Songs mit Herz und Seele

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Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen. Foto: Heike Schülein
Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen.  Foto: Heike Schülein
Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen. Foto: Heike Schülein
Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen.  Foto: Heike Schülein
 
Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen. Foto: Heike Schülein
Mit hellen und klangvollen Stimmen erfüllte "Con Brio" die Pfarrkirche in Friesen.  Foto: Heike Schülein
 

Die Gesangs- und Musikgruppe "Con Brio" bot am Sonntag unter dem Motto "Zeichen der Zeit" mehreren Hunderten Gästen ein tief berührendes Konzert in der Pfarrkirche in Friesen.

Viel Herzblut, viel Seele und jede Menge Lebensfreude - und das alles in einer stimmungsvollen Atmosphäre und in einem bis auf den letzten Platz besetzten Kirchenschiff: Es war mal wieder ein einziger Genuss, dem Chor "Con Brio" bei seinem Konzert am Sonntag zuzuhören. "Con Brio" bedeutet "mit Feuer und Schwung" und diesem Motto getreu hat sich die junge Gesangs- und Musikgruppe längst bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus mit einem umfangreichen Repertoire einen Namen gemacht. Auch bei ihrem elften Konzert zum Jahreswechsel in der stimmungsvoll geschmückten Pfarrkirche St. Georg wartete die altersmäßig bunt gemischte Gruppe rund um ihre Leiterin Michaela Taube wiederum mit einem vielseitigen musikalischen Querschnitt auf - wie Gospels, neugeistliche Lieder, Hits aus Rock, Pop und Musicals, afrikanische Songs sowie Modernes.
Zurücklehnen und genießen: Für zwei Stunden schien alles vergessen. Die Hektik und die Last des Alltags - sie waren weit weg. Was die Gruppe bot, war schier überwältigend - mehr als Musik, außergewöhnlich, sondersgleichen! Mit ihren schönen Stimmen und ihrer so ungemein positiven Ausstrahlung vermochten es die Mitglieder, Wellen der Begeisterung und Gänsehaut durchs Publikum strömen zu lassen. Sie "lebten" ihre Musik: Der Funke sprang sofort über - eine wahrlich tolle Atmosphäre! Alle waren von Anfang von den mitreißenden Rhythmen und Melodien begeistert und genossen die einzigartige Stimmung, der sich wohl kaum jemand entziehen konnte.
Beim zauberhaften Melodienreigen war dabei - von Liedern der Lebensfreude und flotten Mitklatsch-Songs bis zu nachdenklich-melancholischen Liedern mit wunderbaren Momente der Stille: nicht beklemmend, nicht bedrückend, wohl aber von innigem Berührtsein! Es erklangen beispielsweise "A Spaceman came Travelling", "Sieh auf deinen Weg", "Wann geht der Himmel auf", "Neue Brücken", "This little Light", "The Bridge of Light", "Love", "The Rose", "Testify to Love", "Ich bin wie Du", "Kinder einer Welt", "Vom Anker in der Zeit", "Heaven", "Thank you Lord" sowie "Irgendwas das bleibt".
Zum Lied vom Katholikentag in Regensburg brachten die Chorkinder den Besuchern bunte Bänder, die diese nach dem Konzert - versehen mit guten Wünschen für 2016 - an einem Bäumchen vor der Kirche anbringen konnten. Zudem hatten sie begleitend zu einem Friedenslied einen Regenbogentanz mit bunten Tüchern einstudiert. Und natürlich wurde der jüngste Chor-Nachwuchs auch beim Singen mit einbezogen. Einige traten sogar ganz mutig bei ihren Soli alleine ans Mikro und machten dabei ihre Sache ganz wunderbar!
Das Konzert beeindruckte auch durch starke Bilder voller Aussagekraft und Schönheit, die an eine Leinwand projiziert wurden, sowie sparsam eingesetzten, aber wirkungsvollen Lichteffekte. Mit "We are the World", einem "Vater unser" auf Suaheli sowie der fröhlich-flotten Zugabe "Baba Yetu" verabschiedete sich die Gruppe von ihrem Publikum. "Musik kann Brücken bauen und Grenzen überwinden!" - das war die wunderschöne Botschaft des tollen Konzerts, die von den Mitwirkenden beeindruckend rübergebracht wurde. Mit Standing ovations bedankte sich das Publikum für zwei musikalische Abendstunden voller Leuchtkraft.
Mit ihren Konzerterlösen und Aktionen unterstützt "Con Brio" gemeinnützige Organisationen - so auch mit dem diesjährigen Konzert. Liebgewonnene Tradition ist es auch, dass im Anschluss daran auf dem Kirchplatz der Ausklang in geselliger Runde bei einem kleinen Imbiss stattfindet - ein Angebot, das wieder von den Gästen dankbar angenommen wurde.


Musikalisches Miteinander


Flüchtlingsproblematik Üblich bei "Con Brio" ist es, dass aktuelle Themen durch Musik, Gedanken und Bilder kritisch beleuchtet werden - heuer war dies die Flüchtlingsproblematik. Auch bei uns herrsche - so "Con Brio"-Leiterin Michaela Taube - Fassungslosigkeit, was in unserer heilen Welt vor der Haustüre passiere. "Der Boden, auf dem wir uns so sicher glaubten - er beginnt langsam zu wanken", meinte sie. "Wir gehen in eine ungewisse Zukunft und es gibt keine einfachen Antworten", zeigte sie sich sicher. Andererseits habe sich die Welt schon immer im Wandel befunden, und es sei an jedem von uns, diese Herausforderung anzunehmen. Die Flüchtlingskrise polarisiere wie kein anderes Thema. "Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu sprechen", appellierte sie. Deshalb freute sie sich sehr, an diesem Abend Gäste aus vielen Ländern wie Syrien, Afghanistan, Ghana, Mali, Iran oder Ägypten zum Konzert begrüßen zu können, um gemeinsam zu singen, miteinander zu sprechen und sich kennenzulernen.
Fragen Die Jugendlichen des Chors hatten einige Fragen vorbereitet, die sie den Flüchtlingen stellten. Dabei wollten sie unter anderem wissen, ob diese in Kronach bleiben wollten, worauf sie ein eindeutiges Ja als Antwort erhielten. Die Flüchtlinge dankten für die Einladung. Auch der Kirchenpfleger Wolfgang Simon der Pfarrei St. Johannes Kronach war mit den in der Nikolaussiedlung wohnenden Flüchtlingen eingeladen. Die Integration sei auf einem sehr guten Weg, erklärte Simon.