Sie bringen auf dem Kronacher Freischießen das Bier zu den Durstigen
Autor: Andreas Schmitt
Kronach, Freitag, 17. August 2018
Mit Vollgas durch den Tunnel: Kerstin Meisel und Jaqueline Renk sind Bedienungen im Kaiserhöfer-Festzelt. Dabei versprühen sie selbst nach Stunden im Hexenkessel noch immer gute Laune. Dahinter steckt aber auch einiges an Organisation.
Wer zu denen gehört, die ihre Urlaubstage beispielsweise im nördlichen Italien oder in Kroatien verbringen, der kennt das Spiel. Zuerst die Tunnel, dann das Vergnügen. Kilometerlang ziehen sich die dunklen Röhren durch die Alpen, lediglich indirekt beleuchtet und für den einzelnen kleinen Menschen irgendwie unheimlich. Jeder ist froh, wenn er da wieder draußen ist.
Ob Kerstin Meisel und Jaqueline Renk ihren Urlaub südlich der Alpen verbringen, ist der Redaktion nicht bekannt. Was jedoch klar ist: mit dem Durchqueren von dunklen Röhren kennen sich die beiden Frauen alljährlich im Ferienmonat August bestens aus. Denn wenn die beiden Freischießen-Bedienungen in den späteren Abendstunden ihre Schicht im Kaiserhöfer-Festzelt absolvieren und die feiernden Massen längst auf den Bierbänken tanzen, dann gilt ebenfalls der Leitspruch: Erst die Tunnel, dann das Vergnügen.
"Zwölf Maß sind unser Limit"
;Während oben dem Schatzi das zigtausendste Foto geschenkt, auch nach Jahren noch von Amsterdam geträumt und Helene Fischer sowieso verehrt wird, wirkt der Gang durch das Partyvolk von unten wie die Fahrt durch einen Tunnel.
Unheimlich klein und weit unten wirkt man im Gegensatz zu den Gesichtern derer, mit denen es zu kommunizieren gilt. Spärlich ist das Licht in manchem Eck beim Kassieren. Und unendlich lang kann eine Strecke werden, wenn die Maßkrüge immer schwerer werden.