Wahl sorgt noch einmal für Kribbeln

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Im Jahr 2010 wurde Landrat Oswald Marr (l.) im Amt bestätigt. Diesmal verfolgt er den Wahlkampf nur als Zuschauer. Dennoch wird der Wahlabend für ihn ein spannendes Ereignis. Foto: Archiv/Frank Förtsch
Im Jahr 2010 wurde Landrat Oswald Marr (l.) im Amt bestätigt. Diesmal verfolgt er den Wahlkampf nur als Zuschauer. Dennoch wird der Wahlabend für ihn ein spannendes Ereignis. Foto: Archiv/Frank Förtsch
Eckhard Schneider (Betriebsseelsorger/59): Wie wichtig schon eine einzige Stimme sein kann, sieht Eckhard-Joey Schneider regelmäßig. Immer wieder hält der Betriebsseelsorger für Kronach, Kulmbach und Bayreuth Mahnwachen ab oder sieht, welche Folgen politische Entscheidungen auf die Arbeitsbedingungen haben. Daher sei es wichtig, wählen zu gehen. Eine hohe Wahlbeteiligung ist für den 59-Jährigen aber auch Ausdruck dafür, dass einem der eigene Landkreis und seine Zukunft am Herzen liegen. "Auße...
Eckhard Schneider (Betriebsseelsorger/59): Wie wichtig schon eine einzige Stimme sein kann, sieht Eckhard-Joey Schneider regelmäßig ...
Eckhard Schneider (Betriebsseelsorger/59): Wie wichtig schon eine einzige Stimme sein kann, sieht Eckhard-Joey Schneider regelmäßig. Immer wieder hält der Betriebsseelsorger für Kronach, Kulmbach und Bayreuth Mahnwachen ab oder sieht, welche Folgen politische Entscheidungen auf die Arbeitsbedingungen haben. Daher sei es wichtig, wählen zu gehen. Eine hohe Wahlbeteiligung ist für den 59-Jährigen aber auch Ausdruck dafür, dass einem der eigene Landkreis und seine Zukunft am Herzen liegen. "Auße...
 
Justyna Swol (Ärztin/45): Für die Ärztin der Intensiv- und Notfallmedizin ist es die erste Wahl im Kreis Kronach. Vor einem Jahr zog sie mit ihrer Familie von Bochum nach Wilhelmsthal. Welche Partei gewinnt, ist ihr gar nicht so wichtig. "Entscheidend ist, dass der neue Landrat die Ärmel hochkrempelt und die Probleme angepackt werden", sagt Swol, die sich im Frankenwald sehr wohlfühlt. "Ich hoffe, dass es gelingt, die Abwanderung zu stoppen." Die Wahlentscheidung der 45-Jährigen fällt erst ku...
Justyna Swol (Ärztin/45): Für die Ärztin der Intensiv- und Notfallmedizin ist es die erste Wahl im Kreis Kronach. Vor einem Jahr zog sie mit ihrer Familie von Bochum nach Wilhelmsthal ...
Justyna Swol (Ärztin/45): Für die Ärztin der Intensiv- und Notfallmedizin ist es die erste Wahl im Kreis Kronach. Vor einem Jahr zog sie mit ihrer Familie von Bochum nach Wilhelmsthal. Welche Partei gewinnt, ist ihr gar nicht so wichtig. "Entscheidend ist, dass der neue Landrat die Ärmel hochkrempelt und die Probleme angepackt werden", sagt Swol, die sich im Frankenwald sehr wohlfühlt. "Ich hoffe, dass es gelingt, die Abwanderung zu stoppen." Die Wahlentscheidung der 45-Jährigen fällt erst ku...
 
