Über das ganze Gesicht strahlend und voller Schwung schritt das Dekans-Ehepaar nach vorne in den Altarraum. Sichtlich gerührt dankte es für den herzlichen Empfang. Beide freuten sich auf eine gute Zusammenarbeit in der Christuskirche in Kronach und in der vielfältigen Kirchenlandschaft im Dekanat sowie auf das Leben in der schönen Lucas-Cranach-Stadt. Ihre humorvolle Predigt hielten sie gemeinsam. Für Lacher sorgte ein von ihnen mitgebrachter Zeitungsausschnitt, in dem oben auf der Seite die Pressemitteilung "Neues Dekans-Ehepaar für Kronach" sowie etwas weiter unten - es war Weihnachtszeit - "Schöne Bescherung" stand. "Ob es wirklich eine schöne Bescherung ist, wird sich zeigen", schmunzelte sie.
"Großer Zusammenhalt"
Über das im Dekanat neuaufgeschlagene Kapitel freuten sich auch die Festredner Horst Moser vom Dekanatsausschuss, Susanne Bächer und Ulrich Oßmann vom Kronacher Kirchenvorstand sowie Kronachs Bürgermeisterin Angela Hofmann. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir nach so kurzer Zeit hier neue Dekane begrüßen können. Dafür danken wir Gott über alle Maßen", bekundete Moser. Die letzten Monate hätten den im Dekanat verbliebenen Pfarrern viel Kraft abverlangt. "Sie kommen in ein Dekanat, in dem der Zusammenhalt als Einheit groß ist und wo man auch mal neue Wege geht", lobte er und sagte ihnen die größtmögliche Unterstützung ebenso zu wie der Vertrauensmann des Kirchenvorstands, Ulrich Oßmann. Dies äußere sich schon darin, so Oßmann, dass man derzeit das Pfarrhaus und das Büro komplett saniere. "Ihr Lebenslauf ist beeindruckend. Sie bringen einen großen Erfahrungsschatz mit", würdigte Hofmann. Kronach sei eine sehr offene Kirchengemeinde mit einem guten Miteinander von evangelischen und katholischen Christen. Gerne übermittelte sie auch die Glückwünsche des katholischen Stadtpfarrers Thomas Teuchgräber.
Stimmungsvoll umrahmt wurde der Gottesdienst in Kronach vom Posaunenchor sowie Kirchenmusikdirektor Marius Popp an der Orgel. Dem Festakt schloss sich ein kleiner Empfang vor dem Gemeindehaus an.
Werdegang
Ulrike Schorn ist in Nürnberg geboren und in einem Pfarrhaus groß geworden. Sie war Vikarin in Würzburg; vorher promovierte sie im Fach Altes Testament in Erlangen. Nach dem Vikariat war sie sechs Jahre lang Assistentin für Altes Testament und biblische Archäologie in Mainz. An ihrer vorherigen Wirkungsstätte war Ulrike Schorn Seniorin des Pfarrkapitels und Dekanatsbeauftrage für Notfallseelsorge. Sie ist zudem theologische Referentin des Museums "Kirche in Franken" in Bad Windsheim.
Markus Müller, geboren in Dietersheim, schrieb seine Doktorarbeit im Fach Neues Testament ebenfalls in Erlangen. Hier wurde er vor seinem Vikariat in Heroldsberg 2002 habilitiert und lehrt seither als Privatdozent. Er war im Kirchenkreis Nürnberg Beauftragter für Lektoren und Prädikanten sowie zudem seit September 2016 Pfarrer in der Kirchengemeinde Münchsteinach.
Mentoren Die Eheleute sind auch als Mentoren in der "Fortbildung in den ersten Amtsjahren" aktiv. Sie haben einen erwachsenen Sohn, Julius, der derzeit studiert.
Aufgabenverteilung Die Stelle werden sich die Eheleute teilen - nicht regional, sondern durch Verteilung der Aufgaben: Markus Müller wird den Dekanatsausschuss leiten, Ulrike Schorn die Pfarrkonferenzen. In seiner Verantwortung stehen zudem die Diakonie und die Kommunikation mit der Verwaltungsstelle, während sie hochkompetent im Bereich von Notfallseelsorge und Ansprechpartnerin für Fragen der Bildung und des Schulwesens ist. Wegen der vielen Vakanzen im Dekanatsbezirk werden beide jeweils mit einer Viertelstelle der Kirchengemeinde Küps zur Seite stehen.
Dekanatsbezirk Der Dekanatsbezirk Kronach-Ludwigsstadt wurde 2010 aus den beiden Frankenwald-Dekanaten Kronach und Ludwigsstadt gebildet. In ihm leben circa 19 000 evangelische Christen in 23 Kirchengemeinden - teils in stark katholisch geprägten Gebieten, teils an Orten, die seit der Reformation evangelisch sind.