Um die Stadt Teuschnitz wirtschaftlich weiterzuentwickeln, nutzt Bürgermeisterin Gabriele Weber das Vorkommen von Arnika sowie etwa 50 weiteren Heilpflanzen. Das Konzept ist in der Region einmalig.
Wissen, Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, Arbeitsplätze schaffen, Ideen für Neugründungen anbieten, Bewusstsein für nachhaltigen Konsum wecken, Inspirationen für die Küche daheim liefern, Menschen zu mehr Wohlbefinden verhelfen - das sind die Ziele der ersten Arnika-Akademie in der Region, die in Teuschnitz eröffnet wird. Am 4. und 5. Oktober wird sich die Akademie erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.
Das zweitägige Veranstaltungsprogramm liefert einen Einblick in das künftige Seminar-Angebot. Es gibt Obstsorten-Bestimmungen und es wird gezeigt, was sich alles aus heimischen Früchten herstellen lässt, zum Beispiel Fruchtaufstriche, Konfekte, Chutneys, Marmeladen, Pesti und Sirupe. Es werden Rezepte für Wellness und Schönheit vorgestellt. Außerdem sind Vorträge und Präsentationen von und mit den künftigen Referenten der Akademie vorgesehen.
Daneben gibt es einzelne Verkostungen und ein buntes Kinderprogramm.
Die Arnika-Akademie ist ein wesentliches Projekt der Teusch nitzer Stadtentwicklung. Federführend verantwortlich ist Oliver Plewa. "Hier sollen Menschen aus der Region, aber auch Gäste erfahren, wie man die Schätze der heimischen Natur nutzen kann", sagt er. "Erfahren" heiße: mit allen Sinnen. "Früchte und Kräuter lassen sich am besten - ganz praktisch - durch Erleben, Erfahren und Entdecken begreifen. Seminarteilnehmer erwerben in unseren Praxisseminaren neue Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Gesundheit/Pflanzenheilkunde, Wellness und Schönheit für den privaten Hausgebrauch oder für den professionellen Einsatz ", erklärt Plewa.
Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU): "Eines unserer Ziele ist es, Menschen in der Region Ideen für eine neue, zukunftsweisende Existenz zu liefern.
Gerade für Frauen kann es interessant sein, sich im Rahmen der Natur-Manufaktur mit einem Klein-Betrieb selbstständig zu machen. Ich könnte mir zum Beispiel durchaus vorstellen, dass wir unter einem eigenen Label Produkte, die hier in Teuschnitz hergestellt werden, bei uns in der Region, aber auch darüber hinaus vermarkten."
Akademie-Betrieb startet im Februar Ab Februar kommenden Jahres nimmt die Arnika-Akademie ihren Betrieb auf. Durchgeführt werden die Schulungen von erfahrenen Experten aus Bayern, Thüringen und Österreich. Seminarteilnehmer sollen, so das Ziel der Organisatoren, nicht nur aus der Region, sondern auch von weiter her nach Teuschnitz kommen.
Sitz der Akademie ist die bisher - wegen Kindermangels - leerstehende, aber moderne und attraktive Teuschnitzer Grundschule.
Mit einigen Umbaumaßnahmen wurden großzügige Seminarräume sowie ein "Kulinarium" eingerichtet. Hier werden künftig Besuchergruppen oder Seminarteilnehmer Kreationen der regionalen Gesund-Küche verkosten. Heimische Produzenten können darüber hinaus die neu eingerichteten Küchenräume nutzen, um ihre Spezialitäten unter professionellen und hygienischen Bedingungen herzustellen.
Geplant ist, die Akademie durch medizinische, therapeutische und pharmazeutische Einrichtungen und Zusatzangebote zu ergänzen. Das ehemalige Schul-Hallenbad soll ebenfalls Teil des geplanten naturmedizinischen Zentrums werden. Unterhalb der Akademie wurde auf circa 3000 Quadratmetern Fläche ein terrassenförmiger Lehr- und Schaugarten angelegt, der ab Mitte kommenden Jahres seine Pforten öffnet.
Es gibt zwei Möglichkeiten, mit der Abwanderung, fehlenden Arbeitsplätzen und einer schwächelnden Infrastruktur umzugehen: Man kann den Kopf einziehen und abwarten - oder man ist kreativ und tut was. Für letzteren Weg hat sich die Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabriele Weber entschieden.
Einige gute Standortfaktoren Mit Hilfe von Geldern aus dem "Leader-Programm" der Europäischen Union sowie der Oberfranken-Stiftung hat sie sich auf den Weg gemacht, die 600 Jahre alte Stadt im nördlichen Landkreis Kronach umzustrukturieren. Dabei setzt sie auf das, was es in Teuschnitz in Fülle gibt: eine einzigartige Architektur, intakte Bausubstanz und eine "Naturapotheke" quasi vor der Haustür. Denn in Teuschnitz wächst nicht nur die seltene Arnika, sondern es gedeihen noch weitere etwa 50 Heilkräuter.