Dass Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) die Nordwaldhalle sicherheitshalber schon mal auf die mögliche Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet hat, gefiel nicht jedem Gemeinderatsmitglied.
Im Landkreis hält man derzeit Ausschau nach Unterkünften für Asylbewerber - auch die Nordwaldhalle ist dabei ins Blickfeld geraten. Am 25. Juli hat ein Anruf des Kreiskämmerers Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) erreicht, mit der Anfrage, ob es in der Nordwaldhalle möglich sein, eine Notaufnahme für Asylbewerber einzurichten. Um rechtzeitig vorbereitet zu sein, ließ Pöhnlein daraufhin zwei Drittel der Halle mit dem Boden für Veranstaltungen ausstatten, ein Drittel blieb für den Vereinssport erhalten.
Heute findet ein Gespräch aller Bürgermeister zu dem Thema statt. Wenn dann "Entwarnung" gegeben wird, werde die Halle, so Pöhnlein, wieder für den Sportbetrieb hergestellt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab es heftige Diskussionen darüber, ob dies so hätte geschehen müssen.
Hans Blinzler (CSU) zeigte wenig Verständnis für diese Maßnahme, man hätte abwarten und den Sportbetrieb gewährleisten müssen. Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) entgegnete, ob es wirklich so schlimm sei, wenn mal eine Woche kein Basketballtraining stattfinde. Es sei wichtig, dass sich eine Gemeinde frühzeitig mit dem Thema auseinandersetze. "Es wäre schlimm, wenn Flüchtlinge kämen und wir keine Lösung hätten", betonte Pöhnlein.
Für Bernd Daum (FW) war es wichtig, dass sich am Ende keiner dagegen sperrt, sollte der Notfall eintreffen. Ralf Ellinger (FW) meinte, dass manche sich eben übergangen gefühlt hätten. Es würden ja neben der Notfallunterbringung auch Unterkünfte für eine dauerhafte Unterbringung gesucht.
Für Michael Wunder (CSU) wäre eine Halle in Kreisstadtnähe generell besser als Unterkunft geeignet, momentan reiche die Turnhalle am Schulzentrum auch aus, aber man wisse nicht, was noch kommt.
Manfred Köstner (CSU) sieht zurzeit nur eine Alternative: "Der Boden muss wieder raus, denn die Vereine wollen ihren Sport ausüben." Bürgermeister Michael Pöhnlein erklärte, dass der Boden eine Vorsichtsmaßnahme gewesen sein, Alternativen und auch Häuser für die Dauerunterbringung gesucht würden. "Wenn jedoch Notauffanglager gebraucht werden, wird man Nordhalben sicher mit einbeziehen", betonte Pöhnlein.
Gerhard Schneider (FW) meinte, es sei gut, dass man sich im Prinzip einig sei, Leuten zu helfen, die aus ihrem Land flüchten mussten. "Es ist doch nicht so schlimm, wenn das Training mal ausfällt.
Wir wollen die Sache nicht so hochschaukeln und die Entscheidung am Donnerstag abwarten", sagte Schneider.
RÜB sorgt erneut für Diskussion Die CSU-Fraktion hatte bereits in einer früheren Sitzung den Antrag für eine Sondersitzung bezüglich des Regenüberlaufbeckens (RÜB) gestellt. Der Punkt wurde auf die Tagesordnung der August-Sitzung gesetzt. Michael Wunder (CSU) konnte mitteilen, dass inzwischen wenigstens ein Teil des Schriftverkehrs zur Kenntnis gelangt sei.
Trotzdem kam es bei weiteren Wortmeldungen zu heftigen Diskussionen und wildem Gemurmel unter den 70 Bürgern, die als Zuhörer anwesend waren. Horst Wolf (FW) warf ein, dass es zwar lobenswert sei, dass sich die CSU jetzt so für diese Maßnahmen und Terminvorgaben einsetze, aber bereits 2010 hätten viele der Auflagen erfüllt werden müssen.
Manfred Köstner (CSU) entgegnete, dass in Übereinstimmung mit den Freien Wählern das RÜB damals Vorrang vor dem Kanalwesen hatte. Dies wies Ludwig Pötzinger (FW) heftig von sich und sagte, dass damals die Freien Wähler als einzige gegen das RÜB gewesen seien. Dies ließ sich Hans Blinzler (CSU) nicht gefallen.
"Wir haben das RÜB auch nie gewollt oder vorangetrieben, sondern versucht, eine Lösung zu finden, um den Auflagen nachzukommen", betonte er. Er meinte auch, dass die CSU- und SPD-Fraktionen zu diesem Thema momentan schlecht informiert seien und es nur Kritik am alten Gemeinderat gäbe.
Manfred Köstner (CSU) sagte, dass es Zeit werde, sich zusammenzuschließen, gemeinsam zu arbeiten. Aber das gehe nur, wenn jeder genügend Informationen hat. "Zieht mit uns an einem Strang, weg vom RÜB", sagte Pötzinger. In der Sitzung am 17. August soll erneut darüber gesprochen werden.