Ingo Cesaro (Autor/75): Der 75-Jährige kann sich nicht daran erinnern, je eine Wahl ausgelassen zu haben. "Die erste war 1960 eine Kommunalwahl in Frankfurt", erinnert er sich. "Wenn wir nicht wählen gehen, überlassen wir genau den Leuten, die wir nicht wollen, unsere Stimme." Gerade im Kommunalen sei es wichtig, mitzuentscheiden, denn die Folgen bekomme jeder direkt zu spüren. Da sei es schon wichtig, mit seiner Stimme auf die Themen Einfluss nehmen zu können. Weil Cesaro am Sonntag beruflic...
Ingo Cesaro (Autor/75): Der 75-Jährige kann sich nicht daran erinnern, je eine Wahl ausgelassen zu haben. "Die erste war 1960 eine Kommunalwahl in Frankfurt", erinnert er sich ...
Ingo Cesaro (Autor/75): Der 75-Jährige kann sich nicht daran erinnern, je eine Wahl ausgelassen zu haben. "Die erste war 1960 eine Kommunalwahl in Frankfurt", erinnert er sich. "Wenn wir nicht wählen gehen, überlassen wir genau den Leuten, die wir nicht wollen, unsere Stimme." Gerade im Kommunalen sei es wichtig, mitzuentscheiden, denn die Folgen bekomme jeder direkt zu spüren. Da sei es schon wichtig, mit seiner Stimme auf die Themen Einfluss nehmen zu können. Weil Cesaro am Sonntag beruflic...
 
Daniel Weißerth (Vorstand FC Stockheim/39): Das Vorstandsmitglied des FC Stockheim sitzt für die CSU auch im Stockheimer Gemeinderat. Gerade weil er sich als politisch interessierten Menschen bezeichnet, sieht er es als eine Art bürgerliche Pflicht, sein Kreuz in der Wahlkabine abzugeben. "Ich denke, dass es einfach wichtig ist, mitzuentscheiden, welcher Typ Politiker den Landkreis in den kommenden Jahren prägen soll", erklärt er. Daher sieht er die Wahl am Sonntag auch als eine entscheidende...
Daniel Weißerth (Vorstand FC Stockheim/39): Das Vorstandsmitglied des FC Stockheim sitzt für die CSU auch im Stockheimer Gemeinderat ...
Daniel Weißerth (Vorstand FC Stockheim/39): Das Vorstandsmitglied des FC Stockheim sitzt für die CSU auch im Stockheimer Gemeinderat. Gerade weil er sich als politisch interessierten Menschen bezeichnet, sieht er es als eine Art bürgerliche Pflicht, sein Kreuz in der Wahlkabine abzugeben. "Ich denke, dass es einfach wichtig ist, mitzuentscheiden, welcher Typ Politiker den Landkreis in den kommenden Jahren prägen soll", erklärt er. Daher sieht er die Wahl am Sonntag auch als eine entscheidende...
 
Johanna Thron (Praktikantin/18): Für die 18-Jährige ist es die erste Wahl überhaupt. Ihr ist es wichtig zu wählen, denn so könne sie direkt Einfluss auf die Zukunft des Landkreises nehmen. "Beide Kandidaten sind sich in vielen Punkten einig", sagt Johanna Thron. Sie findet es gut, dass Norbert Gräbner (SPD) und Klaus Löffler (CSU) beide viel Wert auf einen Ausbau des Verkehrnetzes im Kronacher Landkreis sowie eine gute medizinische Versorgung und Alterspflege legen. "Ich weiß, bei mir dauert ...
Johanna Thron (Praktikantin/18): Für die 18-Jährige ist es die erste Wahl überhaupt. Ihr ist es wichtig zu wählen, denn so könne sie direkt Einfluss auf die Zukunft des Landkreises nehmen ...
Johanna Thron (Praktikantin/18): Für die 18-Jährige ist es die erste Wahl überhaupt. Ihr ist es wichtig zu wählen, denn so könne sie direkt Einfluss auf die Zukunft des Landkreises nehmen. "Beide Kandidaten sind sich in vielen Punkten einig", sagt Johanna Thron. Sie findet es gut, dass Norbert Gräbner (SPD) und Klaus Löffler (CSU) beide viel Wert auf einen Ausbau des Verkehrnetzes im Kronacher Landkreis sowie eine gute medizinische Versorgung und Alterspflege legen. "Ich weiß, bei mir dauert ...
 

