Von 19 auf 16 Prozent: Wo Sie mit der reduzierten Mehrwertsteuer wirklich sparen können
Autor: Rebecca Vogt
LKR Kronach, Freitag, 24. Juli 2020
Bis Ende 2020 gilt in Deutschland ein geringerer Mehrwertsteuersatz. Bei kleinen Einkäufen schlägt das wenig zu Buche. Anders sieht es bei größeren Ausgaben aus. Fünf Beispiele aus der (Kronacher) Geschäftswelt.
16 statt 19 Prozent und 5 statt 7: Seit dem 1. Juli gilt in Deutschland ein verminderter Mehrwertsteuersatz. Mit diesem sollen nach Angaben der Bundesregierung die Bürger entlastet und gleichzeitig die Nachfrage angekurbelt werden. Doch wie stark macht sich die reduzierte Mehrwertsteuer bei den Verbrauchern tatsächlich bemerkbar?
Beim wöchentlichen Einkauf etwa schlägt sich die Steuersenkung nur geringfügig nieder. Für sogenannte Waren des täglichen Bedarfs - wie zum Beispiel Lebensmittel - liegt der Steuersatz normalerweise ohnehin schon nicht bei 19, sondern bei sieben Prozent. Bis Ende des Jahres beträgt er seit Anfang Juli nunmehr fünf Prozent.
Ersparnis beim Lebensmittel-Einkauf ist gering
Wie die Verbraucherzentrale Bayern auf ihrer Internetseite informiert, lassen sich beim Einkauf von Lebensmitteln wie Brot oder Milch nur wenige Cent sparen. Wer pro Woche beispielsweise für 150 Euro Lebensmittel kauft, spare dabei aktuell 2,67 Euro, rechnet die Verbraucherzentrale vor.
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Die Mehrwertsteuersenkung macht sich also in erster Linie bei größeren Anschaffungen bezahlt - sofern Händler und Unternehmen die reduzierte Mehrwertsteuer an ihre Kunden weitergeben, denn dazu sind sie nicht verpflichtet. Die Verbraucherzentrale nennt auf ihrer Internetseite einzelne Beispiele, bei denen der Mehrwertsteuernachlass stärker ins Gewicht fällt. Wir haben fünf davon unter die Lupe genommen:
Auto
"Beim Autokauf können sich die drei Prozent Mehrwertsteuersenkung durchaus mit drei- bis vierstelligen Summen auswirken", erklärt der ADAC auf seiner Internetseite. Die mögliche Ersparnis liegt also - je nach Anschaffungskosten - im Hunderter- bis Tausender-Bereich. Die Verbraucherzentrale Bayern rechnet vor, dass man zum Beispiel beim Kauf eines Wohnmobils, das mit einem Satz von 19 Prozent Mehrwertsteuer 45 000 Euro gekostet hätte, nun rund 1130 Euro spare.
Küche
Im Marktrodacher Küchenstudio "Die Traumküche" wird der Nachlass bei der Mehrwertsteuer an die Kunden weitergegeben, wie Verkäufer Johannes Horn berichtet. Eine neue Küche würde bei ihnen im Schnitt zwischen 7000 und 8000 Euro kosten, erklärt Horn. Kunden könnten beim Kauf einer neuen Küche somit im unteren dreistelligen Bereich Geld sparen.