Das "Schwarzes Kreuz" soll wieder zum Schmuckstück werden. Vorschläge liegen vor.
Eine ansprechende Gastronomie im Innenbereich mit einem großen Biergarten, Übernachtungsmöglichkeiten für Seminargäste, ein großer Seminarraum, ein Infozentrum mit Verkaufsladen und eine Parkscheune - So könnte er aussehen: der Komplex Schwarzes Kreuz, der in die Förderoffensive Nordostbayern aufgenommen wurde. Am Montagabend zeigte sich der Stadtrat begeistert von den Ausführungen von Markus Schlempp von der Haberbeck Schlempp Architekten GmbH aus Weil am Rhein.
Mit einer Neunutzung für die ehemalige Gaststätte in der Hauptstraße 25 beschäftigt sich die Stadt seit rund zehn Jahren. "Wir haben immer mal wieder kleinere Vorschläge eingeholt", erklärte Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU). Nachdem die Maßnahme in die Förderoffensive Nordostbayern aufgenommen wurde, hofft man auf eine hohe Förderung. In diesem Zusammenhang erwarb die Stadt auch das benachbarte "Löffler"-Haus in der Hauptstraße 23.
Auf Vorgabe der Regierung gab man eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Dabei handele es sich, so Weber, um keine Planung im Detail, sondern um Vorschlägen.
Die Vorschläge im Detail:Giebel Konkret geht es dabei um das um 1850 herum errichtete Schwarze Kreuz, das benachbarte "Löffler"-Haus sowie die rückwärtigen Bereiche - sprich den freien Platz in der Mittleren Straße (ehemals Mittlere Straße 7) und die Scheune Löffler. Damit die ehemalige Gaststätte gut in der Straßenflucht wahrgenommen werden kann, soll das Gebäude mit einem Giebel gestärkt werden.
Geschoss Um den Blick darauf deutlich herauszuholen, will man das "Löffler"-Haus um ein Geschoss zurücknehmen. "Das neue Quartier soll eins werden mit
Teuschnitz und trotzdem etwas
Besonderes sein", betonte der
Planer.
Gastraum Im Schwarzen Kreuz soll ein großer Gastraum mit Theke und Platz für rund 80 Gäste entstehen sowie ein attraktiver - teilweiser überdachter - Biergarten im Außenbereich. Gedacht ist dieser für Auswärtige aber auch für die einheimische Bevölkerung, um hier abends ein "kühles Bierchen unter einem Baum" genießen zu können.
Küche Die Küche soll in einem kleinen Neubau untergebracht werden, mit einem großen Fenster als Bezug zur Außenterrasse.
Zimmer Im Dachgeschoss sollen Übernachtungsmöglichkeiten für Seminargäste geschaffen werden. Der Architekt dachte an elf einfache kleine Zimmer, darunter ein Doppelzimmer sowie ein behindertengerechtes. Weiter soll hier ein Seminarraum entstehen, den man auch für Stadtrat-Sitzungen nutzen könnte. Für die Gastronomie bedürfe es noch eines Kellergeschosses.
Infozentrum Das "Löffler"-Haus soll zum Infozentrum mit Verkaufsraum für Arnika-Produkte werden: ein großer Raum mit Infos über die Arnikastadt wie auch allgemein über den Tourismus im Frankenwald. Darüber soll eine kleine, über eine Treppe separat erreichbare Ferienwohnung eingerichtet werden.
Scheune Die Nutzung der Scheune im rückwärtigen Bereich ist flexibel gehalten. Vorstellbar wäre ein Fahrradverleih. Auf dem derzeit freien Platz soll eine Parkscheune für Stellplätze entstehen.
Susanne Daum (CSU/FWG) sprach von einem "tollen kreativen Entwurf", wobei sie besonders die harmonische Verbindung der Anwesen herausstellte. "Das ist super gelungen", pflichtete ihr Peter Goihl (CSU/FWG) bei.
Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger würdigte die hohe Flexibilität der Planungen, die sukzessive in die Umsetzung gehen könnten. Diese seien eine starke Grundlage, um damit auf Investoren zuzugehen. Das Betreiben der Gaststätte könne - so der Planer auf Nachfrage von Michael Hebentanz (FW) - auch durch einen Verein oder die Dorfgemeinschaft erfolgen. Es müsse nicht zwangsläufig ein Gastronom sein. Mario Stingl (SPD) erkundigte sich nach den Gesamtkosten. Der Planer war nicht befugt, Zahlen zu nennen. Man müsse aber mit mehreren Millionen rechnen. Ausschlaggebend für die Finanzierung sei die Höhe der Förderung. Die Bürgermeisterin hoffte, bereits 2018 mit dem "Löffler"-Haus und der Scheunengarage beginnen zu können. Hierfür erteilte man dem Architekturbüro den Auftrag für die weitere Planung. Für das Schwarze Kreuz soll für die weitere Planung eine Architekten-Ausschreibung erfolgen.
Sanierungsgebiet erweitert
Der Stadtrat beschloss die Erweiterung des Sanierungsgebiets um die Lange Straße und Hintere Straße von der Lolesgasse bis zum Steinbacher Weg, die östliche Straßenseite der Reichenbacher Straße, die Rappoltengrüner Straße Haus-Nr. 11 bis 33 sowie die Wiesenstraße. In diesen Bereichen - nördlich und östlich des bisher ausgewiesenen Sanierungsgebiets - besteht, laut Seliger, hoher Sanierungsbedarf. Anträge auf kommunale Förderung liegen vor. Die Erweiterung wird erforderlich, damit die Eigentümer in den Genuss der steuerlichen Begünstigungen kommen. Für die Bereiche Lange Straße und Hintere Straße wird die Sanierungsgebiet-Satzung erweitert.
Weitere Beschlüsse
Der Stadtrat stimmt dem Abschluss eines Straßenbeleuchtungsvertrages mit dem Bayernwerk ab dem 1. Januar 2018 zu. Die Wartungskosten für die Straßenbeleuchtung betragen jetzt circa 11 500 Euro pro Jahr. Das Bayernwerk Naila erhält den Auftrag für den Neubau der Straßenbeleuchtung im Neubaugebiet Teuschnitz Aue für den ersten Bauabschnitt zum Angebotspreis von 9 633,45 Euro. Die Erschließung erfolgt 2018. Im Zuge des Straßenbaus ist die Verlängerung der Straßenbeleuchtung vorgesehen. Die Firma Massivbau GmbH aus Lichtenfels erhält für den Austausch von Mauerabdeckplatten am Teuschnitz-Bach in Wickendorf den Auftrag gemäß Angebotspreis von 5938,87 Euro.
Am 8. August fand eine Ortsbesichtigung in Teuschnitz und Haßlach statt. Für Wickendorf und Rappoltengrün findet noch heuer eine Ortsbesichtigung statt. Bei der Ortsbesichtigung war auch der Straßenzustand in der oberen Weidenstraße und der Gartenstraße in Augenschein genommen worden. Die teilnehmenden Stadträte befürworteten den Ausbau der beiden Straßenbereiche in Verbindung mit dem Ausbau der Reichenbacher Straße (KC 8). Auch die Wasserleitungsbaumaßnahmen Reichenbacher Straße, Gartenstraße und Weidenstraße hängen damit zusammen.
Am 26. Oktober findet um 19 Uhr im Pfarrheim Teuschnitz die Bürger-Veranstaltung "Neugestaltung Stadtmitte Teuschnitz" statt. Eingeladen sind alle interessierten Bürger, die sich mit Anregungen für den Schlossgarten und das Marktplatzumfeld einbringen möchten.