Die Brandkatastrophe in Paris schockiert, scheint jedoch weit weg von der eigenen Heimat. Doch was, wenn das Wahrzeichen Kronachs plötzlich in Flammen steht? Auch die Festung Rosenberg beherbergt wertvolle historische Relikte.
Die Festung Rosenberg brennt lichterloh, doch die Einsatzkräfte der Feuerwehr bleiben mit ihrer Drehleiter in der engen Toreinfahrt stecken. Nach dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame stellt sich die Frage, wie die eigene Stadt auf ein solches Horrorszenario vorbereitet wäre. Der Gedanke ist nicht abwegig: Denn die Feuerwehren des Landkreises Kronach sorgen für genau diesen Fall vor. Die passende Drehleiter ist bereits gefunden.
Als Wahrzeichen Kronachs thront die Festung über der Stadt. Die Feuerwehr ist regelmäßig mit mehreren Gruppen des Landkreises für Übungseinsätze vor Ort. "Ein solcher Großbrand wäre nämlich nicht alleine zu bewältigen", sagt Stefan Wicklein, Pressesprecher der Stadt Kronach. Die Architektur des Gebäudes birgt bei einem Löscheinsatz Schwierigkeiten: "Die Festung ist kein super zugängliches Objekt", meint Kreisbrandinspektor Joachim Ranzenberger. Das sieht Wicklein genauso: "Das Tor ist nicht für jedes Fahrzeug anfahrbar."
Die Küpser Feuerwehr ist gefragt
Bei den Übungen wurde getestet, welche Drehleitern es überhaupt durch die gewundene Einfahrt schaffen. Das Küpser Feuerwehrauto gewann. Eine erste Anfahrt im September 2017 zeigte, dass das Fahrzeug dabei den mittleren Wallgraben erreichen kann. "Und wo man mit dem Auto nicht mehr hinkommt, muss man eben zu Fuß weiter", fasst Ranzenberger zusammen.
Aufgrund der Berglage sei es zudem kompliziert, Löschwasser nach oben zu transportieren. Zwar gebe es an der Festung mehrere Zisternen, doch das Wasser daraus würde wahrscheinlich nicht ausreichen, um einen Brand zu löschen, vermutet Wicklein. Daher müsste zusätzliches Wasser aus der Haßlach abgepumpt und den Berg hochbefördert werden. Dafür wurde bereits ausgemessen, an welchen Punkten der Schlauchstrecke jeweils Verstärkerpumpen angebracht und Einsatzleute stehen müssten.
Kein gewöhnlicher Rauchmelder
Im Rahmen der Jufa-Baustelle sei auch der Brandschutz in dem historischen Gebäude modernisiert worden. Die Maßnahme wird zwar erst Mitte des Jahres komplett abgeschlossen, die Festung verfüge aber jetzt schon in allen Veranstaltungssälen sowie im Jugendhotel über neue Brandmeldeanlagen. Im Unterschied zu gewöhnlichen Rauchmeldern können diese direkt die Integrierte Leitstelle in Coburg alarmieren.