt gewesen. Um den Tourismus zu stärken, habe man dann 1979 zur Zeltkirchweih erstmals "Rodach in Flammen" angeboten. Seitdem musste in den vergangenen 40 Jahren keine Fackelfloßfahrt wegen Wassermangel ausfallen.