Wieland Beierkuhnlein ist ein fester Bestandteil diverser Veranstaltungen allen voran in Steinwiesen. Legendär ist seine Verkleidung als Fledermaus.
Manche Leute gehen zum Lachen in den Keller, manche flüchten vor der Fastnachtszeit, und andere lästern über die vielen lustigen Narren. Doch was ein echter "Fousanoachter" ist, den interessiert das Negative überhaupt nicht. Und so ein echter "Faschingsnarr" ist der "Fritzla-Wieland", seines Zeichens selbstständiger Kaufmann des Lebensmittelgeschäfts Wieland Beierkuhnlein, genannt "dä Fritzla".
Ab 11. November herrscht bei Wieland Beierkuhnlein jährlich der Ausnahmezustand. Als Präsident der Faschingsgesellschaft Steinwiesen (FGS) ist er sozusagen notgedrungen ein großer Narr. Natürlich im positiven Sinne. Dann kann es schon mal sein, dass man im Laden nicht mit "Hallo" begrüßt wird, sondern mit einem kräftigen Helau. Ganz in seinem Element ist er beim Rathaussturm und bei den Büttenabenden, wo er mit seinen Büttenreden nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Denken anregt, denn zwischen den Zeilen stecken die kleinen Seitenhiebe auf den Bürgermeister und andere Persönlichkeiten.
Unterstrichen werden seine Reden durch diverse Verkleidungen. Man denke dabei an die legendäre rosa Fledermaus oder den Griechen, der sich aus Deutschland viel Geld abholen wollte. Den Abschluss so einer Faschingssession bildet immer der Faschingsdienstag, wo man zum Pressackessen in den Goldenen Anker ging und so gestärkt mit der Garde und dem Prinzenpaar eine Tour durch sämtliche Kneipen in Steinwiesen machte. "Leider ist es damit vorbei, nix Pressack, nix Kneipen. Wenigstens können wir noch zum Faschingsumzug nach Wallenfels", wird Beierkuhnlein fast ein wenig melancholisch. Doch das ist sofort vorbei, wenn er an die Faschingsumzüge denkt. Dabei war er schon immer vertreten - und gemacht hat er auch schon alles: Egal, ob Kassier, Aufpasser oder als Präsident auf dem Prinzenwagen - der Fritzla steht überall seinen "Narren".
Erster Einsatz als Michael Groß
Bereits Anfang der 80er Jahre stand er bei den legendären DLRG- und Tennistänzen auf der Bühne. Sein erster Einsatz war als Michael Groß in Badehose und Schwimmflügel bei einer Parodie von "Wetten dass". Ähnlichkeiten in Größe und Statur waren gewollt und offensichtlich. "Verloren habe ich damals gegen Alfred Stumpf, der holte den Apfel schneller mit dem Mund aus dem Wasser. Er ist eben schneller drin gewesen, weil er viel kleiner ist als ich", blickt Beierkuhnlein zurück.
"Wetten dass" war sowieso ein Kapitel für sich. In Nurn schien man die Saalwette nicht zu gewinnen. Aber zu früh gefreut. "Mann, haben wir dämlich geschaut, als der Albin (Deuerling, Anm. der Red.) plötzlich auf einem Pferd ins Mehrzweckhaus geritten kam, Pferdeäpfel eingeschlossen", erinnert sich Wieland. Als Miss Holland, beim Film "Zurück in die Zukunft" oder Las Vegas - all das waren Themen, bei denen Wieland Beierkuhnlein an vorderster Front in diversen Kostümen dabei war. Nicht nur im Fasching, sondern auch bei den Bürgerfesten standen Sketche auf dem Programm.
Nachdem man von den Tänzen auf Büttenabende umschwenkte, der erste noch ganz klein in der Gastwirtschaft Grüner Baum, dann im Hotel und schließlich in der Kulturhalle, stand Wieland Beierkuhnlein mit seiner FGS, die vor 22 Jahren gegründet wurde, jedes Jahr auf der Bühne. Immer wieder setzte er aktuelle Themen in Reimform um. So stand der ADAC im Mittelpunkt, als Verkehrshindernis glänzte er beim Bau der neuen Straße und seine Erlebnisse als Baustellen-Capo sind heute noch aktuell. Im Jahr 2009 übernahm er mit seiner Prinzessin Tina sogar als Prinz Wieland das Zepter und führte alle gekonnt durch den Fasching. Sogar in Veitshöchheim bei "Fastnacht in Franken" waren sie als Prinzenpaar dabei und sind seitdem auch in ganz Franken bekannt.
Man darf gespannt sein, was er sich in diesem Jahr für die Büttenabende am 8. und 9. Februar in der Kulturhalle hat einfallen lassen. In seiner unverwechselbaren Art wird er auch heuer wieder ein aktuelles Thema knochentrocken rüberbringen.