Am morgigen Sonntag wird der Nachfolger von Oswald Marr als Kronacher Landrat gewählt. Der scheidende Amtsinhaber verfolgt das Geschehen mit Spannung.

Landrat Oswald Marr (SPD) blickt gerade aus dem Fenster seines Wagens, als wir ihn telefonisch erreichen. Wir wollen wissen, wie er den Wahlabend am morgigen Sonntag verbringen wird und den Wahlkampf zwischen Norbert Gräbner (SPD) sowie Klaus Löffler (CSU) wahrnimmt - den letzten in seiner Zeit als Landkreisoberhaupt. "Es ist wie jetzt gerade: Man fährt an den Plakaten von anderen vorbei, wo sonst die eigenen hingen. Am Anfang war das etwas schwierig für mich, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt", gesteht Marr, dass drei Monate vor dem Ruhestand Wehmut mitschwingt.

Am Sonntag werde das nicht anders sein. Denn wenn sein Nachfolger ermittelt ist, werde das der nächste Markstein auf dem Weg zur Wachablösung sein. Doch Marr wischt schnell den Anflug der Wehmut zur Seite. Er verspüre ebenso ein Gefühl der Erleichterung, räumt er ein.

"Letztlich hat man beides im Herzen", erklärt er.
"Es ist eine sehr schöne Zeit als Landrat gewesen, aber ich hoffe jetzt auch, dass mehr Ruhe einkehrt, ich wieder mein eigener Herr bin." Und Langeweile werde bei ihm als Privatmann bestimmt nicht aufkommen, versichert Marr. Allerdings rechnet er nach rund 18 Jahren im Amt schon mit einer Umgewöhnungsphase, wenn die fest verankerten Termine und gewohnten Tagesabläufe plötzlich wegfallen.

Die Wahl will Marr - so wie viele Male zuvor - hautnah miterleben. Zunächst wird er am Sonntag mit seiner Frau selbst ins Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben. Am späten Nachmittag wird es ihn ins Landratsamt ziehen. "Ich bin zwar kein Wahlleiter, aber ich schaue schon drauf, dass alles läuft", stellt Marr fest. In seinem Dienstzimmer will er dann verfolgen, wie sich die Wahl entwickelt, in welchen Orten welche Resultate erzielt werden. Er wird vielleicht sogar seine eigenen Wahlergebnisse aus der Vergangenheit heranziehen, um Wählerbewegungen und Trends ablesen zu können. "Das ist sehr spannend."

Gegen 19 Uhr dürfte seiner Einschätzung nach feststehen, wer sein Nachfolger wird. Zwar kann es bei den Auszählungen und der Datenübermittlung immer mal Nachzügler geben, allerdings rechnet Marr damit, dass sich das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt herauskristallisiert haben wird.


Appell an die Bürger

Ein Ergebnis, dass sich Marrs Hoffnung nach auf möglichst viele Wählerstimmen stützen sollte. "Das ist auf jeden Fall wichtig", sagt der Landrat und appelliert an die Bürger, zur Wahl zu gehen. Gerade der Posten des Landrats sei ein entscheidender für die Entwicklung des Landkreises. Wer diese Aufgabe übernimmt, wird Marr zufolge einerseits mit vielen Stellen vernetzt sein und somit Weichen stellen können. Andererseits leitet derjenige eine Behörde, die sich mit Themen aus allen Alltagsbereichen - von der Müllabfuhr bis zum Straßenbau - befasst. "Es gibt nichts, was bei uns im Landratsamt nicht bearbeitet wird", zeigt Marr die Tragweite der bevorstehenden Wahl auf. "Viele Menschen werden mit dem neuen Landrat zu tun haben", versichert er. "Deshalb sollte man zur Wahl gehen und für den Kandidaten stimmen, den man haben möchte."