Der künstlerische Leiter der Rosenberg-Festspiele, Stefan Haufe, arbeitet derzeit in den neuen Bundesländern.
Eiskalte Wintertage liegen hinter der Kreisstadt. Doch bei den Vorbereitungen für die Rosenberg-Festspiele haben die Verantwortlichen längst Betriebstemperatur erreicht. Und schon bald beginnt die heiße Phase.
Der neue künstlerische Leiter des Kronacher Freilichttheaters, Stefan Haufe, ist 300 Kilometer von der Cranach-Stadt entfernt, als ihn unser Reporter erreicht. Seine Gedanken kreisen dennoch regelmäßig um seine Aufgabe im Frankenwald. "Ich bin gerade in Bautzen", berichtet er. Dort stand für Haufe eine Premiere mit dem sorbischen Nationalensemble auf dem Programm. Der gebürtige Oberhausener führte die Regie.
Mit der Aufgabe in
Kronach befasst er sich währenddessen immer wieder. "Ich habe so meine Phasen", stellt er mit einem Lächeln fest. Derzeit genieße das Schauspieler-Casting Priorität. Unter anderem durch Videos hält er sich hierbei über die Kandidaten auf dem Laufenden. "Das läuft im Hintergrund parallel zu meiner Aufgabe hier in Bautzen."
Ständiger Austausch
Seine beiden Regie-Kollegen Axel Weidemann und Anja Dechant-Sundby verliert er bei den Planungen trotz der räumlichen Distanz nicht aus den Augen. "Sobald Entscheidungen anstehen, halte ich die Kollegen auf dem Laufenden", erzählt Haufe. Gerade erst habe er Kontakt mit Anja Dechant-Sundby gehabt und über ihr Projekt gesprochen. "Die moderne Kommunikation macht ja vieles möglich."
Mit den Vorbereitungen liegen künstlerischer Leiter, Regisseure und Stadtverwaltung im Soll, versichert Haufe. Für die Besetzung der Stücke gebe es erste feste, mündliche Zusagen. Jetzt gehe es daran, die Verträge zu unterzeichnen. Ganz einfach sei die Auswahl der Darsteller allerdings nicht, weil die unterschiedlichen Typen für drei Stücke kompatibel sein müssen. "Das war die härteste Nuss, die wir knacken mussten: Drei Stücke zu finden, die mit einem Ensemble zu besetzen sind, die aber auch noch nicht in Kronach gelaufen sind."
Auf eine Ausschreibung der Stellen verzichtete man bewusst. Die Menge an Bewerbungen, die dadurch zu erwarten gewesen wäre, hätte in der Kürze der Zeit gar nicht vernünftig bearbeitet werden können. Bei nur sieben Gastverträgen würde sich dieser Aufwand auch nicht rentieren, meint Haufe. Er ist jedoch fest davon überzeugt, dass die drei Regisseure so gute Drähte in die Szene haben, dass die Besetzung keine Probleme bereiten wird. Weiter sollen die Kostüme als einer der nächsten Schritte in Angriff genommen werden. "Und ab April müssen wir dann richtig ernst machen", fügt Haufe an.
Auf einer Wellenlänge
Die Zusammenarbeit hinter den Kulissen befeuert seine Zuversicht, in Kronach 2017 ein starkes Programm auf die Bühne zaubern zu können. "Wir sind alle drei lange genug im Geschäft. Jeder von uns schätzt die anderen", betont er ein sehr harmonisches Miteinander der drei Regisseure. Mit der Stadt und der Leiterin des Tourismus-Betriebs, Kerstin Löw, liege man ebenfalls auf einer Wellenlänge. "Wir sind stetig im Austausch", so Haufe, "da wächst einiges heran."
Näher vorstellen
Eine Sache konnte Haufe bisher noch nicht so umsetzen, wie er es sich selber vorstellt. "Ich bin noch nicht so dicht an den Kronachern dran, wie ich es selbst gerne möchte", erklärt er. Das soll sich bald ändern. Dann möchte er die Stücke näher vorstellen und auch zu den Laiendarstellern engere Bande knüpfen. Spätestens im Februar und März rechnet er damit, nicht nur in Gedanken in der Cranach-Stadt zu sein. Dann rückt er nämlich rund 100 Kilometer näher an den Frankenwald heran, wenn er als Choreograf in Leipzig an einer großen Produktion mitwirkt. "Da werde ich bestimmt das eine oder andere Mal in Kronach sein", sagt Haufe.