Die Aufholjagd des TSV Ludwigsstadt wurde mit dem Klassenerhalt in der Bezirksliga Oberfranken West belohnt. Für die neue Saison hat die Vorbereitung schon wieder begonnen.
Ende März war die Lage fast aussichtslos, denn nach 27 Spieltagen hatte der Ludwigsstadt magere 16 Punkte auf dem Konto. Der Rückstand zum letzten Relegationsplatz war auf acht Zähler angewachsen und der direkte Wiederabstieg aus der Bezirksliga eigentlich eine ausgemachte Sache.
Doch es kam ganz anders: Die "Ludschter" machten diesen Rückstand noch wett und schafften über die Relegation gegen den SC Sylvia Ebersdorf (4:3) und den VfR Johannisthal (5:0) doch noch den Klassenerhalt. "Es ist fast nicht zu begreifen, und wir haben natürlich den Moment genossen, aber das brauche nicht noch ein zweites Mal", blickt Spielertrainer Stefan Gehring auf die entscheidende Phase im Frühjahr zurück.
Für den Routinier besteht kein Zweifel, dass der Klassenerhalt des TSV absolut verdient war.
"Wir haben nie aufgegeben und immer an unsere Chance gelaubt", sagt er und ergänzt: "Auch unsere Zuschauer haben es verdient, dass wir weiterhin in der Bezirksliga spielen. Die Euphorie war vor allem zum Auftakt und dann in der Endphase überwältigend."
Die zweitmeisten Zuschauer Mit 230 Besuchern im Schnitt lag der TSV Ludwigsstadt bei den Zuschauerzahlen immerhin auf dem zweiten Platz hinter Mitaufsteiger SV Merkendorf. Fast 4400 Zuschauer wurden in den 19 Heimspielen an der Loquitz registriert, obwohl nur zwei kreisinterne Duelle auf dem Programm standen. Diese wurden übrigens mit 560 beziehungsweise 530 Fans unter allen Bezirksliga-Spielen besten besucht.
Aber nicht nur die Zuschauer ließen die Mannschaft nicht im Stich. Auch die Verantwortlichen im Verein hielten stets zu Stefan Gehring.
"Abteilungsleiter Andi Wohlfahrt und Spielleiter Jürgen Schmidt haben keinerlei Druck ausgeübt und hatten immer Vertrauen in uns", ist er sehr dankbar für diese Rückendeckung. "Nicht alle sind so geduldig."
So nötig wie Gehring und seine Schützlinge die Pause hatten, so kurz war sie, denn die Vorbereitung für die neue Serie hat schon vor einer Woche begonnen. Die ersten Testspiele stehen auch schon auf dem Programm. Am Samstag trifft der TSV in Wickendorf auf den ASV Kleintettau und am Sonntag im Willi-Schillig-Stadion auf den Landesliga-Aufsteiger VfL Frohnlach II.
Diesmal wollen die Ludwigsstadter nicht wieder so lange zittern und den Klassenerhalt direkt schaffen, gibt Stefan Gehring als Saisonziel aus. Sein Optimismus begründet sich vor allem darin, dass der TSV keinen Abgang verkraften muss.
Auch Florian Fischbach, der mit 31 Treffern Torschützenkönig der Bezirksliga West geworden ist, bleibt seinem Heimatverein treu. Gehring: "Das ist für uns natürlich eine zusätzliche Motivation. Bleibt nur zu hoffen, dass Kapitän André Feuerpfeil, der etwas kürzer treten will, weitermacht und dass uns Fritz Kühnlenz verletzungsfrei zur Verfügung steht."
Der Kader konnte durch einen Routinier und einige Talente ergänzt werden. Neu beim TSV sind Christian Frunske (FC Lauenstein), Andreas Fehn (TSV Windheim), Matthias Methfessel (SC Steinbach) und Steve Novak (Lehesten). Außerdem kann Stefan Gehring künftig auch wieder mit Julian Herrmann planen, der in einigen Tagen von seinem Auslandsaufenthalt in die Heimat zurückkehrt.