Gleich mehrmals ist Roland Ströhlein dem Tod von der Schippe gesprungen und hat  nun einen Mutmacher der besonderen Art geschrieben.
                           
          
           
   
           Winter vor 30 Jahren. Roland Ströhlein kommt mit seinem Auto von der Straße ab und stürzt 30 Meter tief eine Böschung herunter. "Doch das Glück hat mich gefunden", erinnert er sich. Der Steinwiesener hat den Unfall überlebt - und feiert seinen Geburtstag seitdem mindestens zweimal. 
       
"So was überlebt man eigentlich nicht", ist sich der 61-Jährige sicher, wenn er daran denkt, wie er an jenem schicksalhaften Tag außerhalb seines Wagens wieder zu Bewusstsein gekommen ist. Mit schwersten Verletzungen habe er sich damals den Hang nach oben geschleppt. "Von der Straße aus hat man mein Auto nicht gesehen. Mich hätte wahrscheinlich niemand entdeckt", glaubt Ströhlein. "Irgendwie bin ich da wieder hochgekommen, weil ich es unbedingt wollte."
Es ist nur eine Kurve auf der Achterbahn seiner bizarren Lebensgeschichte, die das Stehaufmännchen in seinem Buch "Diagnose: Glückspilz" erzählt, das heute erscheint. Die Idee für das Projekt kam dem ehemaligen Sparkassler im aktiven Unruhestand Anfang des Jahres spontan: "Ursprünglich wollte ich das Buch nur für meine Familie und engsten Freunde schreiben." Doch als sein Werk fertig war, stellte er verblüfft fest: Aus der Autobiografie ist eine Art Ratgeber geworden. 
Der Wille entscheidet
Er selbst beschreibt sein Buch als Mutmacher der besonderen Art. "Die Leute können aus meiner Geschichte viel mitnehmen", glaubt der frisch gebackene Autor. Denn er ist fest davon überzeugt, dass Durchhaltevermögen und ein eiserner Wille im Leben entscheiden - manchmal sogar über Leben und Tod. 
Dem Tod ist er sogar noch ein weiteres Mal von der Schippe gesprungen. Nachdem eine komplizierte Bauchoperation vor zweieinhalb Jahren misslungen ist, musste Ströhlein noch zweimal notoperiert werden. "Ich lag über sieben Wochen im Krankenhaus und mein Dasein stand auf des Messers Schneide."
Doch getreu seinem Lebensmotto "Das Leben besteht auch aus Herausforderungen, die man sich nicht wünscht" nahm der Überlebenskünstler den Kampf einmal mehr an - und siegte. "Bis heute zeigt sich mein Hausarzt verwundert, wenn ich in die Praxis komme. Er freut sich halt einfach, dass ich noch lebe", berichtet der ehemalige Leiter der Steinwiesener Sparkassen-Geschäftsstelle mit einem verschmitzten Grinsen. 
Seitdem erlebe er jeden Tag viel bewusster. "Nachdem ich über dem Berg war, kam ich auf die Idee, meinen Gutschein für einen Tandem-Flug einzulösen", erzählt der leidenschaftliche Wanderer weiter. "Ich war weder fit noch bin ich schwindelfrei, doch da ich während der über viermonatigen Schwersterkrankung ordentlich abgenommen hatte, dachte ich: "Wenn etwas schief geht, ist der Fettfleck wenigstens nicht so groß."